Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 08:38 Ukraine meldet Rückeroberung taktisch wichtigen Ortes +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die für die Verteidigung der Stadt Lyman wichtige Ortschaft Torske zurückerobert. Bei der Erstürmung seien bis zu 100 russische Soldaten getötet worden, teilt der Generalstab in Kiew mit. "Es gibt auch Gefangene", heißt es in der per Telegram verbreiteten Mitteilung. Die ukrainische Flagge sei wieder in Torske aufgestellt worden. Torske ist ein Dorf im Norden der Region Donezk. Vor dem Krieg lebten dort mehr als 1000 Menschen, inzwischen ist es weitgehend zerstört. Kurz nach Kriegsbeginn wurde es von den russischen Truppen erobert, im Herbst 2022 von den Ukrainern bei ihrer Offensive zurückgewonnen. Zuletzt ging es wieder in russische Hand über.
+++ 08:10 Ex-Brigadegeneral: Wenn Kreml Erfolg hat, "wird er Bedrohung für die Sicherheit ganz Europas" +++
Sollte Russland siegreich aus dem Ukraine-Krieg hervorgehen, könnte der Kreml ein weiteres Land in Europa überfallen. Das sagt zumindest der österreichische Militärexperte und pensionierte Brigadegeneral des österreichischen Bundesheeres, Gerald Karner, in einem Interview bei Ukrinform. "Ein solches Risiko besteht, wenn Russland als Sieger aus dem Krieg gegen die Ukraine hervorgeht. Wenn das Ende des Krieges zu einem für Moskau günstigen Ergebnis führt - der Aufhebung der Sanktionen und der Wiederherstellung der Staatseinnahmen -, wird die Russische Föderation in der Lage sein, ihre Streitkräfte wiederherzustellen", sagt Karner. Von neuen Angriffen könnten seiner Ansicht nach die baltischen Länder oder Polen betroffen sein. Der Militärexperte weiter: "Deshalb ist der Verlauf dieses Krieges so entscheidend: Wenn Russland 'trocken aus dem Wasser kommt', wird es eine direkte Bedrohung für die Sicherheit ganz Europas darstellen."
+++ 07:50 Mindestens zwei Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine +++
Bei russischen Angriffen in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk sind nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. Sieben weitere Personen seien bei den Drohnen- und Raketenangriffen verletzt worden, teilt der Chef der regionalen Militärverwaltung, Wladyslaw Gaiwanenko, auf Telegram mit. "Es brachen Brände aus", fügt er hinzu. Unter anderem seien Wohngebäude, ein Laden und ein Auto beschädigt worden.
+++ 07:21 Außer tödliche Waffen zu liefern: Japan will wohl "jede andere Hilfe leisten" +++
Beim gestrigen Treffen der Koalition der Willigen in London nahm auch die neue japanische Premierministerin Sanae Takaichi teil. "Sie hielt eine eindrucksvolle Rede und sicherte der Ukraine weitere Unterstützung zu", sagt Ihor Zhovkva, stellvertretender Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros. "Natürlich verstehen wir, dass Japan uns keine tödlichen Waffen geben kann … Aber Japan ist bereit, jede andere Art von Hilfe zu leisten." Zhovkva berichtet weiter, dass die Verbündeten auch die Frage diskutierten, ob sie Langstreckenwaffen liefern könnten.
+++ 06:55 Französische Armee kann nächstes Jahr Truppen in die Ukraine schicken +++
Die französische Armee wird schon 2026 bereit sein, ihre Streitkräfte zur Unterstützung der europäischen Sicherheitsgarantien für die Ukraine einzusetzen. General Pierre Schill, Stabschef der französischen Armee, teilt das in einer Rede vor Mitgliedern des parlamentarischen Verteidigungsausschusses mit, berichtet Ukrinform unter Berufung auf BFMTV. "Wir werden bereit sein, im Rahmen von Sicherheitsgarantien bei Bedarf Truppen zur Unterstützung der Ukraine einzusetzen", sagt Schill demnach.
+++ 06:30 Trump: "Würde gerne" Kim treffen +++
US-Präsident Donald Trump ist am Freitag (Ortszeit) zu seiner Asienreise aufgebrochen. Dabei würde er auch gerne den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un treffen, sagt Trump. Auf die Frage, ob ein Treffen möglich sei, sagt der US-Präsident: "Ich würde gerne, er weiß, dass wir dorthin kommen." Der 79-Jährige und Kim hatten sich zuletzt 2019 während Trumps erster Amtszeit (2017-2021) getroffen. "Ich komme sehr gut mit ihm klar", sagt Trump nun.
+++ 06:07 Trump will mit Xi über russisches Öl sprechen +++
US-Präsident Donald Trump will einem Medienbericht zufolge mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über den Kauf russischen Öls sprechen. Es werde bei dem Treffen ansonsten vor allem um die Handelsbeziehungen und Mineralien gehen, berichtet Suspilny unter Berufung auf Aussagen eines Beamten des Weißen Hauses. Hintergrund des Öl-Gesprächs sind die neuen US-Sanktionen gegen Russland. Trump hatte sie am Mittwoch gegen die russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft angekündigt. China und Indien sind die wichtigsten Rohölkäufer des Kreml. Die Wirksamkeit der US-Sanktionen hängt nach Einschätzung von Experten von der Durchsetzung bei den Ölimporteuren Indien und China ab.
