Panorama

Aufregung in Italien Pellets mit Cäsium belastet

Mehr als zehntausend Tonnen Holzpellets zum Heizen müssen in Italien vom Markt genommen werden, weil sie möglicherweise mit dem hochgiftigen radioaktiven Cäsium 137 verunreinigt sein könnten. Rauch und Asche sind extrem gesundheitsschädigend.

Unbelastete Holzpellets aus Mecklenburg-Vorpommern.

Unbelastete Holzpellets aus Mecklenburg-Vorpommern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach der Rückrufaktion für möglicherweise radioaktiv verschmutzte Holzpellets aus Litauen haben die Behörden in Italien vor allem ein Produkt im Visier: An den Heizpellets der Marke "Naturkraft Premium 6 mm", in Litauen produziert von dem Unternehmen "Uab Granul Invest", sei Radioaktivität nachgewiesen worden, hielt die Präfektur in Triest nach Untersuchungen fest. Die Rückrufaktion war am Samstag von der Staatsanwaltschaft im norditalienischen Aosta angeordnet worden.

Besorgte Anrufe bei Feuerwehr

Wie italienische Medien weiter berichteten, erhielten in Umbrien die Feuerwehren ein Dutzend Anrufe besorgter Bürger. Sie hatten Pellets dieser Marke gekauft, die mit dem hochgiftigen radioaktiven Cäsium 137 verunreinigt sein könnten. Importeur sei die Firma Emmelle Eco Divison.

Die Substanz in den Pellets sei zwar ungefährlich, solange die Pellets nicht verbrannt werden. Der Rauch und die Asche hingegen seien aber extrem gesundheitsschädigend, hieß es. Die radioaktiven Pellets sollen in elf italienischen Regionen verkauft worden sein. Die Polizei konnte bisher Pellets im Umfang von 250 Lastwagenladungen beschlagnahmen.

Verunreinigung mit Cäsium nachgewiesen

Der Alarm war durch einen Mann aus dem Aosta-Tal ausgelöst worden, der die Pellets analysieren ließ, weil sie schlecht brannten. Die Untersuchung brachte eine Verunreinigung mit Cäsium 137 ans Tageslicht.

Halbwertzeit von 30 Jahren

Die Verbraucherschutzorganisation Aduc erinnerte daran, dass Litauen von dem radioaktiven Ausfall nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl im Jahr 1986 betroffen gewesen sei und Cäsium 137 eine Halbwertszeit von 30 Jahren habe. Die Organisation wertete die verschmutzten Pellets auch als eine Warnung vor der geplanten Rückkehr Italiens zur Atomkraft. Cäsium 137 entsteht bei nuklearen Explosionen und Verbrennungen in Reaktoren. Die Pellets wurden den Berichten zufolge im vergangenen Herbst nach Italien importiert.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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