Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 18:46 Nato erhält neue Unterstützungszusagen für Anti-Drohnen-Einsatz +++

Für den neuen Nato-Einsatz zur Sicherung des Luftraums an der Ostflanke als Reaktion auf die russischen Luftraumverletzungen gibt es weitere Unterstützungszusagen. Wie das oberste Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Europa (Shape) mitteilt, werden Spanien und Großbritannien in Kürze Beiträge ankündigen. Zudem hätten auch Italien und Schweden Hilfe signalisiert, heißt es. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass Italien zwei Kampfjets vom Typ Eurofighter bereitstellen wolle. Die britische Regierung macht Details bereits selbst publik: "Typhoon"-Jets der Royal Air Force sollen sich in den kommenden Tagen den verbündeten Streitkräften, unter anderem aus Dänemark, Frankreich und Deutschland, anschließen, so die Ankündigung der Regierung in London.

+++ 18:18 Ischinger: "Wir sollten Polen einen größeren Betrag zur Verfügung stellen, um Waffen zu kaufen" +++
Angesichts des Eindringens von russischen Drohnen in den polnischen Luftraum fordert der langjährige Diplomat Wolfgang Ischinger konkrete Solidarität mit unserem Nachbarland: "Wir haben eine neue Lage. Unser Nachbarland und Nato-Partner ist zum Opfer dieses als Test zu bewertenden Drohnenangriffs geworden. Jetzt sollte die Bundesregierung versuchen, zwei oder drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen", sagt Ischinger dem "Stern". "Aus dem beabsichtigten gewaltigen Volumen des deutschen Verteidigungsetats sollten wir unseren polnischen Nachbarn einen größeren Betrag zur Verfügung stellen, um zum Beispiel Waffen und Munition insbesondere auch bei deutschen Herstellern einkaufen zu können. Angesichts der nicht hundertprozentig harmonischen deutsch-polnischen Beziehungen fände ich diese Stärkung der Ostflanke eine angemessene Geste. Vielleicht könnten wir mit dieser Geste das leider kaum lösbare Thema der deutschen Reparationen zumindest ein klein wenig entschärfen."

+++ 17:51 Provokationen aus Russland: "Brauchen Drohnengürtel an der Nato-Ostgrenze" +++
Wie sollte die Nato auf Provokationen aus dem Kreml reagieren? Wilfried Jelge von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik spricht sich unter anderem für eine deutlich stärkere Drohnenproduktion aus. Der Experte vermutet, dass Putin ohne klare Antworten versuchen werde, die "Grenze zwischen Krieg und Frieden zu verwischen".

+++ 17:30 Schweden will Verteidigungsausgaben um fast ein Fünftel erhöhen +++
Schweden will seinen Verteidigungshaushalt im kommenden Jahr deutlich aufstocken. Die Mittel für die Streitkräfte sollen um umgerechnet rund 2,4 Milliarden Euro erhöht werden, wie Ministerpräsident Ulf Kristersson mitteilt. "Wir machen jetzt den nächsten großen Schritt bei der Ausrüstung der schwedischen Verteidigung", kündigt Kristersson an. Seit 2022 - als Russland in der Ukraine einfiel - sei der Verteidigungshaushalt um 100 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 9,2 Milliarden Euro) erhöht worden. "Das ist beispiellos, wenn man nicht in die schlimmsten Tage des Kalten Krieges zurückgeht."

+++ 17:07 Ukraine: Im nächsten Jahr fehlen 16 Milliarden Euro +++
Die Ukraine benötigt 2026 im Vergleich zum laufenden Jahr mehr ausländische Finanzhilfen: Es geht um 16 Milliarden Euro, wie der ukrainische Finanzminister Serhiy Marchenko bei der YES-Konferenz "Wie können wir den Krieg beenden" erklärt. So groß ist das derzeit erwartete Haushaltsdefizit. Insgesamt beträgt der Bedarf an externer Finanzierung etwa 45 Milliarden Euro. Marchenko zufolge befindet sich Kiew derzeit in Verhandlungen mit internationalen Partnern. Der ukrainische Finanzminister bewertet die von Ursula von der Leyen vorgestellte europäische Initiative für einen Reparationskredit unter Garantie eingefrorener russischer Vermögenswerte positiv. Seiner Meinung nach ermöglichen solche Mechanismen die Verwendung russischer Gelder ohne formelle Beschlagnahme.

