Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 16:03 OSZE-Treffen: Minister schwänzt Lawrow-Rede und schickt lieber Desinformations-Experten +++
Der tschechische Außenminister Jan Lipavský schreibt in den sozialen Medien, dass er "die Rede des russischen Außenministers in Skopje nicht angehört" habe. "Ich dachte, es wäre besser, wenn unser Kollege, der für die Überwachung der Desinformation zuständig ist, in diesem Moment im Raum wäre", sagt er.
+++ 15:29 Ukraine bittet um mehr militärische Unterstützung - und bekommt sie aus Frankreich +++
Frankreich wird mehr Munition an die Ukraine liefern, wie Waffeningenieur General Jean-François Doc bei einem Treffen von Delegationen der beiden Länder bekannt gibt. "Diese Woche haben wir bereits Gelder erhalten und werden eine Zahlung für einen zusätzlichen Kauf von Caesar-Haubitzen leisten. Ich bin der französischen Seite dankbar für die kontinuierliche Lieferung von Munition für diese Systeme. Wenn möglich, würden wir natürlich gerne die Anzahl der Geschütze erhöhen", sagt der ukrainische Generalleutnant Ivan Havryliuk laut ukrainischem Verteidigungsministerium. Sein französischer Kollege Doc teilt mit: "Unser Unterstützungsfonds versucht, einen Teil der Kosten für den Kauf einiger Ersatzteile und Waffen für die ukrainische Seite zu übernehmen. Wir verstehen die Bedürfnisse der Ukraine, daher wird Frankreich im nächsten Jahr die Munitionslieferungen erhöhen."
+++ 14:52 Ukraine nimmt russische Störanlagen ins Visier +++
Beim Angriffskrieg auf die Ukraine setzen russische Streitkräfte auch auf Störsender-Anlagen, die militärisches Gerät irritieren. Der ukrainische Militärchef Saluschnyj betont in einer Analyse: Um die festgefahrene Situation an der Front zu drehen, habe das Ausschalten digitaler Kriegsinstrumente oberste Priorität.
+++ 14:17 Ernste Worte von Selenskyj an der Front in Charkiw: "Dies ist der höchste Preis" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist ins Frontgebiet im Gebiet Charkiw in der Ostukraine gereist. "Hier sind Kommandeure anwesend, die im Abschnitt Kupjansk das friedliche Leben in der Ukraine, im Gebiet Charkiw verteidigen", sagt er gemäß einer Mitteilung in einem Kommandopunkt. Der Präsident erinnert dabei an die erlittenen Verluste. "Alle wissen, dass dies der höchste Preis ist und daher bitte ich Euch darum, auf Euch, auf Eure Kameraden, Offiziere, Soldaten zu achten", sagt er. Anschließend hat er Auszeichnungen an mehrere Kommandeure verliehen. Russische Truppen haben im Nordosten der Ukraine zuletzt an Boden gewonnen. Kiews Militär sieht die Gefahr, dass Kupjansk erneut an Moskau fallen könnte.
+++ 13:58 Selenskyj und Scholz sprechen über Militärhilfe und EU-Einheit in der Ukraine +++
Wolodymyr Selenskyj sagt, er habe mit Bundeskanzler Olaf Scholz über die Verteidigungszusammenarbeit und die Lage auf dem Schlachtfeld gesprochen. "Ich bin dankbar für das leistungsstarke 'Winter'-Verteidigungspaket aus Deutschland, einschließlich der vier IRIS-T-Systeme, und für das mehrjährige Finanzhilfeprogramm aus Deutschland", sagt der ukrainische Präsident. Angesichts des bevorstehenden wichtigen EU-Gipfels im Dezember und der Befürchtung eines ungarischen Vetos diskutierten die Staats- und Regierungschefs auch über die europäische Hilfe für Kiew. "Ich habe betont, wie wichtig es ist, innerhalb der Europäischen Union Einigkeit in der Frage der Unterstützung der Beitrittsverhandlungen der Ukraine und der Zuweisung von 50 Milliarden Euro an Hilfen für die kommenden Jahre zu erzielen", sagt der ukrainische Regierungschef.
