Neuschnee auf der ZugspitzeÜberschwemmungen in Bayern

Tief "Viola" setzt Süddeutschland unter heftigen Regen und sorgt mancherorts für Überschwemmungen. In den Hochlagen der bayerischen Alpen fällt der Niederschlag als Schnee.
Heftiger Regen hat Überschwemmungen in Süddeutschland ausgelöst. An mehreren Orten im Allgäu fielen binnen 24 Stunden mehr als 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - das sei etwa so viel wie normalerweise im ganzen Monat Juli, teilte der Hochwassernachrichtendienst in München mit. Keller liefen voll Wasser, Straßen wurden überflutet, mehrere Jugend-Zeltlager wurden geräumt.
Bayerische Flüsse schwollen stark an. An der Illach, einem Zufluss zum Lech in Oberbayern, und an der Ammer bei Weilheim wurde den Angaben zufolge die Meldestufe 3 erreicht. "Das wird dazu führen, dass der Wasserpegel der größeren Flüsse im Laufe des Tages steigt", sagte ein Sprecher des Hochwassernachrichtendienstes. Auch an der Donau werde Hochwasser erwartet.
In Friedrichshafen am Bodensee waren die Niederschlagsmengen so groß, dass das Wasser vom Erdreich nicht mehr aufgesogen wurde und stellenweise über Straßen und Wiesen floss. Auch dort liefen nach Angaben der Stadt zahlreiche Keller voll. 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Rotach, die in Friedrichshafen in den Bodensee mündet, blieb jedoch rund 20 Zentimeter unter der kritischen Marke von 2,26 Metern.
Der Pegelstand des Bodensees ist nach den Niederschlägen der vergangenen Tage zwar deutlich gestiegen, bewegt sich jedoch auf einem für die Jahreszeit durchschnittlichen Niveau. In Konstanz wurden am Freitag 4,39 Meter gemessen. Die erste Alarmstufe wird erst bei 4,80 Metern erreicht.
35 Zentimeter Neuschnee
Der Deutsche Wetterdienst warnte vor weiterem Dauerregen in Teilen Bayerns. In anderen Teilen Deutschlands sorgt ein kleines Zwischenhoch am Wochenende für eine Regenpause. Aber das nächste Tief, "Wilhelmina", ist nach der abziehenden "Viola" schon in Sicht.
In den Hochlagen der bayerischen Alpen ist vorübergehend der Winter eingekehrt. So fielen auf der 2962 Meter hohen Zugspitze seit Donnerstag 35 Zentimeter Neuschnee. Wie ein Mitarbeiter der Wetterstation auf Deutschlands höchstem Berg sagte, seien Schneefälle in den Sommermonaten nichts Ungewöhnliches. Bergwanderer können jedoch beruhigt sein. In den nächsten Tagen soll es auch auf der Zugspitze wieder wärmer werden.