Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:37 Drohne trifft einen der größten Märkte von Charkiw +++
Eine russische Drohne greift am Abend Charkiw an, einer der größten Märkte der Stadt wird getroffen. Mehrere Verkaufsstände stünden in Flammen, berichtet der Bürgermeister der Stadt, Ihor Terekhov, auf Telegram. Über mögliche Opfer gibt es bislang keine Informationen. Der Markt liegt in der Nähe von Transportinfrastruktur. Laut der Militärverwaltung waren Drohnentrümmer über dem Gelände abgestürzt.
+++ 22:29 Ukraine sanktioniert Kapitäne der russischen Schattenflotte +++
Die Ukraine verstärkt mit Sanktionen gegen Kapitäne den Druck auf die sogenannte Schattenflotte Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete in Kiew einen Erlass mit Strafmaßnahmen gegen mehr als 50 russische Schiffsführer und einen Kapitän aus dem Iran. Die von ihnen geführten Tanker werden zu der Schattenflotte gerechnet, mit der Russland Öl unter Umgehung von Sanktionen auf den Weltmarkt bringt. Die meisten der im Erlass genannten Schiffe stünden schon auf Sanktionslisten, meldete die Nachrichtenagentur Interfax Ukraina. Bei den Kapitänen solle nicht nur mögliches Vermögen in der Ukraine beschlagnahmt werden. Es werde ihnen verboten, die Ukraine mit ihren Schiffen anzulaufen oder ins Land einzureisen. Zu Begründung hieß es, die Anwerbung erfahrener Kapitäne für die Schattenflotte werde erschwert, wenn ihnen Entzug des Vermögens oder Einreiseverbote in bestimmte Länder drohten.
+++ 22:13 Ukraine hatte 2024 dreimal so viele Todesfälle wie Geburten +++
In der Ukraine wurden im Jahr 2024 495.090 Todesfälle registriert. Das sind fast dreimal so viele Tode wie Geburten, wie die vom Justizministerium veröffentlichten Daten zeigen. Die Daten wurden laut Bericht von "Kyiv Independent" nur für das derzeit von der Ukraine kontrollierte Gebiet erhoben. Aufgrund des mangelnden Zugangs sind die Zahlen für die teilweise besetzten Gebiete Donezk, Cherson und Saporischschja wahrscheinlich unvollständig, und für das besetzte Gebiet Luhansk und die Krim fehlen die Daten vollständig. Die höchste Sterblichkeitsrate wurde mit 53.268 Toten im Frontgebiet der Oblast Dnipropetrowsk verzeichnet. In der Hauptstadt Kiew und der im Nordosten an der Grenze zu Russland gelegenen Oblast Charkiw wurden rund 35.000 Todesfälle registriert.
+++ 21:26 Britischer Außenminister sagt Kiew mehr Unterstützung zu +++
Kurz vor erwarteten Initiativen der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs hat der britische Außenminister David Lammy Kiew besucht und dem angegriffenen Land weitere Unterstützung zugesagt. "Wir sind entschlossen, die Ukraine in die stärkstmögliche Position zu bringen sowohl im Kampf gegen Russland als auch darüber hinaus", sagt Lammy nach britischen Angaben. Er erinnert daran, dass London und Kiew im Januar einen Vertrag über Partnerschaft auf 100 Jahre geschlossen haben, um die Zukunft der Ukraine langfristig zu sichern. Er traf in der ukrainischen Hauptstadt mit seinem Kollegen Andrij Sybiha sowie mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen. Dabei brachte er Hilfen von 55 Millionen britischer Pfund (66 Millionen Euro) für soziale Projekte und den Ausbau erneuerbarer Energien in der Ukraine mit.
+++ 20:42 Ukraine: 2024 mehr Artilleriesysteme zerstört als in beiden Jahren zuvor +++
General Oleksandr Syrskyi, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, hat auf Telegram davon berichtet, dass die ukrainischen Verteidigungskräfte im Jahr 2024 13.000 russische Artilleriesysteme zerstört haben. "Das ist mehr als in den beiden vorangegangenen Jahren der groß angelegten Invasion zusammen", so Syrskyi. Die russischen Streitkräfte haben im gesamten Angriffskrieg laut Ukraine 23.000 Artilleriesysteme verloren.
