80.000 Haushalte ohne StromSchneechaos in Frankreich
Nach starken Schneefällen sind in Mittelfrankreich immer noch 80.000 Haushalte ohne Strom. Glatteis und Lawinen kosteten zwei Menschen das Leben.
Nach den starken Schneefällen und weiträumigen Stromausfällen im französischen Zentralmassiv entspannt sich die Situation nur sehr langsam. Am Montagmorgen waren noch immer rund 80.000 Haushalte ohne Strom. Viele Kinder kamen wegen des Schnees auf den Straßen nicht zur Schule. Die beschädigten Leitungen seien zum Teil nur sehr schwer zu erreichen, sagte der Sprecher des Energieversorgers EDF. Man bemühe sich aber, die Versorgung so schnell wie möglich wieder herzustellen.
Am Wochenende waren in Mittelfrankreich rund 100.000 Haushalte ohne Strom. Etwa 200 Mitarbeiter von EDF arbeiteten in der Nacht mit Hochdruck daran, die Stromversorgung wieder herzustellen.
Für vier Dpartements in den Alpen hielt der französische Wetterdienst Mto France auch am Montag Lawinenwarnungen aufrecht. Im Süden Frankreichs kam es unterdessen zu heftigen Regenfällen. Im Dpartement Vaucluse im Südosten des Landes mussten in einigen Orten bereits Häuser evakuiert werden, berichteten Medien.
Zwei Tote durch Schneechaos
Am Sonntag hatte das Schneechaos in Frankreich zwei Menschen das Leben gekostet. Eine Frau starb im Dpartement Haute-Loire in Mittelfrankreich, als sie mit ihrem Wagen von der schneeglatten Straße abkam und in die Loire stürzte. Im französischen Jura-Gebirge tötete eine Lawine einen 58 Jahre alten Schweizer Touristen, seine Frau wurde schwer verletzt.
2000 Reisende saßen fest
In den bergigen Regionen Frankreichs waren am Wochenende in nur 24 Stunden bis zu 60 Zentimeter Schnee gefallen, in zwölf Dpartements in den französischen Alpen hatten die Meteorologen Lawinenwarnungen ausgegeben. Hunderte Menschen saßen bei dichtem Schneetreiben auf gesperrten Autobahnen in ihren Autos fest. In Haute Loire rettete die Feuerwehr 50 in ihren Autos festsitzende Menschen. Im Dpartement Var saßen rund 2000 Reisende stundenlang in Zügen fest, der Zugverkehr wurde am Abend aber wieder aufgenommen. In einigen Regionen fiel auch das Telefon aus. In Lozre waren zwei Altenheime von der Außenwelt abgeschnitten, wie der Radiosender Europe 1 berichtete.
Die Behörden mancher Bezirke riefen die Menschen auf, am Montag auf Autofahrten zu verzichten und zu Hause zu bleiben.