Panorama

Entschärfung schlägt fehl Weltkriegs-Bombe an A3 gesprengt

Die Detonation riss einen mehrere Meter tiefen Krater in die Fahrbahn.

Die Detonation riss einen mehrere Meter tiefen Krater in die Fahrbahn.

(Foto: dpa)

Bei Bauarbeiten an der A3 zwischen Frankfurt und Offenbach wird eine britische Fliegerbombe gefunden. Doch die Entschärfung des komplizierten Zünders schlägt fehl. Deshalb greifen die Behörden zum letzten Mittel.

Direkt an der Autobahn 3 bei Offenbach und in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens ist eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt worden. Die Explosion habe einen etwa 20 bis 25 Meter großen und zwei bis drei Meter tiefen Krater in die Fahrbahndecke gerissen, berichtete ein Sprecher der Offenbacher Polizei. Verletzt wurde niemand.

Wegen der Vollsperrung bildeten sich auf der A3 lange Staus.

Wegen der Vollsperrung bildeten sich auf der A3 lange Staus.

(Foto: dpa)

Die A3 bei Offenbach ist weiter teilweise gesperrt. Da ein riesiges Loch in der Fahrbahn gerissen wurde, sei die Autobahn vom Offenbacher Kreuz in Richtung Würzburg nicht befahrbar, sagte ein Polizeisprecher. In Richtung Frankfurt/Köln war die Strecke in der Nacht wieder freigegeben worden.

Vor der Sprengung sei erfolglos versucht worden, die mit einem besonders gefährlichen chemisch-mechanischen Langzeitzünder versehene Bombe aus rund 300 Metern Abstand zu entschärfen, teilte das Regierungspräsidium Darmstadt mit.

Der britische Blindgänger war neben der stark befahrenen Autobahn 3 in der Nähe des Frankfurter Flughafens bei Bauarbeiten gefunden worden. Um die Fundstelle wurde eine 1000-Meter-Sicherheitszone eingerichtet. Die Autobahn wurde voll gesperrt, es kam zu kilometerlangen Staus. Rund 160 Menschen mussten ihre Wohnungen am südlichen Offenbacher Stadtrand verlassen.

Unberechenbarer Zünder

Während der Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes konnte der Frankfurter Flughafen nur eingeschränkt angeflogen werden. Da die Bombe unter der Einflugschneise lag, hatte der Flughafen zunächst die Südbahn für Landungen gesperrt und die betroffenen Flüge auf andere Bahnen umgeleitet. Während der Sprengung seien Landungen nur aus westlicher Richtung möglich gewesen, sagte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung. Einige Flüge seien auf andere Flughäfen umgeleitet worden, berichtete eine Flughafen-Sprecherin.

Der Zünder sei unberechenbar gewesen, berichtete das Regierungspräsidium. Der Leiter des Kampfmittelräumdienstes, Gerhard Gossens, habe schließlich entschieden, die Bombe kontrolliert zu sprengen. Während der Sprengung seien sogenannte Flexitanks eingesetzt worden. Die mit rund 30.000 Litern Wasser gefüllten Kunststoffbehälter hätten die Bombe abgedeckt und die Wirkung der Explosion gedämpft.

Die A3 ist nach der Sprengung in Richtung Würzburg weiterhin gesperrt. Es sei unklar, wie lange die Sperrung noch andauern werde, sagte ein Polizeisprecher. Reisenden empfahl er, auf die Bahn umzusteigen. Am Flughafen läuft der Betrieb wieder störungsfrei. Während der kontrollierten Sprengung der Zehn-Zentner-Bombe hatte es am Vorabend rund eine Stunde lang keine Landungen gegeben. Es wurden 22 Ausnahmegenehmigungen erteilt, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport sagte. Die letzte Maschine sei gegen 23.50 Uhr gestartet, das Nachtflugverbot beginnt eigentlich um 23.00 Uhr.

Am Montag hatten in Marburg wegen einer Fliegerbombe Hunderte Anwohner ihre Wohnungen verlassen müssen. Der Blindgänger war bei Bauarbeiten in einem Wohn- und Industriegebiet entdeckt und anschließend entschärft worden.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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