+++ 20:08 Lawrow: Russland begrüßt Trumps Kritik an NATO-Beitrittsplänen der Ukraine +++
Russland begrüßt laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS die Skepsis von US-Präsident Donald Trump zu einem NATO-Beitritt der Ukraine. Das sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow. Trump habe in einer seiner ersten Reden gesagt, den NATO-Beitritt der Ukraine zu forcieren, sei einer der größten Fehler seines Vorgängers gewesen, was Lawrow lobte. Trump habe das "Problem der NATO" als erster westlicher Staatslenker identifiziert und sei bereit, es mit der amerikanischen Öffentlichkeit "ernsthaft zu diskutieren".
+++ 19:27 Kreml: Haben Gespräche mit den USA in den letzten Wochen "intensiviert" +++
Die Kontakte zwischen Russland und den USA haben sich in den letzten Wochen intensiviert, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, wie die "Kyiv Post" mit Bezug auf die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtet. Vor Journalisten bestätigte Peskow, dass Gespräche "auf der Ebene der einzelnen Abteilungen" stattfänden, nannte aber keine weiteren Einzelheiten. "Ich kann Ihnen keine weiteren Details nennen, es gibt nichts weiter zu sagen", sagte er.
+++ 18:47 Selenskyj: Putin wird Belarus tiefer in den Krieg hineinziehen +++
Kremlchef Wladimir Putin wird alles tun, um sowohl die Bevölkerung als auch die Streitkräfte Weißrusslands in den Krieg zu verwickeln, glaubt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, wie Interfax-Ukraine berichtet. "Sie werden sehen - im Frühjahr, Sommer oder Herbst - wird er Truppen auf belarussischem Gebiet stationieren", sagt Selenskyj demnach. "Ich weiß nicht, ob es eine Invasion geben wird, aber auf jeden Fall wird dieser Schritt Weißrussland weiter in den Krieg hineinziehen. Meiner Meinung nach war Weißrussland bereits Teil des Krieges, nachdem es die Ukraine mit Raketen angegriffen hatte. Aber ihr Volk und ihr Militär sind es nicht. Vorläufig. Aber Putin ist entschlossen, es geschehen zu lassen."
+++ 18:11 Baerbock äußert sich zu mutmaßlichen russischen Sabotageakten gegen Grüne +++
Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock hat sich zu den jüngsten Meldungen über eine Reihe mutmaßlicher russischer Sabotageakte in Deutschland geäußert: "Deutlich wird seit Langem, dass der Kreml mit verschiedenen Methoden versucht, europäische Demokratien zu destabilisieren und missliebige Parteien zu diskreditieren. Wer politisch für die europäische Friedensordnung eintritt und sich Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg gegen die Ukraine entgegenstellt, gerät ins Fadenkreuz des Kreml und seiner Schergen. Das haben wir in Moldau erlebt. Das sehen wir in Georgien und das zeigt sich bei Wahlen in anderen europäischen Ländern." Zuvor war in einem Bericht des "Spiegels" aufgedeckt worden, dass Russland mutmaßlich an einer Kampagne gegen Robert Habeck und die Grünen beteiligt gewesen sei. Baerbock weiter: "Bereits zum letzten Bundestagswahlkampf stellte Innenministerin Nancy Faeser im Verfassungsschutzbericht fest: "Im Vorfeld der Bundestagswahl wurde (…) deutlich, dass einige Staaten - insbesondere die Russische Föderation - ihren Medienapparat einschließlich dessen Kanäle in sozialen Medien für eine tendenziöse und teils diskreditierende Darstellung bestimmter Parteien und Personen nutzten."
