Panorama

Im Huckepack zur DemontageRiesenschiff soll "Costa Corcordia" schleppen

11.10.2013, 14:42 Uhr
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Eine Computergrafik zeigt, wie die "Costa Concordia" auf einem Ölplattform-Schlepper transportiert werden soll. (Foto: AP)

Ein gigantisches Bergungsschiff kommt beim Abtransport des havarierten Kreuzfahrtriesen Costa Concordia zum Einsatz. Auf der Ladefläche des Transportschiffs soll der 114.500 Tonnen schwere Koloss zur Demontage in einen Hafen gebracht werden.

Ein riesiges Transportschiff soll das Wrack der "Costa Concordia" im kommenden Jahr zur Verschrottung bringen. Den Auftrag zum Transport des 2012 vor der italienischen Insel Giglio gekenterten Kreuzfahrtschiffes erteilte die Betreibergesellschaft Costa Crociere jetzt der niederländischen Firma Boskalis. Sie gilt als weltgrößtes Spezialunternehmen für Schwerguttransporte auf hoher See.

Boskalis werde das weltgrößte Transportschiff einsetzen, die "Dockwise Vanguard", sagte Firmensprecher Martijn Schuttevâer der niederländischen Zeitung "de Volkskrant". Das Schwimmdock wird vor allem für den Transport von Offshore-Plattformen eingesetzt.

Nach der Aufrichtung der "Costa Concordia" vor rund drei Wochen könnte es erneut spektakuläre Bilder geben: Die 275 Meter lange "Dockwise Vanguard" werde ihr Ladedeck 20 Meter unter den Meeresspiegel absenken, so dass der 114.500-Tonnen-Kreuzfahrtriese auf das Transportschiff geschoben werden könne, sagte der Sprecher.

Kostspielige Bergungsaktion

"Dazu lassen wir unser Schiff voll Wasser laufen", sagte Schuttevâer. "Wenn die "Concordia" aufgeladen wurde, wird das Wasser abgepumpt und der ganze Koloss kommt wieder nach oben." Dazu seien umfangreiche Vorbereitungen nötig, so dass die Operation erst Mitte 2014 über die Bühne gehen könne.

Wohin die "Costa Concordia" zur Verschrottung gebracht werden soll, steht noch nicht fest. Die Kosten für den Abtransport wurden mit 22 Millionen Euro veranschlagt. Die "Costa Concordia" hatte im Januar 2012 vor Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. 32 der mehr als 4200 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Bis zum Frühjahr 2014 soll das schwer beschädigte Passagierschiff notdürftig repariert und anschließend in einen italienischen Hafen geschleppt werden. Neben Neapel haben sich auch Palermo und die Toskana-Stadt Piombino als Anlaufstelle für die aufwendige Demontage beworben, die mehrere Jahre dauern und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen sichern dürfte. Die Gesamtkosten der Bergungsaktion werden auf mehr als 600 Millionen Euro geschätzt und könnten Versicherungsexperten zufolge am Ende die Milliardenmarke überschreiten.

Quelle: ntv.de, dpa, AFP