Zweiter Todestag Papst-Messe in Rom
02.04.2007, 15:11 UhrZum zweiten Todestag von Johannes Paul II. sind zehntausende Gläubige aus aller Welt nach Rom geströmt, um an den Gedenkfeierlichkeiten teilzunehmen. Am Morgen wurden im Rahmen einer Messe in der Lateranbasilika Dokumente zu seiner Seligsprechung dem Vatikan überreicht.
In den Papieren geht es um die Heilungsgeschichte der französischen Nonne Marie Simon-Pierre, die an Parkinson litt und geheilt wurde, nachdem sie den Namen "Johannes Paul II." im vergangenen Juni auf einen Zettel geschrieben hatte.
Nun muss der Heilige Stuhl prüfen, ob es sich tatsächlich um ein Wunder handelt, das den Weg zur Seligsprechung ebnen könnte. Dieser Prozess könnte aber noch mindestens zwei Jahre dauern. An der von Kardinal Camillo Ruini geleiteten Feier, mit der die so genannte diözesane Phase des Seligsprechungsprozesses zu Ende gegangen ist, nahmen auch der polnische Staatspräsident Lech Kaczynski und Schwester Marie Simon-Pierre teil.
Unterdessen wurden in Rom und in Polen immer mehr Stimmen laut, die eine sofortige Heiligsprechung Karol Wojtylas fordern. Zahlreiche Gläubige hatten bereits kurz nach dem Tod Karol Wojtylas ihren Wunsch ausgedrückt, dass der Pole sofort heilig gesprochen wird, ohne den Prozess der normalerweise vorhergehenden Seligsprechung abzuwarten. "Santo subito!" (Sofort heilig) riefen Hunderttausende bereits am Tag der Beerdigung auf dem Petersplatz. Zu den größten Befürwortern eines solchen Schrittes zählt der langjährige Privatsekretär Johannes Pauls, Kardinal Stanislaw Dziwisz.
Am Morgen hatte Dziwisz am Grab des Papstes eine Messe zelebriert. "Er ist ins Haus des Vaters zurückgekehrt, aber im Leben der Kirche ist er weiter präsent. Keiner hat wie er für die Würde jedes Mannes und jeder Frau und der gesamten Menschheit gekämpft", sagte Dziwisz tief bewegt.
Quelle: ntv.de