+++ 17:27 Ukraine will Roboter an der Front einsetzen +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umierow hat den Einsatz von Robotern in den Brigaden der Streitkräfte an der Front angekündigt. "Wir führen innovative Technologien in den Streitkräften ein, um unsere Soldaten zu retten", sagt er laut "Ukrainska Pravda". "Das Verteidigungsministerium startet ein Projekt, das es uns ermöglichen wird, den Einsatz unbemannter Bodensysteme in der Armee auszuweiten. Die Ukraine erhöht die Produktion dieser Systeme und setzt vollwertige Robotereinheiten als Teil der Kampfbrigaden der Streitkräfte an der Front ein."
+++ 16:48 Explosion an Musterungsstelle in Ukraine fordert ein Todesopfer +++
Bei einer Explosion in der Nähe einer Musterungsstelle der ukrainischen Streitkräfte in der westukrainischen Region Chmelnyzkyj sind ein Mensch getötet und vier weitere verletzt worden. Das berichtet der staatliche Radiosender Suspilne unter Berufung auf Polizeikreise. Die ukrainische Polizei bestätigt eine Explosion in der Stadt Kamianets-Podilskyj, macht aber keine weiteren Angaben. Was die Explosion ausgelöst hat, war zunächst unklar. In den letzten Tagen kam es in der Ukraine vermehrt zu Zwischenfällen an Musterungsstellen und Angriffen auf dort Arbeitende, darunter eine Schießerei mit Todesopfern und zwei Explosionen.
+++ 16:07 Russland und Ukraine tauschen Kriegsgefangene aus +++
Russland und die Ukraine haben jeweils 150 Kriegsgefangene ausgetauscht. Der Austausch sei auf Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate zustande gekommen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die zurückkehrenden russischen Soldaten würden derzeit in Belarus medizinisch untersucht. Dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge hätten die freigekommenen ukrainischen Soldaten zuvor an verschiedenen Fronten gekämpft. "Einige der Jungs wurden mehr als zwei Jahre lang gefangen gehalten", sagt Selenskyj auf Telegram.
+++ 15:31 ntv-Reporterin spricht mit fahnenflüchtigem Soldaten +++
Immer wieder desertieren Soldaten der ukrainischen Armee und tauchen unter. Offenbar abgeschreckt durch die hohe Zahl von Toten und Verletzten im Kampf gegen Russland. ntv-Reporterin Kavita Sharma trifft einen der Fahnenflüchtigen und fragt nach seinen Gründen.
+++ 14:55 Norwegische Jets entdecken russische Flugzeuge an Grenze zu NATO-Luftraum +++
Ein russischer TU-95-Bomber und zwei SU-27-Jets sind nach Angaben der norwegischen Luftwaffe am Dienstag nahe an die Grenze des NATO-Luftraums geflogen. Daher seien sie von zwei norwegischen F-35 Tarnkappenjets begleitet worden, die die Bewegungen des russischen Flugzeugs aus einer "sicheren aber wachsamen Entfernung" überwacht haben. "Abfangmanöver wie dieses unterstreichen die Bedeutung der Luftpolizeimission der NATO. Die Fähigkeit, potenzielle Bedrohungen aufzuspüren, abzufangen und zu überwachen, ist für die Aufrechterhaltung der regionalen Sicherheit und Stabilität von entscheidender Bedeutung", schreibt die norwegische Luftwaffe. "Dazu gehört die ständige Präsenz und Bereitschaft von Kampfjets, die bei einem möglichen Kommunikationsverlust, bei Verletzungen des Luftraums oder bei Aktivitäten, die gegen das internationale Luftrecht verstoßen, zu einem Einsatz entsandt werden können."
+++ 14:31 Kreml: Selenskyj-Äußerung zu Atomwaffen grenzt an Wahnsinn +++
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat eine Äußerung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Atomwaffen für die Ukraine als verrückt bezeichnet. "Grundsätzlich grenzen solche Erklärungen und Äußerungen an Wahnsinn", sagt er der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Selenskyj hatte in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan gefragt, welche Sicherheitsgarantien sein Land bekomme, wenn sich der erhoffte Nato-Beitritt um Jahre oder Jahrzehnte verzögern sollte. "Welches Unterstützungspaket, welche Raketen (bekommen wir)? Oder bekommen wir Atomraketen? Dann sollte man uns Atomraketen geben." Die Ukraine hatte 1994 die letzten sowjetischen Nuklearwaffen auf ihrem Gebiet gegen lose Sicherheitszusagen aus Moskau, London und Washington abgegeben.