+++ 16:45 Mehr als 1200 Zivilisten in Ukraine von russischen Streubomben getroffen +++
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind nach Angaben des internationalen Bündnisses Cluster Munition Coalition (CMC) mehr als 1200 Zivilistinnen und Zivilisten in der Ukraine durch russische Streubomben getötet oder verletzt worden, erklärt das Bündnis in seinem Jahresbericht. Die Ukraine verzeichne weltweit die höchste Opferzahl durch Streumunition, was "beunruhigende Rückschläge" bei den weltweiten Bemühungen zur Abschaffung der tödlichen Waffen darstelle. Bei Streumunition handelt es sich um Bomben oder Raketen, die eine Vielzahl von Sprengsätzen freisetzen. Viele davon explodieren nicht gleich, sondern mitunter erst Jahre später. Auf diese Weise vermint Streumunition große Flächen und stellt eine langfristige Gefahr für Zivilisten, Rettungskräfte und Räumpersonal dar.

+++ 16:19 Russische Ölraffinerie schaltet wohl Anlage nach Drohnenangriff ab +++
Nach einem ukrainischen Drohnenangriff arbeitet eine der größten Ölraffinerien Russlands nur noch eingeschränkt. Betroffen sei eine Anlage in der nordwestrussischen Stadt Kirischi, die fast 40 Prozent der gesamten Verarbeitungskapazität des dortigen Werks ausmache, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Ofen der Anlage und weitere Ausrüstung seien beschädigt worden. Die Instandsetzung könne etwa einen Monat dauern, heißt es weiter. Den Insidern zufolge will das Werk den Betrieb in den noch funktionierenden Teilen um bis zu 20 Prozent hochfahren. Damit solle der Ausfall der beschädigten Anlage kompensiert werden, um die Verarbeitungsmengen bei etwa 75 Prozent der Nennkapazität zu halten.

+++ 15:59 CDU fordert mehr Geld für Ukraine-Militärhilfe - "Russland folgt seiner eigenen Eskalationslogik" +++
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt fordert Finanzminister Lars Klingbeil auf, die Budgetanforderungen von Verteidigungsminister Boris Pistorius für die Ukraine-Militärhilfe ernster zu nehmen. "Die Sicherheitspolitik hat sich seit der Zeitenwende-Rede 2022 von Kanzler Scholz und den Sondervermögens-Entscheidungen aus dem Frühjahr 2025 leider noch einmal ungünstiger entwickelt", sagt der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion der "Rheinischen Post". Hintergrund ist, dass Klingbeil Budgetanforderungen von Pistorius für eine höhere Ukraine-Hilfe aus Haushaltsgründen abgelehnt hat. Am Wochenende sind erneut russische Drohnen über polnisches und rumänisches Nato-Gebiet geflogen. "Russland setzt Muster fort, die wir leider schon von der Ukraine und Georgien kennen: Grenzen werden ständig ausgetestet und überschritten, wenn keine Gegenmaßnahmen zu verzeichnen sind. Nichtreaktion wird als Schwäche gewertet und heizt die Kriegsgefahr an", sagt Hardt. "Putins Regime ist längst eine Kriegsjunta, die mit Frieden gar nicht mehr umgehen kann. Russland folgt seiner eigenen Eskalationslogik. " Ein hohes Abschreckungsniveau auch in der Ukraine sei die beste Garantie dafür, "dass wir diese schwierige Phase der europäischen Sicherheitspolitik gut und friedlich überstehen".

+++ 15:28 Griechenland fordert: Ukraine soll sich an EU-USA-Gesprächen beteiligen +++
Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis begrüßt die Ambitionen der EU, weiter mit den USA über den Ukraine-Krieg zu sprechen (siehe Eintrag von 14:25 Uhr). Er fordert allerdings die Teilnahme von Vertretern des angegriffenen Landes an den Dialogen. "Selbstverständlich sollten diese Diskussionen und Debatten unter Beteiligung der Ukraine und unter voller Achtung der Unverletzlichkeit der Grenzen sowie in strikter Übereinstimmung mit den notwendigen Sicherheitsgarantien stattfinden", sagt der Regierungschef auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, Antonio Costa. Mitsotakis setzt sich zudem für eine Stärkung der ukrainischen Streitkräfte ein.