+++ 13:38 Lawrow bezeichnet OSZE als "Anhängsel" von NATO und EU +++
Die tiefe Krise der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist aus Sicht von Russlands Außenminister Sergej Lawrow allein die Schuld westlicher Staaten. "Die OSZE wird zu einem Anhängsel der NATO und der Europäischen Union. Die Organisation steht am Rande des Abgrunds", sagt er bei dem Jahrestreffen der Organisation in Skopje. Die "westliche Politikelite" habe sich für die östliche NATO-Erweiterung und somit gegen die OSZE entschieden, so Lawrow.
+++ 13:24 Ukraine übt scharfe Kritik an Lawrow +++
Mykhailo Podolyak, Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenbüros, hat die Anwesenheit von Sergej Lawrow bei der heutigen OSZE-Sitzung scharf kritisiert. "Die einzige angemessene Strategie gegenüber Russland ist heute seine absolute politische Isolierung", sagt er.
+++ 12:43 Lawrow ist zum OSZE-Treffen in Nordmazedonien eingetroffen +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist zum OSZE-Ministertreffen in Nordmazedonien eingetroffen. Seine Anwesenheit bei der Sitzung hat eine Kontroverse ausgelöst: Die Außenminister der Ukraine, Lettlands, Estlands und Litauens boykottieren das Treffen.
+++ 12:10 London: Russland stationiert wahrscheinlich derzeit neue Division in der Ukraine +++
Das britische Verteidigungsministerium teilt in einem Geheimdienstbericht mit, dass die russischen Luftlandetruppen wahrscheinlich damit begonnen haben, die neu gebildete 104. Luftlandedivision der Garde in der Ukraine zu stationieren, und dass sich die Division wahrscheinlich in der Oblast Cherson versammelt.
+++ 11:40 Russisches Gericht verurteilt ukrainischen Ex-Soldaten wegen "Terrorismus" zu zwölf Jahren Haft +++
Ein Militärgericht in der südrussischen Stadt Rostow am Don hat einen ukrainischen Staatsbürger zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er einen Terroranschlag in der damals russisch besetzten Stadt Cherson am 9. Mai, dem Tag des Sieges, im Jahr 2022 geplant haben soll, berichtet das staatliche russische Medium TASS. Der Verurteilte, Pavlo Zaporozhets, habe angeblich "seine Schuld zugegeben und gesagt, er habe im ukrainischen Militär gedient", so TASS. Es ist unklar, ob sich das angebliche Schuldeingeständnis auf seinen Dienst beim ukrainischen Militär oder auf den angeblich geplanten "Terroranschlag" bezog. Radio Free Europe und andere Medien hatten zuvor berichtet, dass Zaporozhets mehrere Jahre zuvor in der ukrainischen Armee gedient hatte, diese aber 2017 verließ und während der groß angelegten Invasion kein aktives Mitglied war. Er wurde während der russischen Besetzung von Cherson festgenommen, anschließend gefoltert und dann auf die illegal annektierte Krim deportiert, so seine Anwälte.
+++ 11:11 Selenskyj taucht plötzlich auf russischen TV-Kanälen auf +++
Hacker starten einen Großangriff auf das TV-Programm auf der russisch besetzten Krim. Auf allen Fernsehkanälen taucht plötzlich die abendliche TV-Ansprache des ukrainischen Präsidenten auf. Auch die Namen der Kanäle werden zum Teil verändert und enthalten eine klare politische Botschaft.
+++ 10:34 Kreml bezeichnet bulgarisches Luftraumverbot für Lawrow als "absurd" +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow musste bei seiner Reise zu einem Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Nordmazedonien eine längere Flugroute als erwartet nehmen, nachdem Bulgarien beschlossen hatte, das Durchqueren seines Luftraums für ein Flugzeug, mit dem er reisen wollte, zu verhindern. Der Kreml bezeichnet die Entscheidung Bulgariens als "absurd und dumm".