+++ 13:58 Großbritannien: Russland hat kein ernsthaftes Interesse an Verhandlungen +++
London sieht keine Anzeichen dafür, dass Russland zu ernsthaften Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine bereit ist. Das erklärt der britische Außenminister David Lammy bei einem Besuch in Kiew. "Wir sehen nicht, dass Russland es mit Verhandlungen und Frieden ernst meint", so der Labour-Politiker. "Und die Bedingungen, die Putin im vergangenen Jahr gestellt hat, waren keine Grundlage, auf der man ernsthaft erwarten konnte, dass ein souveränes Land Verhandlungen aufnimmt."
+++ 13:40 Transnistrien verlängert Ausnahmezustand +++
Die abtrünnige moldawische Region Transnistrien verlängert zum zweiten Mal den wirtschaftlichen Ausnahmezustand, obwohl die Separatistenrepublik nach monatelangen Stromausfällen wieder mit Gas beliefert wird. Die Maßnahmen umfassen Beschränkungen des Erdgasverbrauchs, ein Verbot von Energieexporten und die Aussetzung von Arbeits- und Eigentumsrechten. Das Parlament von Transnistrien stimmt für ein Dekret von De-facto-Präsident Wadim Krasnoselski, das den Ausnahmezustand bis zum 10. März verlängert. Er hatte den 30-tägigen wirtschaftlichen Notstand erstmals am 9. Dezember in Erwartung von Versorgungsunterbrechungen verhängt. Die Republik Moldau begann am Samstag mit der Lieferung von EU-finanziertem Gas an Transnistrien als Teil eines ersten Nothilfepakets in Höhe von 30 Millionen Euro. In dieser Woche sagte die EU zusätzliche Mittel zu, um die Energiesicherheit sowohl in Moldawien als auch in Transnistrien zu verbessern, wobei die Hilfe an die Bedingung geknüpft ist, dass "Schritte in Bezug auf die Grundfreiheiten und Menschenrechte" unternommen werden. Der russische Staatskonzern Gazprom stoppte am 1. Januar die Gaslieferungen an Transnistrien wegen ausstehender Schulden.
+++ 13:07 Selenskyj: Zwei Voraussetzungen für Wahlen in der Ukraine +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, dass Wahlen in der Ukraine sehr wichtig seien, aber erst nach dem Ende der heißen Phase des Krieges und der Aufhebung des Kriegsrechts stattfinden können. "Wir verteidigen die Demokratie, und Wahlen sind extrem wichtig. Aber lassen Sie mich eines klarstellen: Die Aufhebung des Kriegsrechts ist genau das, was Putin will", so der Präsident im Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan. Selenskyj erklärt, dass der größte Teil der ukrainischen Armee nach Hause zurückkehren wird, wenn das Kriegsrecht aufgehoben wird, da dies das legale Recht dieser Menschen ist. Er fragt: "Aber wer wird die Ukraine dann verteidigen? Ohne Sicherheitsgarantien wird Russland wieder einmarschieren", ist er überzeugt. In Bezug auf seine Legitimität erinnert Selenskyj daran, dass er von 73 Prozent der Ukrainer gewählt wurde. Der Kreml spricht ihm immer wieder die Legitimität ab, da keine regulären Wahlen abgehalten worden seien. Die sind angesichts der russischen Invasion jedoch unmöglich.
+++ 12:11 Munz: Größtes Gaswerk der Welt für Monate abgeschaltet +++
Die Ukraine und Russland nehmen die gegnerische Energie-Infrastruktur ins Visier. Kiew setzt vermehrt russische Öldepots in Brand, hat nun eine Gas-Chemieanlage mehrfach mit Drohnen angegriffen. Aus ukrainischer Sicht erfolgreich, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz. Derweil hat Russland mit seiner Inflation zu kämpfen.
