Lokomotive rast in WohnhausZug entgleist bei Thessaloniki

In der Dunkelheit entgleist ein Zug nahe der griechischen Hafenstadt Thessaloniki. Es gibt offenbar drei Tote, mehr als ein Dutzend Menschen werden teils schwer verletzt. Die Bewohner des betroffenen Hauses haben offenbar noch Glück im Unglück.
Bei einem Zugunglück nahe der griechischen Hafenstadt Thessaloniki sind drei Menschen ums Leben gekommen. Zwei der Opfer waren sofort nach der Entgleisung des Zuges am Samstagabend tot. Ein schwer verletzter Mann starb heute in einem Krankenhaus, wie der griechische Rettungsdienst (EKAB) mitteilte.
Weitere 16 Menschen wurden verletzt - einige von ihnen schwer. Unter den Toten oder schwer Verletzten seien keine Touristen, hieß es aus Kreisen des Rettungsdienstes. Zuvor hatte die griechische Eisenbahn (OSE) von vier Toten berichtet.
Wie es sich aus Fernsehberichten und Aussagen von Reportern am Unfallort ergab, sind alle fünf Waggons des Intercity 58 mit rund 100 Reisenden sowie die Lokomotive unter ungeklärten Umständen bei dem Dorf Adendron entgleist. Nach Angaben der Vize-Präfektin von Thessaloniki, Voula Patoulidou, war die Ursache womöglich überhöhte Geschwindigkeit.
Anschließend sei die Lokomotive in ein Haus gerast, berichtete das Nachrichtensender Skai. "Ich habe gesehen, wie der Tod auf mich zukam", sagte ein Anwohner der Region Reportern vor Ort. Er habe sich vor dem Aufprall mit einem Sprung vom Balkon retten können. Die Einwohner des betroffenen Hauses hatten Glück: Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sie sich im oberen Stockwerk des Hauses und konnten das vom Einsturz gefährdete Gebäude verlassen. "Das Haus muss abgerissen werden", sagte der Feuerwehrchef der Region, Konstantinos Poultidis.
Der Zug war am Samstagnachmittag in Athen gestartet und für den Abend in Thessaloniki erwartet worden. Die griechischen Eisenbahnen (Train-OSE) sind wegen der schweren Finanzkrise in einem schlechten Zustand.