+++ 10:06 Leiter des ukrainischen Präsidialamts: Kissinger war eine herausragende Persönlichkeit +++
Andriy Yermak, der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, sagt, Henry Kissinger sei eine "umstrittene, aber unbestreitbar herausragende Persönlichkeit". Kissinger hatte vorgeschlagen, dass die Ukraine Territorium an Russland abtreten solle, um Frieden zu schließen, was eine Gegenreaktion auslöste.
+++ 09:32 Britischer Außenminister fordert offenbar, die Waffenproduktion für die Ukraine zu erhöhen +++
Der britische Außenminister David Cameron forderte die NATO-Mitglieder auf, die Waffenproduktion zu erhöhen, um die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland zu unterstützen, berichtet "The Telegraph". Die 31 verbündeten Länder sollten ihre gemeinsame wirtschaftliche Stärke nutzen, um Moskau zu überflügeln, so Cameron in einer privaten Sitzung während eines NATO-Treffens in Brüssel, schreibt die Zeitung. Weiter heißt es, dass der Außenminister sagt, dass die NATO-Länder mehrjährige, länderübergreifende Verträge mit Waffenherstellern abschließen sollten, um den Bedarf der Ukraine für mindestens die nächsten zwei Jahre zu decken.
+++ 08:47 Verletzte nach russischem Raketenangriff auf Pokrowsk in Ostukraine +++
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in und um Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk offiziellen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder. Mindestens fünf weitere Zivilisten werden noch unter den Trümmern eines Hauses vermutet, wie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram schreibt. Ihm zufolge griffen die Russen mit Raketen vom Typ S-300 an. Auf Fotos war ein völlig zerstörtes Gebäude zu sehen.
+++ 08:14 Blinken verlässt offenbar OSZE-Nordmazedonien-Treffen vor Ankunft Lawrows +++
US-Außenminister Antony Blinken verlässt die Tagung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Skopje noch vor der Ankunft seines russischen Amtskollegen Sergej Lawrow, berichtet Radio Free Europe/Radio Liberty. Der US-Chefdiplomat traf mit dem nordmazedonischen Außenminister Bujar Osmani zusammen und nahm an einem informellen Abendessen teil, bei dem die OSZE-Vertreter Berichten zufolge die russische Aggression gegen die Ukraine diskutierten.
+++ 07:47 Ukrainischer Generalstab veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Wie der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am 30. November mitteilt, hat Russland seit Beginn seiner groß angelegten Invasion 328.760 Soldaten in der Ukraine verloren. In dieser Zahl sind 1180 Verluste enthalten, die die russischen Streitkräfte allein in den letzten Tagen erlitten haben. Dem Bericht zufolge hat Russland außerdem 5551 Panzer, 10.340 gepanzerte Kampffahrzeuge, 10.361 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 7909 Artilleriesysteme, 910 Mehrfachraketen, 600 Luftabwehrsysteme, 323 Flugzeuge, 324 Hubschrauber, 5954 Drohnen, 22 Schiffe und Boote sowie ein U-Boot verloren.
+++ 07:16 Putins Tochter leitet Russlands Afrika-Initiativen +++
Katerina Tichonowa, die zweite Tochter des russischen Staatschefs Wladimir Putin, leitet Moskaus Bemühungen, seinen Einfluss in Afrika auszuweiten, wie Bloomberg berichtet. Russland konkurriert mit den USA, China und der EU um Einfluss auf dem boomenden Kontinent, dessen Bevölkerung im nächsten Jahrzehnt voraussichtlich die 2-Milliarden-Grenze überschreiten wird. Die studierte Mathematikerin leitet das Innopraktika Center, eine Technologieorganisation in Russland. Dutzende afrikanischer Beamter sind für den nächsten Monat nach Moskau eingeladen worden, um mit Investoren und russischen IT-Spezialisten zusammenzutreffen, die digitale Dienstleistungen zur Verbesserung der Regierungsführung anbieten.