+++ 12:01 Mehrere Verletzte durch Drohnenangriff in Cherson +++
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Cherson sind vier Menschen verletzt worden. Das berichtet Roman Mrochko, Leiter der Militärverwaltung der Stadt auf Telegram. "Zwei Einwohner von Cherson gerieten gegen 05:30 Uhr unter einen feindlichen Drohnenangriff. Ein 31-jähriger und ein 42-jähriger Mann erlitten Explosions- und Schrapnellwunden. Der Ältere hat außerdem eine offene Schienbeinfraktur", so Mrochko. Beide seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Kurz darauf wurde berichtet, dass zwei weitere Bewohner von Kherson bei demselben Drohnenangriff verletzt wurden. Ein 36-Jähriger und ein 47-Jähriger erlitten ebenfalls Verletzungen und kamen in ein Krankenhaus.
+++ 11:28 Deepstate: Ukraine gelingen Eroberungen im Raum Donezk +++
Ukrainische Erfolg an der Front sind derzeit selten. Die Analysten des Deepstate-Projekts berichten nun, dass es ukrainischen Verteidigern gelungen sei, Stellungen in der Nähe von Nadiivka im Gebiet Donezk zurückzuerobern. Die kleine Ortschaft liegt 20 Kilometer südwestlich der derzeit umkämpften Stadt Pokrowsk. Die russischen Truppen wollen Pokrowsk besetzen, weil die Stadt einen wichtigen Knotenpunkt darstellt. Derzeit versuchen sie, umliegende Ortschaften zu besetzen und somit die Versorgung der Stadt zu erschweren und deren Verteidiger zu schwächen.
+++ 10:55 Russland blockt - Atomenergiebehörde kann Beobachter in AKW nicht tauschen +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) verschiebt der Ukraine zufolge einen turnusgemäß geplanten Wechsel ihrer Beobachter in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Nach Angaben des Außenministeriums in Kiew fehlten Sicherheitsgarantien Russlands für das IAEA-Personal. Es sei nicht das erste Mal, dass der Kreml internationale Experten einschüchtere, sagt ein Ministeriumssprecher. IAEA-Chef Rafael Grossi reist eigenen Angaben zufolge im Verlauf der Woche nach Russland, um über die Lage in der Ukraine und im Kernkraftwerk Saporischschja zu sprechen. Das größte AKW Europas ist seit den ersten Tagen der russischen Invasion 2022 in russischer Hand. Die IAEA entsendet seit September des ersten Kriegsjahres Beobachter in das Kraftwerk.
+++ 10:24 Ausgesetzte US-Hilfe könnte Kiew bei Wiederaufbau, Stromversorgung und Flüchtlingshilfe fehlen +++
In der Entwicklungszusammenarbeit sind die USA in vielen Ländern des Globalen Südens der größte Geldgeber - bisher. Die abrupte Aussetzung der Hilfsgelder durch die Regierung von Präsident Donald Trump hat massive Auswirkungen in Krisen- und Konfliktregionen, auch für die Ukraine. Dort seien laut UN-Nothilfeprogramm OCHA Millionen Flüchtlinge von Unterstützung abhängig. Könne die dringend notwendige Hilfe nicht mehr geleistet werden, drohe die Ausbreitung von Hunger und Krankheiten. Umgerechnet mehr als 2,5 Milliarden Euro an humanitärer Hilfe hat die US-Entwicklungsbehörde seit dem russischen Einmarsch nach Zählung des Zentrums für Oststudien in Warschau geleistet. Dazu kamen noch gut 4,8 Milliarden Euro an Entwicklungshilfe und mehr als 29 Milliarden Euro an US-Haushaltshilfen. Mehrere USAID-geförderte Entwicklungsprojekte beim Wiederaufbau von kritischer Infrastruktur unter anderem für die Stromversorgung, aber auch beim Ausbau von Grenzübergängen in die EU, sind demnach betroffen.