+++ 14:52 Ukraine bringt neue Kamikazedrohnen an den Start +++
Die Ukraine schließt erste Tests mit neuen Kampfdrohnen ab, die eine Reichweite von 40 Kilometern haben sollen, teilt Mychajlo Fedorow, Stellvertretender Ministerpräsident der Ukraine und Minister für digitale Transformation, auf Telegram mit. "Kamikaze-Angriffsdrohnen mit einer Reichweite von über 40 km, die elektronische Kriegsführung überwinden können, stellen eine neue Stufe der Besiegung des Feindes weit hinter der Frontlinie dar", schreibt er. Es handle sich um "die wirksamsten Technologien", "die schon bald an der Front eingesetzt werden". Als nächstes stünden Fedorov zufolge erste "Kampftests" an, mit denen der Masseneinsatz von Kamikaze-Angriffsdrohnen beschleunigt werden solle.

Zwei Exemplare der neuen Kamikazedrohnen.

Zwei Exemplare der neuen Kamikazedrohnen.

(Foto: Mychajlo Fedorow)

+++ 14:25 EU will weiter mit USA über Ukraine sprechen +++
Die EU hebt nach dem Vorstoß von US-Präsident Donald Trump beim Thema Sanktionen gegen Russland die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Washington hervor. Die Abstimmung mit anderen Ländern, "insbesondere mit den USA", sei "unerlässlich, damit diese Sanktionen so wirksam wie möglich sind", sagt EU-Kommissionssprecher Olof Gill. Die EU werde weiter versuchen, sich so "effektiv wie möglich" mit den USA abzustimmen. Trump hatte sich am Samstag zu schärferen Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriffskriegs in der Ukraine bereit erklärt. Allerdings knüpfte er dies an die Bedingung, dass alle Nato-Verbündeten den Kauf von russischem Öl stoppen.

+++ 13:55 US-Militärs als Beobachter bei Manöver von Russland und Belarus +++
US-Militärs haben als Beobachter das Großmanöver von Russland und Belarus verfolgt. Der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin sagte ihnen, sie könnten sich "alles ansehen, was für Sie von Interesse ist". Insgesamt wurden Vertreter aus 23 Ländern als Beobachter zugelassen, darunter mit der Türkei und Ungarn auch zwei weitere Nato-Mitglieder. Russland und Belarus hatten am Freitag mit dem Manöver "Sapad-2025" auf Übungsplätzen in beiden Ländern begonnen. Dies geschieht inmitten erhöhter Spannungen mit der Nato. Mitte vergangener Woche waren im Nato-Staat Polen mehrere russische Drohnen abgeschossen worden. Die Anwesenheit der US-Offiziere ist das jüngste Zeichen einer Annäherung zwischen den USA und Belarus, einem engen Verbündeten Russlands. Belarus hatte Russland im Februar 2022 sein Territorium für den Einmarsch in die Ukraine zur Verfügung gestellt.

+++ 13:18 Bericht: Über 1200 zivile Opfer durch Streumunition im Ukraine-Krieg +++
In der Ukraine sind seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 einer Untersuchung zufolge mehr als 1200 Zivilisten Opfer von Streumunition geworden. Beide Seiten setzten die Waffen weiter ein, insbesondere aber Russland, was zu Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung führe, wie aus dem am Montag veröffentlichten Bericht Landmine and Cluster Munition Monitor hervorgeht. "Es gibt weiter Angriffe auf zivile Gebiete und Wohngebäude", sagt Michael Hart, ein Experte der Organisation. "Einzelne Angriffe haben Dutzende Zivilisten getötet und Hunderte verletzt."

+++ 12:45 Litauen: Bislang keine Zwischenfälle an Grenze während Sapad +++
Litauen hat bislang keine Zwischenfälle an seinen Grenzen während des russisch-belarussischen Manövers Sapad registriert. "Das erste Wochenende der aktiven Phase der Sapad-Übungen verlief relativ ruhig, sowohl was die illegale Migration als auch andere Vorfälle an der Staatsgrenze betrifft. Grenzschutzbeamte registrierten keine ungewöhnlichen Aktivitäten", sagt Grenzschutz-Chef Rustamas Liubajevas im litauischen Radio. Weiterhin gibt es nach der Einschätzung der Behörden des baltischen EU- und Nato-Landes aber Risiken. Russland und sein Verbündeter Belarus üben bei dem Manöver den gemeinsamen Einsatz ihrer Streitkräfte. Die diesjährige Übung sei im Umfang deutlich geringer als in früheren Jahren, konzentriere sich aber stark auf den Einsatz von Drohnen, sagt die litauische Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene. "Russland versucht gegenwärtig zu demonstrieren, dass es trotz seines Feststeckens in der Ukraine über zusätzliche Fähigkeiten verfügt und diese weiterentwickelt".