+++ 06:46 Russische Angriffe treffen drei Gebiete im Gebiet Sumy +++
Die russischen Streitkräfte haben am vergangenen Tag drei Gebiete im Gebiet Sumy beschossen, wie die örtliche Militärverwaltung auf Telegram mitteilt. In den vergangenen 24 Stunden wurden mindestens 15 Einschläge verzeichnet, die die Gemeinden Krasnopillia, Esman und Velyka Pysarivka trafen. Es wurden keine Opfer oder Schäden an der zivilen Infrastruktur gemeldet. Das russische Militär beschoss die Siedlungen mit Granaten, Mörsergranaten und Granatwerfern. Die Gemeinde Velyka Pysarivka, in der rund 3.900 Menschen leben, wurde am stärksten angegriffen: In dem Gebiet wurden zehn Explosionen durch Granatwerferangriffe registriert. Die Stadt liegt nur 7 Kilometer westlich der russisch-ukrainischen Grenze.
+++ 06:19 Ukraine: Russland hat 100.000 zentralasiatische Migranten in die Ukraine umgesiedelt +++
Russland versucht, die demografischen Verhältnisse in den besetzten Regionen der Ukraine durch die Umsiedlung von 100.000 Migranten aus Zentralasien zu verändern, behauptet eine ukrainische Regierungsbehörde. Nach Angaben des Zentrums für Nationalen Widerstand plant Moskau, sie im Austausch gegen die russische Staatsbürgerschaft zu mobilisieren. Nach Angaben von Radio Free Europe/Radio Liberty haben russische Unternehmen Hunderte von zentralasiatischen Arbeitskräften angeworben, um in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten zu arbeiten. Die Jobs in der Ukraine werden auf Websites, in Telegram-Gruppen und anderen russischen sozialen Medien ausgeschrieben. Die Migranten erfahren auch von ihren Arbeitgebern oder durch Mundpropaganda von anderen zentralasiatischen Arbeitnehmern von Arbeitsmöglichkeiten. Kiew betont, dass Arbeiter auf besetztem ukrainischem Gebiet als Komplizen der russischen Invasoren betrachtet werden.
+++ 05:53 ISW: Ukrainische Streitkräfte rücken am linken Ufer des Flusses Dnipro in Cherson vor +++
Die ukrainischen Streitkräfte sind am linken Ufer des Flusses Dnipro in der südukrainischen Oblast Cherson vorgerückt, berichtet das Institute for the Study of War. Russischen Militärbloggern zufolge hat die Ukraine ihre Stellungen am linken Ufer verstärkt und bis zu 400 Soldaten in der Nähe der Siedlung Krynky in Cherson verschanzt. Im Oktober überquerten ukrainische Marineeinheiten den Dnipro und errichteten den dauerhaften Brückenkopf Kiews am linken Ufer. Jetzt kämpfen die Truppen darum, diesen Brückenkopf zu erweitern. Ukrainische Drohnen schießen auf die russische Luftabwehr und Funkstörsender entlang des Flusses, in der Hoffnung, in der geografisch schwierigen Region weiter vorzudringen. Sowohl die ukrainischen als auch die russischen Streitkräfte setzen ihre Kämpfe in der Oblast Cherson fort, obwohl sich die Wetterbedingungen am Boden verschlechtern.
+++ 05:03 Moskau nennt Balten-Absage für OSZE-Treffen unbedeutend +++
Russlands Führung zeigt sich vor dem Außenministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) von den Absagen mehrerer Länder unbeeindruckt. Vizeaußenminister Gruschko nennt die Nichtanreise der Balten unbedeutend, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass schreibt. Deren Beisein auf dem Gipfel sei für die Zukunft der OSZE nicht entscheidend, erklärt er. Die Außenminister der baltischen Staaten und der Ukraine hatten das Treffen abgesagt – aus Protest gegen die Teilnahme von Russlands Chefdiplomaten Lawrow. Die OSZE ist eines der wenigen Dialogforen der Sicherheits- und Demokratiepolitik, in denen westliche Vertreter mit Russland noch an einem Tisch sitzen. Moskau blockiert die Organisation seit Kriegsbeginn jedoch durch seine Vetohaltung weitgehend.