+++ 05:38 Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen +++
Das russische Militär hat erneut Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Mindestens acht Menschen seien verletzt worden, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Drei von ihnen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden. Zudem seien im Ostteil der Dreimillionenstadt mehrere Brände ausgebrochen. Inoffiziellen Informationen zufolge sind dort befindliche Heizkraftwerke erneut das Ziel der Attacke gewesen. Kurzzeitig schrillte auch ein Luftalarm im ganzen Land wegen eines möglichen Einsatzes einer ballistischen Mittelstreckenrakete durch Russland.
+++ 04:43 Trump auf Asienreise: Gespräch mit Xi über Ukraine? +++
Ab Sonntag wird US-Präsident Donald Trump in Asien zu einer Reihe hochrangiger Treffen erwartet. Höhepunkt der Reise soll ein Gespräch mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping werden. Im Konflikt über Zölle oder die Videoplattform Tiktok strebt Trump einen "Deal" mit Xi an. Im Rahmen der sechstägigen Reise des US-Präsidenten scheint sogar ein Treffen mit Nordkoreas international geächtetem Machthaber Kim Jong Un möglich. Der US-Präsident hat die Erwartungen hochgeschraubt einen "Deal zu allem" angekündigt. Trump hat sogar die Hoffnung geäußert, dass Xi seinen "großen Einfluss" auf Russland nutzen werde, um Kremlchef Wladimir Putin zu einem Frieden in der Ukraine zu bewegen. Die Bemühungen des Republikaners waren zuletzt im Sande verlaufen, ein Gipfel mit Putin in Budapest wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.
+++ 03:51 Koalition der Willigen: Wadephul bekräftigt "felsenfeste" Unterstützung der Ukraine +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul bekräftigt nach einem Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in London die Standfestigkeit der Ukraine-Unterstützerstaaten gegenüber Russland. "Wir stehen felsenfest an der Seite der Ukraine", erklärt der CDU-Politiker im Onlinedienst X. "Wir hören nicht auf, bis Putin endlich ernsthaft verhandelt und seinen völkerrechtswidrigen Krieg beendet." Das am Vortag verabschiedete 19. Sanktionspaket der EU gegen Russland sei dabei ein gutes Mittel, "um Russlands Kriegskasse empfindlich zu treffen".
+++ 02:45 Russischer Gesandter: Baldige diplomatische Lösung in Sicht +++
Die USA, die Ukraine und Russland stehen nach Einschätzung eines russischen Gesandten, Kirill Dmitriew, kurz vor einer diplomatischen Lösung des mehr als drei Jahre andauernden Krieges. "Es ist ein großer Schritt von Präsident Selenskyj, bereits anzuerkennen, dass es um Frontlinien geht. Seine frühere Position war, dass Russland vollständig abziehen sollte. Ich denke, wir sind einer diplomatischen Lösung, die ausgearbeitet werden kann, ziemlich nahe", sagt Dmitriew, der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin für Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit ist, in einer CNN-Sendung. Als er nach einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten gefragt wird, antwortet er darauf nur, dass dies "wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt" stattfinden werde.
+++ 01:47 Bundesregierung: US-Sanktionen betreffen nicht Rosneft Deutschland +++
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die neuen US-Sanktionen gegen den russischen Ölsektor die unter Treuhand stehenden deutschen Tochtergesellschaften von Rosneft nicht betreffen. "Denn diese sind ja von der russischen Muttergesellschaft abgekoppelt, zum einen durch die Sanktionen, zum anderen durch die Treuhand", sagt eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Berlin. Das gelte entsprechend auch für die Raffinerien und sonstigen Unternehmen, an denen Rosneft Deutschland Anteile halte. Zu Einzelheiten sei man mit den zuständigen Stellen in Washington in Kontakt. Zu Rosneft Deutschland gehört unter anderem die Raffinerie PCK, die weite Teile des Nordostens und Berlin mit Sprit, Heizöl und Kerosin versorgt. Sie gehört zu 54 Prozent deutschen Töchtern des russischen Staatskonzerns. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine stellte der Bund die Rosneft-Töchter unter Treuhandverwaltung, er hat die Kontrolle.
+++ 00:49 Ukrainischer Botschafter lobt Merz: Bereit Führungsrolle zu übernehmen +++
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksij Makejew, bescheinigt der Bundesregierung eine Führungsrolle im internationalen Bemühen um ein Ende des russischen Angriffskriegs. "Die letzten Tage haben erneut gezeigt, dass diese Bundesregierung anders ist. Wir sehen die Bereitschaft, Führungsrolle zu übernehmen", sagt Makejew dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Bundeskanzler Friedrich Merz habe sich persönlich für den Mechanismus zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte eingesetzt. "Wir sind optimistisch, dass dank der deutschen Unterstützung bald das notwendige grüne Licht kommt."