+++ 12:14 Kreml: Nato ist Kriegspartei in der Ukraine +++
Der Kreml wirft der Nato vor, durch die Unterstützung der Ukraine faktisch gegen Russland zu kämpfen. "Die Nato ist de facto in diesen Krieg verwickelt", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Das Bündnis leiste Kiew direkte und indirekte Unterstützung. Man könne mit absoluter Sicherheit sagen, dass die Nato gegen Russland kämpfe. Im übrigen sei es so, dass die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges derzeit pausierten. Es gebe seitens der Ukraine hier keine Flexibilität.

+++ 11:40 Russische Wirtschaft wird zu Handelsform aus den 1990er-Jahren gezwungen +++
Unter dem Druck westlicher Sanktionen greifen russische Unternehmen im Außenhandel auf eine zuletzt in den 1990er-Jahren übliche Methode zurück: Tauschgeschäfte. Der Hauptgrund für diese Entwicklung sind Finanzsanktionen der westlichen Verbündeten. Mithilfe von Handelsexperten, Zollerklärungen und Unternehmensangaben konnten insgesamt acht solcher Geschäfte identifiziert werden. Bei einer der Transaktionen wurden chinesische Autos gegen russischen Weizen getauscht. Dabei kaufte der chinesische Partner die Autos in der Volksrepublik in der Landeswährung Yuan. Der russische Partner erwarb Getreide für Rubel. Anschließend wurden die Waren ausgetauscht.

+++ 11:06 Medwedew droht EU mit Verfolgung wegen eingefrorener Vermögen +++
Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, droht europäischen Staaten mit Konsequenzen, sollten sie versuchen, eingefrorene russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen. Russland werde die EU-Staaten "bis zum Ende des Jahrhunderts" verfolgen, schreibt der frühere Präsident auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Hintergrund sind Medienberichte, wonach die EU-Kommission erwägt, die Erträge aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten zur Finanzierung der Ukraine zu verwenden. Russland bezeichnet jede Beschlagnahmung seiner Vermögenswerte als Diebstahl.

+++ 10:31 Russland greift mit S300-Raketen und Drohnen an +++
Die russischen Streitkräfte haben in der vergangenen Nacht die Ukraine erneut aus der Luft angegriffen. Dabei wurden 84 Drohnen sowie drei umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S300 eingesetzt, erklärt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram. 59 der Raketen konnten dem Bericht zufolge abgeschossen werden.

+++ 09:59 Über 200 Menschen in der Ukraine durch Streumunition getötet oder verletzt +++
In der Ukraine wurden alleine im vergangenen Jahr mehr als 200 Menschen durch Streumunition verletzt. Das geht aus dem jährlichen Streumunitionsbericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hervor. Auch die Ukraine soll die Waffen in Russland genutzt haben, der Einsatz habe aber nicht verifiziert werden können, heißt es darin. Beide Länder gehören nicht zu den 111, die das "Übereinkommen über das Verbot von Streumunition" (Oslo-Konvention) ratifiziert haben.

+++ 09:28 Moskau beschuldigt Kiew der "absichtlichen Provokation" +++
Nach dem Eindringen einer Drohne in den rumänischen Luftraum hat Russlands Botschafter in Bukarest die Ukraine für den Vorfall verantwortlich gemacht. "Alle Fakten lassen darauf schließen, dass es sich um eine absichtliche Provokation des Regimes in Kiew handelt", erklärt der russische Botschafter Wladimir Lipajew, der aus Protest gegen die Luftraumverletzung ins rumänische Außenministerium einbestellt wurde. Den Vorwurf aus Bukarest, es habe sich um eine russische Drohne gehandelt, wies Lipajew als "unbegründet" zurück. Bukarest habe es zudem versäumt, Fragen aus Moskau zur Identifizierung der Drohne "konkret und überzeugend" zu beantworten. Laut Lipajew zielt Kiew darauf ab, "andere europäische Länder in ein gefährliches militärisches Abenteuer gegen die Russische Föderation zu verwickeln".

+++ 08:51 Munz zu neuen Sanktionsdrohungen gegen Russland +++
US-Präsident Trump droht Russland mit neuen Sanktionen, sofern Europa mitspielt. Eine kremlnahe Zeitung sieht darin eine "List und Hinterhältigkeit von göttlichem Niveau", wie ntv-Reporter Rainer Munz aus Moskau berichtet.