+++ 04:05 Slowakei weitet Importverbot für ukrainisches Getreide aus +++
Die Regierung der Slowakei verlängert ein Importverbot für bestimmte Agrarprodukte aus der Ukraine. Das ursprüngliche Importverbot war bis zum Jahresende befristet und auf Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumensamen beschränkt gewesen. Die beschlossene neue Regelung gilt zeitlich unbefristet und für zehn weitere Produkte, darunter Hopfen, Honig, Rohr- und Rübenzucker. Derzeit blieben rund 80 Prozent der eigentlich nur zum Transit vorgesehenen ukrainischen Agrarprodukte im Land und schadeten damit heimischen Produzenten, sagt der slowakische Landwirtschaftsminister Takac. Seit Kriegsbeginn kann die Ukraine ihre Schwarzmeerhäfen kaum noch zur Ausfuhr nutzen. So kommen ukrainische Agrarprodukte überwiegend über die Landesgrenzen Richtung Europa.
+++ 02:42 Estland erwägt, Grenze zu Russland zu schließen +++
Einen Tag, nachdem Finnland seinen letzten offenen Grenzübergang zu Russland geschlossen hat, erklärt sich auch Estland zu diesem Schritt bereit. Estland sei "bereit, seine Grenze zu Russland zu schließen und sich gegen jeden hybriden Angriff zu verteidigen", sagt der estnische Außenminister Tsahkna. Die Situation an der finnisch-russischen Grenze, an die zuletzt vermehrt Migranten gelangt waren, sei ein "offensichtlicher hybrider Angriff Russlands". Die Regierung in Helsinki wirft Moskau vor, mit der gezielten Schleusung von Menschen Finnland destabilisieren zu wollen.
+++ 01:48 Russland verliert Sitz im Rat von Organisation für Verbot chemischer Waffen +++
Russland verliert seinen Sitz im Entscheidungsgremium der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Das Land konkurrierte bei der Wahl mit der Ukraine, Polen und Litauen um drei Plätze im Exekutivrat und erhielt die wenigsten Stimmen. Damit wird Russland zum ersten Mal in der Geschichte der Organisation keinen Sitz in dem Gremium haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt das Ergebnis. Der Ausschluss sei eine "logische Folge" der russischen Aggression gegen sein Land. Moskaus Rolle in "internationalen Angelegenheiten wird immer kleiner und seine Isolation immer größer", erklärt Selenskyj. Die OPCW mit Sitz in Den Haag überwacht die Umsetzung der Chemiewaffenkonvention, die 1997 in Kraft trat. Im Jahr 2013 erhielt sie den Friedensnobelpreis für ihre Bemühungen, den Planeten von Chemiewaffen zu befreien.
+++ 00:39 "Geschenk für Putin"-Aktion: Tschechen wollen Ukraine einen Hubschrauber kaufen +++
Bei einer Sammelaktion in Tschechien und der Slowakei für einen Black Hawk Helikopter für die Ukraine sind bislang knapp eine halbe Million Dollar zusammengekommen, zehn Prozent der angestrebten Summe. Die Initiative "Geschenk für Putin" hatte die Spendenkampagne am 16. November gestartet. Der US-Hubschrauber Sikorsky UH-60 Black Hawk soll in der ukrainischen Aufklärung zum Einsatz kommen. "Geschenk für Putin" hatte der Ukraine früher bereits einen T-72 Panzer und 15 Flugabwehrsysteme übergeben.