+++ 09:45 "Sicherheit der Ukraine erörtern" - Britischer Außenminister Lammy in Kiew +++
Der britische Außenminister David Lammy ist in Kiew eingetroffen. Er wolle die bilaterale Zusammenarbeit und die Sicherheit der Ukraine erörtern, wie der ukrainische Botschafter in Großbritannien, Walerij Saluschnyj, mitteilt. Der britische Spitzendiplomat besucht die Ukraine, kurz nachdem der britische Premierminister Keir Starmer zugesagt hatte, die militärische Unterstützung zu verstärken, und für 2025 mehr Hilfe als je zuvor versprach. London hatte zuvor angekündigt, der Ukraine in diesem Jahr militärische Hilfe in noch nie dagewesenem Umfang zukommen zu lassen, wobei bereits 3 Milliarden Pfund (3,6 Milliarden Euro) Hilfe zugesagt wurden.
+++ 09:01 Nächtliche russische Dohnen-Attacke trifft Bürogebäude in Charkiw +++
Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, berichtet auf Telegram, dass eine russische Drohne in der Nacht das Zentrum der Stadt getroffen hat. "Wir haben Informationen über einen Shahed-Schlag im Zentrum der Stadt. Details werden noch gesammelt." Später meldet Terechow, dass der russische Drohnenangriff ein Bürogebäude im Saltiwskyi-Bezirk getroffen habe. Am Ort des Geschehens sei ein Feuer ausgebrochen, und in einem Hochhaus auf der anderen Straßenseite sollen Fensterscheiben zu Bruch gegangen sein. Auch eine Tankstelle wurde demnach beschädigt. Bislang gebe es aber keine Berichte über Verletzte.
+++ 08:28 Trump führt bereits "konstruktive Gespräche über die Ukraine" +++
US-Präsident Donald Trump erklärt während einer Pressekonferenz mit dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu, dass die Vereinigten Staaten "sehr konstruktive Gespräche über die Ukraine" führen würde, und betont, dass er "alles tun" werde, um den russisch-ukrainischen Krieg zu beenden. Eigentlich behauptete Trump ursprünglich, den Krieg binnen 24 Stunden nach Amtsantritt beenden zu können, mittlerweile geht seine Regierung von bis zu einem halben Jahr dafür aus. Konkret wird Trump in seiner Erklärung dann auch nicht. Er sagt lediglich, dass "die russischen Angriffe die ukrainischen Städte 'so schlimm wie Gaza und schlimmer' aussehen" ließen. Trump betont, dass er das absolute Gemetzel stoppen wolle, und fügt hinzu, dass er wöchentlich Berichte über die Zahl der in der Ukraine getöteten Soldaten erhalte, und "die Zahlen sind erschütternd".
+++ 07:55 Russische Öl-Raffiniere brennt - Gouverneur streitet Drohnen-Treffer ab +++
Die Ukraine soll in der Nacht eine Ölraffinerie in der russischen Region Krasnodar getroffen haben. Der Angriff erfolgt vermutlich mit einer Drohne. Sie soll dem Konzern Albashneft gehören. Nach unbestätigten Angaben sollen dort jährlich bis zu 320.000 Tonnen Öl raffiniert werden können. Lokale Videos zeigen mindestens einen brennenden Tank bei Nacht. Der Gouverneur Weniamin Kondratjew behauptet dagegen, der Brand sei nur durch Trümmerteile ausgelöst worden, die Drohne selbst sei abgefangen worden. Verletzte soll es seinen Angaben zufolge nicht geben. Die Anlage befindet sich in der Ortschaft Nowominskaja, gut 140 Kilometer nördlich der namensgebenden Stadt Krasnodar und rund 50 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt.