+++ 08:12 Ukraine schaltet millionenschweres Flugabwehrsystem aus +++
Ukrainische Spezialkräfte haben offenbar ein russisches Flugabwehrsystem vom Typ Buk-M3 im besetzten Gebiet Saporischschja ausschalten können. Das berichtet der ukrainische Militärgeheimdienst HUR. Die Buk-M3 ist eines der wichtigsten Luftabwehrsysteme Russlands und wird zum Bekämpfen von Zielen in der Luft, am Boden und auf dem Wasser eingesetzt. Der Wert wird auf 40 bis 50 Millionen US-Dollar geschätzt.

+++ 07:34 Ukraine: Großer Starlink-Ausfall an der Front +++
Der Satelliten-Internetdienst Starlink von Elon Musk hat derzeit einen weltweiten Ausfall mit Auswirkungen auf den Krieg in der Ukraine. Den Ausfall meldet das Unternehmen selbst. "Starlink ist erneut an der gesamten Front ausgefallen", schreibt der oberste Drohnenkriegskommandant der Ukraine, Robert "Madyar" Brovdi, auf Telegram.

+++ 06:53 Sikorski: Ukrainer werden dem Westen zeigen, wie man gegen Russland kämpft +++
Der polnische Außenminister Radosław Sikorski ist der Ansicht, dass westliche Regierungen berücksichtigen müssen, dass die Ukrainer ihnen beibringen werden, wie man gegen Russland kämpft, und nicht umgekehrt. Das sagt der Politiker in einem Interview mit dem "Guardian". Polnische Anti-Drohnen-Teams sollen demnach von ukrainischen Operateuren geschult werden, um zu lernen, wie sie sich gegen zukünftige Angriffe verteidigen können. "Die Ukrainer verfügen über bessere Ausrüstung zur Bekämpfung russischer Drohnen sowie über viel umfassendere und relevantere Erfahrungen im Umgang mit der russischen Armee", so Sikorski. "Dies ist etwas, das westliche Regierungen dringend in ihren Überlegungen berücksichtigen müssen: Es sind die Ukrainer, die uns lehren werden, wie wir Russland begegnen müssen, und nicht umgekehrt."

+++ 06:06 Tschechische Hubschraubereinheit wird in Polen stationiert +++
Eine tschechische Spezialeinheit mit Hubschraubern, bestehend aus drei Mi-171Sh-Hubschraubern, ist in Polen eingetroffen. Neben den Hubschraubern werden bis zu 150 tschechische Soldaten für einen Zeitraum von bis zu drei Monaten eingesetzt. Der Einsatz soll in wenigen Tagen beginnen, berichtet "European Pravda" unter Berufung auf die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černochová. Černochová weist demnach darauf hin, dass die Mission Teil eines Mandats sei, das im vergangenen Jahr von der Abgeordnetenkammer genehmigt wurde und bis 2026 gültig ist. Es ermöglicht die Verstärkung der Ostflanke der Nato als Teil der verstärkten Vorwärtspräsenz des Bündnisses.

+++ 05:33 Rheinmetall gibt Übernahme-Deal mit Schiffbauer NVL bekannt +++
Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall hat sich mit der Bremer Werftengruppe Lürssen auf einen Kauf ihrer Militärsparte NVL geeinigt. Der in Düsseldorf sitzende Marktführer gab den mutmaßlich milliardenschweren Deal am späten Sonntagabend bekannt. "Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden streben die Parteien den Vollzug der Übernahme für Anfang 2026 an", heißt es in der Mitteilung. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, angesichts der Milliardenumsätze beider Firmen dürfte aber eine gewaltige Summe an die Lürssen-Eigner fließen. Mit dem Erwerb des Schiffbauers möchte sich Rheinmetall breiter aufstellen und den Marine-Bereich als zusätzliches Geschäftsfeld erschließen. Rheinmetall gehört zu den wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine, bezahlt wird diese Waffenhilfe teilweise von der Bundesregierung.

