Streit um InselparadiesWem gehört "Li Galli"?
In Italien ist ein Streit um die Inselgruppe "Li Galli" vor der kampanischen Küste entbrannt.
In Italien ist ein Streit um die Inselgruppe "Li Galli" vor der kampanischen Küste entbrannt. Grund: Der Staat möchte das idyllische Archipel, das seit 1924 in Privatbesitz ist, zurückkaufen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die drei Inseln gehörten zunächst dem russischen Choreografen Leonid Massine und waren 1979 vom weltberühmten Balletttänzer Rudolf Nureyev übernommen worden. Nach dessen Tod im Jahr 1993 wurde "Li Galli" in einem zwielichtigen Geschäft an zwei italienische Privatleute veräußert.
Ein Prozess soll jetzt klären, ob es sich dabei um einen illegalen Verkauf handelte - denn eigentlich hätte die staatliche Archäologiebehörde ein Vorrecht auf den Kauf gehabt. Auf dem Inselparadies, das an der Amalfiküste vor Positano aus dem Meer ragt, befinden sich immerhin Reste einer alten römischen Villa, sowie ein vom Stararchitekten Le Corbusier (1887-1965) restauriertes Anwesen.
"Unser wichtigstes Ziel ist es, "Li Galli" wieder für Besucher aus aller Welt zu öffnen", zitierte die Zeitung "La Repubblica" am Montag einen italienischen Umweltschützer. Ziel des Prozesses sei es auch, "dieses kampanische Juwel" demnächst besser schützen zu können, erklärte Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio.