Panorama

Mit neuen Segeln gegen UmweltsünderRainbow Warrior III ausgelaufen

04.07.2011, 21:37 Uhr
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Die Rainbow Warrior III" hat da Dock der Fassmer Werft verlassen. (Foto: dapd)

Die "Rainbow Warrior"-Schiffe waren schon immer ein Aushängeschild von Greenpeace. Einen Neubau gab es in der 40-jährigen Geschichte der Umweltschützer bisher nicht. Das neue Flaggschiff ist ein Segler und wird in Deutschland zu Wasser gelassen.

Das neue Flaggschiff von Greenpeace, die "Rainbow Warrior III", hat nun Wasser unterm Kiel. Mit Hilfe eines Hebewerks ließen Experten der Fassmer Werft in Berne den 58 Meter langen Segler langsam ins Wasser. Bis zur ersten großen Fahrt werden aber noch einige Monate vergehen. Die Taufe des Schiffes ist nach Angaben eines Greenpeace-Sprechers für den 14. Oktober geplant.

Die Umweltschutzorganisation hatte den rund 23 Millionen Euro teuren Neubau im Juli 2009 bei der in der Nähe von Bremen gelegenen Werft in Auftrag gegeben. Eine möglichst umweltfreundliche Technik stand dabei an oberster Stelle. Die 1300 Quadratmeter großen Segel sollen den schwimmenden "Regenbogenkrieger" klimafreundlich über die Weltmeere bringen. Bei Flaute übernimmt ein Dieselmotor, der mit einer Abgasreinigungsanlage läuft. Ein Elektromotor springt bei niedrigem Tempo ein. Abwasser wird an Bord wieder aufbereitet, Trinkwasser aus dem Meer gewonnen und Müll automatisch sortiert.

Im November war der im polnischen Danzig gefertigte Rohbau in Berne eingetroffen. 120 Ingenieure und Arbeiter sind seitdem unter anderem damit beschäftigt, die Innenausstattung fertigzustellen. Während die Kommandozentrale, die Messe und der Serverraum noch einer Baustelle gleichen, nehmen die 17 Kajüten, die Küche und das Hospital schon Gestalt an. "Wir sind gut im Zeitplan", sagte der Projektleiter von Fassmer, Uwe Lampe. Auch die mehr als 50 Meter hohen Masten fehlen noch. Sie können erst auf dem Wasser montiert werden.

Heimathafen wird wieder Amsterdam

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Projektleiter Uwe Lampe im Kontrollraum des neuen Schiffes. (Foto: dpa)

Bis zu ihrem ersten Einsatz muss die "Rainbow Warrior III" noch zahlreiche Tests bestehen. Nach der Taufe soll sie zuerst Hamburg anfahren, wo Besucher den Segler mehrere Tage lang besichtigen können. Der Heimathafen wird wie bei den beiden vorherigen Flaggschiffen Amsterdam sein. Bei den Vorgängern hatte die Umweltschutzorganisation allerdings immer ältere Schiffe gekauft und umbauen lassen. Einen Neubau gab es in der 40-jährigen Geschichte von Greenpeace bisher nicht.

Die spektakulären Aktionen mit der ersten "Rainbow Warrior" haben die Umweltschützer seit Ende der 70er Jahre weltweit bekanntgemacht. Am 10. Juli 1985 versenkten französische Geheimdienstagenten das Schiff im Hafen von Auckland in Neuseeland. Dabei starb ein Fotograf an Bord. Mit der Acht-Millionen-Dollar-Entschädigung aus Paris kaufte die Organisation vier Jahre später einen englischen Hochseekutter. Das fast 60 Jahre alte Schiff wird nun in den Ruhestand geschickt.

Quelle: dpa