+++ 03:22 Polen-Beauftragter der Bundesregierung schlägt Sicherheitsgarantien statt Reparationen vor +++
Vor dem Deutschland-Besuch des polnischen Präsidenten Karol Nawrocki bekräftigt der Polen-Beauftragte der Bundesregierung, Knut Abraham, die Ablehnung deutscher Reparationszahlungen an Polen- im Gegenzug jedoch Sicherheitsgarantien in Aussicht gestellt. "Die Frage der Reparationen ist rechtlich abgeschlossen", sagt der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zugleich bedürfe es einer "modernen Übersetzung der Verpflichtung Deutschlands" für Polen angesichts der deutschen Verbrechen im Land während des Zweiten Weltkriegs. Deutschland und Polen stünden "füreinander ein", dies müsse die Bundesregierung "militärisch und finanziell unterlegen", sagt Abraham dem RND und fügt mit Blick auf Nawrockis Besuch in Berlin am Dienstag an: "Die Botschaft für den polnischen Präsidenten sollte sein, dass jede Stärkung der Sicherheit Polens eine Stärkung der Sicherheit Deutschlands ist, ob es nun finanzielle Hilfe, Waffensysteme oder Einheiten der Bundeswehr sind."

+++ 01:52 Trump knüpft US-Sanktionen gegen Russland an härteres Vorgehen Europas +++
US-Präsident Donald Trump macht mögliche US-Sanktionen gegen Russland von einem härteren Vorgehen Europas abhängig. "Die europäischen Strafmaßnahmen sind nicht hart genug. Ich bin bereit zu handeln, aber Europa muss nachziehen und seine Maßnahmen auf mein Niveau anheben", sagt Trump vor Reportern.

+++ 00:45 Polnischer Außenminister: Wir sollten Drohnen bereits über der Ukraine abfangen +++
Polens Außenminister Radosław Sikorski hat nach dem Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum seines Landes angeregt, dass der Westen russische Drohnen und Raketen schon im ukrainischen Luftraum abfängt. "Wenn Sie mich persönlich fragen: Wir sollten darüber nachdenken", sagte Sikorski im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über eine mögliche Flugverbotszone. "Technisch wären wir als Nato und EU dazu in der Lage, aber das ist keine Entscheidung, die Polen allein treffen kann, sondern nur mit den Verbündeten." Sikorski schlägt außerdem ein koordiniertes Vorgehen gegen die russische Schattenflotte in der Ostsee vor. "Deutschland oder auch die Nato könnten eine maritime Kontrollzone in der Nordsee errichten und damit die Einfahrt dieser Uraltschiffe in die Ostsee kontrollieren", so der polnische Außenminister.

+++ 23:45 Selenskyj: Ukrainische Truppen rücken in Sumy vor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet in seiner Abendansprache über die Lage an der Front, unter anderem in den Regionen Sumy, Charkiw und Donezk. "Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj hat heute einen Bericht vorgelegt. Es gibt gute Ergebnisse im Grenzgebiet der Region Sumy. Unsere Einheiten rücken weiter in Richtung der ukrainischen Staatsgrenze vor", sagt Selenskyj laut Ukrinform. Er fügt hinzu: "Die Russen erleiden auch in der Region Charkiw, in Kupjansk und in der Region Donezk erhebliche Verluste. Wir setzen unsere Aktionen im Sektor Dobropillja fort. Wichtig ist, dass unsere Männer die russischen Angriffe abwehren."

+++ 22:48 Ukrainische Ermittler: Mann durch Sprengstoff-Abwurf getötet +++
Ein Mann ist bei einem russischen Drohnenangriff in der Region Cherson getötet worden, wie regionale Behörden mitteilen. Russische Soldaten hätten Sprengstoff aus einer Drohne auf eine Straße in der Stadt Beryslaw abgeworfen, heißt es von den ukrainischen Ermittlern. Dabei sei der Mann getötet worden.

+++ 22:14 Wadephul: "Putin testet uns" +++
Angesichts der russischen Luftraumverletzungen in Polen und Vorfällen in Rumänien will Bundesaußenminister Johann Wadephul den Druck auf Russland erhöhen. "Russland muss wissen: Wir werden immer antworten. Wir lassen uns nicht militärisch weiter unter Druck setzen, sondern wir werden unsere Kräfte entfalten, und die wirtschaftlichen Kräfte und die politischen Kräfte der freien Welt sind stark", sagt er im ZDF. "Und jetzt testet er uns", sagt Wadephul über Kremlchef Wladimir Putin. "Er nimmt kein Angebot zu Gesprächen an. Er will diesen Krieg in der Ukraine offensichtlich mindestens jetzt nicht beenden, sondern er geht darüber hinaus und darauf muss man klar reagieren und zusammenstehen." Es sei richtig, weitere Sanktionen gegen Russland auszubringen. Es gelte aber vor allem, die Verteidigungsfähigkeit an der Nato-Grenze zu verbessern.

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Quelle: ntv.de, lme/mau/mpa/dpa/rts/AFP

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