Grotewohl und PieckPost stoppt Gedenkmünze
Den Angaben des Sprechers zufolge sind bereits 1000 Exemplare der Münze im Umlauf. Die ursprüngliche Gesamtauflage betrug demnach rund 7500 Exemplare.
Die Deutsche Post hat die Auslieferung einer umstrittenen Gedenkmünze gestoppt, die an die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED erinnerte. "Es war absolut nicht unsere Absicht, Gefühle zu verletzen", sagte ein Sprecher des Unternehmens in Bonn. Deshalb sei die silberne Medaille aus der Serie "60 deutsche Jahre" aus dem Programm genommen worden.
Auf der Münze sind der erste DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl und der erste DDR-Staatspräsident Wilhelm Pieck abgebildet. Die Post enthielt sich nach Angaben des Sprechers auf der Münze bewusst einer Bewertung der Zwangsvereinigung von 1946, wies aber in einem Begleitbrief auf die negativen Folgen und das erlittene Leid hin.
Den Angaben des Sprechers zufolge sind bereits 1000 Exemplare der Münze im Umlauf. Die ursprüngliche Gesamtauflage betrug demnach rund 7500 Exemplare. Die Edition "60 deutsche Jahre" wurde in höchster Qualität aufgelegt.
Für ein Einschmelzen der Münzen hatte sich der für die neuen Länder zuständige Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) ausgesprochen. "Nach der Zwangsvereinigung wurden viele Sozialdemokraten ins Zuchthaus geworfen", sagte er dem Blatt. "Die Opfer der SED werden durch diese Münze verhöhnt."