Corona-Verstöße in Landshut Polizei löst Party in Asylheim auf
04.10.2020, 13:14 Uhr
Überreste einer öffentlichen Corona-Party in Stuttgart.
(Foto: imago images/Arnulf Hettrich)
Wenn sie wenigstens im Freien gefeiert hätten: In einer Landshuter Asylunterkunft sorgt eine große Party für Ärger bei den Nachbarn. Die Polizei macht angesichts der vielen Verstöße gegen Corona-Regeln kurzen Prozess. Ein Partygast braucht einen Notarzt, ein anderer kommt betrunken in Gewahrsam.
Großeinsatz am Samstagabend: Die Polizei hat im bayerischen Landshut eine Party in einem Asylheim aufgelöst. Gegen 19 Uhr sei ein Notruf eingegangen, schreibt die Behörde in einer Mitteilung. Eintreffende Polizeistreifen konnten die Beschwerde bestätigen: In der Einrichtung haben etwa 100 Menschen mit überlauter Musik gefeiert und gegen die geltenden Corona-Regeln verstoßen. Viele Menschen seien erheblich betrunken gewesen, heißt es.
Zusammen mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei wurde die Party zur Durchsetzung der Hygienevorschriften und zum Eigenschutz der Bewohner beendet, wie die Behörde mitteilt. Mehr als 20 Teilnehmer, die in anderen Unterkünften und Städten leben, wurden des Gebäudes verwiesen. Sie wurden wegen Hausfriedensbruch angezeigt.
Nicht alle Beteiligten haben Verständnis für den Einsatz gezeigt: Die Polizei mussten einen stark alkoholisierten Partygast in Gewahrsam nehmen. Gegen ihn und gegen die anderen Teilnehmer der Party wird wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz ermittelt.
Ein anderer Partygast war ob seines Alkoholkonsums bewusstlos geworden. Die Polizei musste für ihn einen Notarzt alarmieren. Nachdem der Polizeieinsatz gegen 21.15 Uhr beendet werden konnte, habe sich die Lage im Asylheim wieder beruhigt.
In Landshut haben sich bisher 465 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, neun von ihnen sind gestorben. Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 27,6. Das heißt, dass in den letzten sieben Tagen pro 100.000 täglich durchschnittlich mehr als 26 neue Fälle aufgetreten sind. Landshut gehört damit zu den 40 derzeit am schlimmsten betroffenen Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands.
Quelle: ntv.de, chr