Panorama

Mutmaßlicher Täter ringt mit dem Tod Vater schnitt Kindern Kehle durch

In diesem Reihenhaus fand die Polizei die toten Kinder.

In diesem Reihenhaus fand die Polizei die toten Kinder.

(Foto: dapd)

Nach dem Mord an vier Kindern im niedersächsischen Ilsede liegen erste Obduktionsergebnisse vor. Darin wird deutlich, wie die drei Jungen und das Mädchen zu Tode gekommen sind. Spuren deuten zudem darauf hin, dass der Vater, der mutmaßliche Täter, die vier nicht wie bislang angenommen zuvor betäubte.

Der Vater der vier toten Geschwister aus Ilsede in Niedersachsen soll seinen Kindern mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten haben. Das sagte eine Polizeisprecherin nach Vorlage erster Obduktionsergebnisse. Noch offen ist, ob der Mann den Kindern vorher Schlafmittel verabreichte.

Die 12 Jahre alte Tochter, das älteste seiner vier Kinder, habe sich ganz eindeutig gewehrt, sagte die Polizeisprecherin. Bei den drei Söhnen seien keine Abwehrspuren entdeckt worden. Die Mutter der vier Geschwister ist inzwischen aus dem Urlaub nach Deutschland zurückgekehrt, sie soll im Laufe der Woche befragt werden.

Unklar, ob Vater überlebt

Der 36-jährige Vater ringt weiter mit dem Tod, er hatte nach der Tat einen Selbstmordversuch unternommen. Der Mann soll seine vier Kinder umgebracht haben. Die Leichen des 12-jährigen Mädchens und seiner drei Brüder im Alter von 5, 7 und 9 Jahren waren in einem Reihenhaus in Ilsede im Kreis Peine gefunden worden.

Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Beziehungsprobleme das Motiv für die Tat in der 7000-Einwohner-Gemeinde zwischen Braunschweig und Hannover waren. Wann der Vater vernommen werden kann, ist noch völlig unklar, sagte die Polizeisprecherin. "Wenn der Mann überlebt, wird ein psychiatrisches Gutachten unumgänglich sein", sagte der Hildesheimer Staatsanwalt Bernd Seemann.

Mitschüler der Toten trauern

Am Wochenende kamen in Ilsede immer wieder Menschen zu dem Haus der Familie, um zu trauern. Freunde der Kinder legten Blumen und Briefe nieder. Auf einem Pappschild vor dem Haus prangte in großen Lettern "Warum?", auf einem anderen stand geschrieben: "Wir vermissen euch".

Die Polizei hat die Spurensicherung am Tatort inzwischen abgeschlossen. Polizeisprecherin Natascha Aust sagte, der Anblick sei grauenvoll gewesen. "Selbst erfahrene Kollegen hat die Tat fassungslos gemacht und ihnen den Boden unter den Füssen weggerissen."

Für die Mitschüler der toten Kinder geht indessen der Unterricht weiter. Das Kultusministerium will das Krisen-und Notfallteam der Landesschulbehörde nach Ilsede schicken, um die betroffenen Schulen mit psychologischer Hilfe zu unterstützen. Offen ist noch, wann die toten Geschwister beigesetzt werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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