Untergang der "Hoheweg"Tödlicher Umbau
Im November 2006 ging der Fischkutter "Hoheweg" unter, vier Menschen starben, nun wissen die Experten warum.
Der Untergang des Fischkutters "Hoheweg" und damit der Tod von vier Seeleuten im November 2006 ist wahrscheinlich auf Fehler beim Umbau des Schiffes zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis ist die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) knapp eineinhalb Jahre nach dem schweren Unglück in der Nordsee gekommen.
Bei starkem Seegang und Sturm habe der 27 Jahre alte Kapitän keine Chance gehabt, das wegen eines Antriebsschadens manövrierunfähige Schiff zu stabilisieren, teilte die BSU in Hamburg mit. Bei dem Unfall starben alle vier Besatzungsmitglieder im Alter von 18 bis 47 Jahren. Zum Zeitpunkt des Unglücks registrierten Messbojen gut drei Meter hohe Wellen. Der Untergang vollzog sich offenbar so schnell, dass die Besatzung keinen Notruf mehr absetzen konnte.
Nach den Erkenntnissen der Seeunfallexperten begann das tödliche Drama auf den Nordergründen vor Cuxhaven damit, dass sich ein Schlauch um den Propeller der "Hoheweg" wickelte. Zum Verhängnis wurde dem 23 Meter langen Schiff aber wahrscheinlich eine tonnenschwere Netzwinde, die im Winter 2003/2004 nachträglich auf das Achterdeck des damals bereits 30 Jahre alten Kutters gesetzt wurde.
Bei diesem Umbau seien die Stabilitätskriterien der See- Berufsgenossenschaft nicht eingehalten worden, teilte die BSU nach der Untersuchung des im Juli 2007 geborgenen Wracks mit. "Bei Einhaltung dieser Vorschriften wäre das Schiff nicht gekentert", heißt es in der Mitteilung.