Weltsensation in Bonn"Stinkwurz" mit drei Blüten
Die Blüte der Titanenwurz im Botanischen Garten in Bonn hat am Samstag mit einem bisher nicht bekannten Phänomen begonnen. Statt einer entsprangen gleich drei Blüten der 120 Kilogramm schweren Knolle der Blume.
Die Blüte der Titanenwurz im Botanischen Garten in Bonn hat am Samstag mit einem bisher nicht bekannten Phänomen begonnen. Statt einer entsprangen gleich drei Blüten der 120 Kilogramm schweren Knolle der Blume. Das wurde nach Angaben der Einrichtung bisher weder in der Kultur noch in "freier Wildbahn" beobachtet. Zwei Blüten sind geöffnet. Wegen des erwarteten Besucherandrangs wurden Sonderöffnungszeiten eingerichtet. Tausende nahmen am Sonntag bis zu zwei Stunden Wartezeit in Kauf.
"Das ist eine Riesensensation. Weltweit wurde dieses Phänomen noch nicht beobachtet", sagte der wissenschaftliche Sachbearbeiter Wolfram Lobin. Die Fachleute gehen davon aus, dass die gute Pflege die Blühfreudigkeit angeregt hat. Der Bonner "Stinkwurz" -wie die Pflanze auch genannt wird -befindet sich seit 1988 im Botanischen Garten. Seine ursprüngliche Heimat sind die Regenwälder Sumatras.
Wenn die Titanenwurz blüht, heißt es schnell sein: Die Pracht hält nur ein bis zwei Tage, dann sackt die Pracht in sich zusammen. Die dritte Blüte soll sich in den nächsten Tagen öffnen. Die Blume hatte das letzte Mal vor drei Jahren geblüht.
In der Regel öffnet sich die Blütenpflanze abends. Sie verströmt dann über Nacht einen infernalischen Aasgestank und lockt damit Fliegen an, die den Blütenstaub übertragen. Einen Größenrekord wird die Pflanze nach Einschätzung von Botanikern nicht aufstellen, weil die Knolle ihre ganze Kraft in die drei Blütenstände stecken muss. Deshalb rechnen die Experten mit einer Größe von rund 2,60 Meter. Mit 2,91 Meter hatte eine gleichartige Pflanze in der Stuttgarter Wilhelmina im Oktober einen Weltrekord aufgestellt.