Panorama

Fahrer flüchtet unerkannt Polizei zweifelt an Autorennen-Aussage

Verletzte und Sachschäden bei illegalem Autorennen in Berlin.

Verletzte und Sachschäden bei illegalem Autorennen in Berlin.

(Foto: dpa)

In Berlin-Kreuzberg sollen sich zwei Männer nachts ein Autorennen geliefert haben. Am Ende sind mehrere Menschen verletzt und etliche Wagen demoliert. Doch die Polizei verfolgt eine zweite Theorie zum Unfallgeschehen.

Nach ersten Meldungen zu einem illegalen Autorennen in Berlin prüft die Polizei nach eigenen Angaben inzwischen, ob es sich nicht vielmehr um einen Unfall mit Fahrerflucht handelt. Wie ein Sprecher sagte, waren es nicht mehrere Zeugen, die ein angebliches Rennen beobachteten, sondern nur einer.

Am späten Vorabend war ein offenbar zu schnell fahrendes Auto zuerst mit einem wendenden Pkw und dann mit einem parkenden Auto im Stadtteil Kreuzberg kollidiert. Der Unfallfahrer flüchtete, die beiden anderen Autofahrer wurden leicht verletzt. Der Zeuge soll zuvor ein Rennen zwischen dem Unfallauto und einem weiteren Auto beobachtet haben.

Unter Berufung auf Zeugen hatte es zuvor geheißen, dass zwei Autos gegen 22 Uhr im Stadtteil Kreuzberg eine Straße entlang gerast seien. Einer der Raser konnte offenbar nicht mehr rechtzeitig bremsen, als ein vorausfahrender Autofahrer wenden wollte. Sein Auto habe den Wagen des vorausfahrenden 35-Jährigen erfasst, sei gegen ein Absperrgitter und schließlich gegen einen weiteren Pkw geprallt, der auf der rechten Spur stand.

Das stehende Fahrzeug sei weiter in parkende Autos gedrückt und der 55-jährige Insasse leicht verletzt worden. Das Auto des 35-Jährigen kam ins Schleudern, der Mann wurde ebenfalls leicht verletzt. Der mutmaßliche Raser ließ den Angaben zufolge sein Auto am Unfallort stehen und konnte zu Fuß flüchten. Die "B.Z." berichtete, dass sich ein Beifahrer ebenfalls aus dem Staub machte, zwei hinten mitfahrende Frauen jedoch am Unfallort blieben. Sie wurden ebenfalls verletzt. Dies hatte ein Polizeisprecher nicht bestätigen wollen. Laut der Zeitung wurden acht Autos demoliert.

"Die Trümmerteile lagen knapp über 100 Meter verteilt auf der Fahrbahn", sagte ein Polizeisprecher. Der Halter des Raser-Autos wurde von der Polizei gefunden und befragt - bislang sei aber unklar, ob er auch der Fahrer war.

Immer wieder werden bei illegalen Autorennen Unbeteiligte verletzt. Im Februar dieses Jahres wurden zwei Angeklagte erstmals wegen Mordes verurteilt. Die beiden Männer hatten im Februar 2016 einen schweren Unfall in der Nähe des Berliner Kaufhauses KaDeWe verursacht. Einer der Raser rammte einen Jeep, dessen 69 Jahre alter Fahrer starb. Wie am Mittwoch mitgeteilt wurde, prüft der Bundesgerichtshof dieses Urteil. Die beiden Verurteilten waren nach dem Urteil des Berliner Landgerichts in Revision gegangen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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