+++ 23:49 Soldaten beschreiben kritische Lage um Pokrowsk +++
Trotz Entlastungsangriffen hat sich die Lage der ukrainischen Truppen um die Städte Pokrowsk und Myrnohrad im Donezker Gebiet einem Medienbericht zufolge weiter verschlechtert. "In Pokrowsk selbst sind, soweit ich weiß, 250 Russen, tatsächlich ist die Ziffer noch höher, denke ich", sagt ein im Einsatz befindlicher Soldat dem Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda". Dies sei durch andere Soldaten bestätigt worden. Ukrainische Positionen auf Karten seien teils nicht mehr existent oder nur mit verwundeten Soldaten besetzt. Ursache seien ein "katastrophaler" Soldatenmangel und die russische Drohnendominanz. Problematisch sei dadurch auch die Versorgung von isolierten Stellungen und die Evakuierung Verwundeter. Ein Kontakt sei größtenteils nur noch mittels Funkgeräten möglich. Auch im benachbarte Myrnohrad seien russische Einheiten bereits im nördlichen Stadtgebiet präsent. Sollte Pokrowsk fallen, sei ein Rückzug aus Myrnohrad nicht mehr möglich.
+++ 22:49 Ballons aus Belarus legen erneut Flughäfen in Litauen lahm +++
Wegen des Eindringens von Wetterballons aus dem benachbarten Belarus hat Litauen die Flughäfen der Hauptstadt Vilnius und Kaunas geschlossen. Es handele sich um den dritten Vorfall dieser Art in diesem Monat, teilt das litauische Verkehrsministerium mit. Das Nationale Krisenzentrum spricht von Dutzenden Ballons, die auf dem Radar zu sehen gewesen seien. Zuvor in diesem Monat waren den Behörden zufolge bereits Schmugglerballons mit Zigaretten aus Belarus in den Luftraum der Hauptstadt eingedrungen. Die litauische Ministerpräsidentin Inga Ruginiene drohte am Mittwoch damit, die Grenze zu Belarus zu schließen, sollte es erneut zu einem solchen Vorfall kommen. In den vergangenen Wochen war der europäische Flugverkehr wiederholt durch Drohnensichtungen und andere Verletzungen des Luftraums gestört worden.
+++ 22:10 Angriffe auf ukrainische Städte im Hinterland: Russland setzt verstärkt auf Gleitbomben +++
Mit Flügeln und Präzisionsleitsystemen ausgestattete Gleitbomben können vor dem Aufprall Dutzende Kilometer weit zum Ziel gleiten - daher können Flugzeuge sie aus großer Entfernung abwerfen, ohne der Flugabwehr ausgesetzt zu sein. Laut dem "Kyiv Independent" hat das russische Militär damit seit letzter Woche erstmals Wohngebiete in mehreren ukrainischen Städten attackiert, die weit hinter der Fronlinie liegen. Genannt werden die Städte Poltawa, Mykolajiw, Odessa und Lozowa. In Kombination mit den Drohnenangriffen deute dies auf eine konzertierte Aktion hin, sagt Wes Rumbaugh, Fellow am Center for Strategic and International Studies, der Zeitung. Es gehe darum, "die Entschlossenheit und Unterstützung für den Konflikt in der Ukraine zu schwächen, indem man die Bevölkerung in den Ballungszentren trifft", so Rumbaugh. Unklar ist ihm zufolge, ob die Gleitbomben ein Ersatz für zum Beispiel Marschflugkörper sind. Die Zeitung berichtet auch, dass Russland kürzlich die Serienproduktion einer verbesserten Gleitbomben-Generation mit einer höheren Reichweite - von knapp 200 Kilometern - gestartet habe.
+++ 21:54 Paris liefert Kiew mehr Raketen und Kampfjets +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagt der Ukraine die Lieferung zusätzlicher Luftabwehrraketen vom Typ Aster zu. Aster-Raketen werden in Luftabwehrsystemen vom Typ Samp/T Mamba eingesetzt. Die in Frankreich und Italien hergestellten Systeme ähneln den Patriots aus US-Produktion, die unter anderem Deutschland an die Ukraine geliefert hat. Per Videoschalte war Macron zum Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in London zugeschaltet. Frankreich werde zudem "neue" Mirage-2000-Kampfflugzeuge an Kiew liefern, sagt Macron, ohne dies weiter auszuführen. Bislang hat Frankreich sechs Mirage-Flugzeuge zugesagt und drei ausgeliefert. Auch Großbritannien kündigt mehr Hilfe für die ukrainische Flugabwehr an und will sein Programm zur Lieferung von mehr als 5000 leichten Mehrzweckraketen beschleunigen, wie der britische Premier Keir Starmer sagt.
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Quelle: ntv.de, mau/mpa/dpa/rts/AFP