+++ 07:23 Soldaten fehlen, Reservisten werden aber nicht einberufen: Kreml-Beamte rechtfertigen sich +++
Russische Beamte rechtfertigen weiterhin die Entscheidung des Kremls, zum jetzigen Zeitpunkt keine Reservisten einzuberufen, obwohl es Anzeichen für Probleme bei der Rekrutierung gibt. Die sei eigentlich nötig, um die hohen Verluste zu ersetzen, berichtet das "Institute for the Study of War" (ISW). Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der russischen Staatsduma, Andrej Kartapolow, erklärte am Dienstag, dies sei unnötig, weil Russland derzeit auf dem Schlachtfeld "im Vorteil" sei. Viktor Sobolew, Mitglied des Verteidigungsausschusses, fügt hinzu, dass vermutlich seit Beginn der Invasion 740.000 Männer Militärdienstverträge unterzeichnet hätten. Eine weitere Einberufung würde die Situation verschlimmern, weil sie oft ohne jegliche militärische Erfahrung oder besondere Fähigkeiten an die Front geschickt würden. Andrei Krasov erklärt zudem, dass die russischen Offiziere mit ihrer Mobilisierung erfolgreich seien und Reservisten daher nicht benötigt würden.
+++ 06:45 Nach russischen Angriffen: Atomenergiebehörde sorgt sich um Atomkraftwerke +++
Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, besucht am Dienstag das Umspannwerk Kyivska bei Kiew, um sich ein Bild von den Schäden am Umspannwerk zu machen. Russische Langstreckenangriffe bedrohten weiterhin die Energieinfrastruktur, die ukrainischen Kernkraftwerke und die Energieerzeugungskapazitäten der Ukraine. Grossi sagt nicht, wann die russischen Streitkräfte das Umspannwerk Kyviska beschädigt haben, betont aber, dass ein direkter Angriff auf das Umspannwerk oder eine Unterbrechung der Stromversorgung einen nuklearen Unfall verursachen könnte. Der ukrainische öffentlich-rechtliche Rundfunk Suspilne weist darauf hin, dass das Umspannwerk Kyviska mit dem Kernkraftwerk Riwne verbunden ist und die Stadt Kyiv sowie die Zentral- und Nordukraine mit Strom versorgt. Grossi berichtet, dass bei russischen Angriffen im November mehrere nicht näher bezeichnete Umspannwerke beschädigt wurden, die mit den Kernkraftwerken Chmelnyzkyj, Riwne und Pivdennoukrainsk verbunden sind.
+++ 05:57 Selenskyj: Tucker Carlson soll aufhören, Putins Arsch zu lecken +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigt den amerikanischen Journalisten Tucker Carlson, der kürzlich den russischen Staatschef Wladimir Putin interviewt hat, prorussische Narrative zu verbreiten. Das sagt Selenskyj in einem Interview mit dem britischen Moderator Piers Morgan. Er glaube, dass Carlson nur Putins Aussagen nachplappert. "Mir scheint, er muss ein tieferes Verständnis dafür haben, was in der Ukraine passiert, aufhören, für Putin zu arbeiten und aufhören, seinen Arsch zu lecken. Ehrlich gesagt", sagte Selenskyj etwa bei Minute 72.
+++ 03:52 Drohnenangriffe auf Charkiw +++
Mindestens zwei Drohnen greifen in der Nacht Ziele in Charkiw an. Im Zentrum der Stadt wird ein Verwaltungsgebäude getroffen, dabei bricht ein Brand aus. Später gibt es ein weiteres Feuer bei einem Drohneneinschlag. Über das Ausmaß der Schäden und mögliche Opfer ist noch nichts bekannt.
+++ 00:24 Selenskyj würde notfalls mit Putin verhandeln +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj ist unter Bedingungen auch zu direkten Verhandlungen mit Russlands Staatschef Putin bereit. An Gesprächen sollten die Ukraine, Russland, die USA und Europa beteiligt sein, sagt Selenskyj in einem Videointerview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan. Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, den Bürgern der Ukraine Frieden zu bringen und keine Menschen zu verlieren, werden wir auf jeden Fall zu diesem Treffen mit diesen vier Teilnehmern gehen", sagte Selenskyj. Über den Kremlchef sagte er: "Ich werde nicht nett zu ihm sein, ich betrachte ihn als Feind, und offen gesagt, ich glaube, er betrachtet mich auch als Feind."