+++ 23:18 Kasachstan verurteilt Wagner-Kämpfer +++
Ein Gericht in Kasachstan verurteilt einen Mann wegen seines Dienstes in der russischen Privatarmee Wagner zu sechs Jahren und acht Monaten Haft. Dem 34-Jährigen werde Söldnertum, "insbesondere die Teilnahme an bewaffneten Konflikten, Militäreinsätzen und anderen Gewalttaten" vorgeworfen, erklärt das Gericht in Karaganda. Demnach schloss sich der Kasache im März 2023 der Gruppe Wagner an und war an den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut beteiligt. Russische Militärblogger kritisierten das Urteil scharf. Kasachstan gilt traditionell als ein Partner Russlands. Zugleich aber hat sich Präsident Tokajew in den vergangenen Monaten immer wieder verhalten zum Krieg gegen die Ukraine geäußert und bekräftigt, sein Land unterstütze das Sanktionsregime der EU und anderer Staaten. Mit dem Urteil gegen den Söldner macht Astana einmal mehr deutlich, dass es Russlands Angriffskrieg nicht gutheißt.
+++ 22:25 Microsoft hilft Ukraine erneut mit kostenloser Cloud +++
Microsoft stellt den staatlichen Institutionen der Ukraine ein weiteres Jahr kostenlos Cloud-Dienste zur Verfügung. Das gibt der Minister für digitale Transformation, Mychajlo Fedorow, bekannt. Neben Regierung und Militär können auch Krankenhäuser, Schulen und Universitäten Cloud-Dienste wie Speicherplatz und Softwareanwendungen nutzen. Dank der Cloud-Dienste seien wichtige Daten im Krieg erhalten geblieben, als Büros und Archive bei russischen Angriffen zerstört wurden, so der Minister. Bisher habe Microsoft die Ukraine mit Leistungen im Wert von umgerechnet 491 Millionen Euro unterstützt.
+++ 22:03 Auch Polen boykottiert OSZE-Treffen +++
Polen nimmt wegen der Einladung an den russischen Außenminister Lawrow nicht am Ministerratstreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teil und schließt sich damit einem Boykott durch Litauen, Lettland, Estland und der Ukraine an. "Wir können die Tatsache nicht ignorieren, dass der russische Außenminister am Tisch der Organisation anwesend sein wird, die Frieden und Sicherheit in Europa schaffen soll", sagt Polens Außenminister Szynkowski vel Sek.
+++ 21:46 Selenskyj besucht kriegs- und sturmgeplagte Südukraine +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj besucht die schwer von Krieg und dem jüngsten Unwetter getroffenen Regionen Odessa, Mykolajiw und Cherson im Süden des Landes. Bei den Treffen seien viele Sicherheitsfragen besprochen worden, sagt Selenskyj. So sei es in Odessa um die Stärkung der Luftabwehr und die Sicherung des von Kiew eingerichteten Korridors zur Ausfuhr von Getreide über das Schwarze Meer gegangen. Die Hafenstadt ist seit Monaten ein Ziel russischer Drohnen- und Raketenangriffe. Zugleich habe er sich aber auch mit Vertretern der Stadt und Region über die Lösung der durch das jüngste Unwetter verstärkten Energieprobleme beraten. Dort war durch den Schneesturm unter anderem ein Heizkraftwerk beschädigt worden.
+++ 21:10 ESC-Siegerin Jamala wird Berichten zufolge in Russland angeklagt +++
Die ukrainische Sängerin Jamala, die 2016 den Eurovision Song Contest ESC gewonnen hatte, wird in Russland, so wie es aussieht, in Abwesenheit angeklagt. Russische Medien berichten, dass die Moskauer Staatsanwaltschaft ihr vorwirft, "falsche Informationen" über die russische Armee verbreitet zu haben. Demnach geht es um ein Video, das die Sängerin krimtatarischer Herkunft im April veröffentlicht hatte. Jamala werde in Gewahrsam genommen, sollte sie nach Russland reisen, heißt es. Bereits letzte Woche hatten staatliche russische Nachrichtenagenturen gemeldet, die Sängerin sei zur Fahndung ausgeschrieben worden. Sie hatte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder öffentlich angeprangert. Zudem macht sie sich für die Krimtataren stark, die auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim Menschenrechtsberichten zufolge unterdrückt werden.

Im März 2022 performt Jamala ihr ESC-Siegerlied "1944" beim deutschen Vorentscheid in Berlin.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
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Quelle: ntv.de, ino/dpa/AFP/rts