+++ 23:31 Selenskyj: 45.100 ukrainische Soldaten gefallen +++
45.100 ukrainische Soldatinnen haben nach Angaben von Präsident Selenskyj im Krieg mit Russland ihr Leben gelassen. Das sagt Selenskyj in einem Interview mit dem britischen Moderator Piers Morgan. 390.000 Armeeangehörige seien verwundet worden, manche davon mehrfach. Für die Gegenseite geht Selenskyj von weitaus höheren Verlusten aus. Rund 350.000 russische Soldaten dürften ihm zufolge getötet worden sein, 600.000 bis 700.000 verletzt. "Das Verhältnis ist 1:2, weil ihre Feldmedizin schwächer ist als unsere. Sie bringen die Verwundeten nicht zurück; wenn jemand auf dem Schlachtfeld verwundet wird, bleibt er dort", so Selenskyj.
+++ 22:16 Ukraine dementiert Abzug der nordkoreanischen Soldaten in Kursk +++
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes Kyrylo Budanow dementiert Berichte, wonach nordkoreanische Soldaten seit Wochen nicht mehr an der Front gesehen worden seien. Budanow weist jedoch darauf hin, dass die Zahl der nordkoreanischen Truppen zurückgegangen sei, und die Ukraine versuche herauszufinden, warum. "Wir müssen noch einige Zeit abwarten, um zu sehen, ob es wirkliche Veränderungen gibt oder ob es sich nur um eine geringere Aktivität für ein paar Tage handelt", sagt Budanow laut "Kyiv Independent". Zuvor hatte die New York Times berichtet, dass die nordkoreanischen Truppen von der Front abgezogen worden seien. Ein Sprecher der Special Operations Forces bestätigte dem "Kyiv Independent", dass die ukrainischen Spezialeinheiten seit drei Wochen nicht mehr auf die Soldaten aus Pjöngjang getroffen seien.
+++ 21:45 Russische Notenbank: Hohe Inflation ist Folge von Sanktionen +++
Neue Sanktionen des Westens, ein schwächerer Rubel und eine geringere Ernte haben aus Sicht der russischen Notenbank die Inflation im Land angeheizt. Diese Faktoren seien für die hohen Inflationsraten im Dezember 2024 und im Januar 2025 verantwortlich, teilt die Zentralbank in einem Bericht mit. Die Inflation in Russland lag im vergangenen Jahr bei 9,52 Prozent. Noch 2023 hatte sie bei 7,42 Prozent gelegen. Zielmarke der Notenbank sind jedoch 4,0 Prozent. Auf ihrer jüngsten Zinssitzung im Dezember hatten die Währungshüter den Leitzins trotz der hohen Inflationsraten überraschend unverändert bei 21 Prozent belassen. Die Teuerung hat sich inzwischen zur größten wirtschaftlichen Herausforderung entwickelt, seit Russland im Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Im Land selbst sprechen die Behörden weiter von einer "speziellen Militäroperation". Die meisten Analysten gehen davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr höher liegen wird als es die Jahresprognose der Notenbank von 4,5 bis 5,0 Prozent voraussagt.
+++ 21:08 Selenskyj: Atomwaffen als Sicherheitsgarantie vor NATO-Beitritt +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Interview mit Piers Morgan angedeutet, dass die Vereinigten Staaten eine alternative Sicherheitsgarantie in Form von Atomwaffen bieten könnten, falls sie nicht bereit sind, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zu unterstützen. Der Präsident räumt ein, dass der Weg der Ukraine zur NATO-Mitgliedschaft "Jahre oder sogar Jahrzehnte" dauern könnte. "Was wird uns während dieser ganzen Zeit vor diesem Übel schützen? Welches Unterstützungspaket? Welche Raketen? Werden sie uns Atomwaffen geben? Dann sollen sie uns Atomwaffen geben."
+++ 20:24 Selenskyj äußert sich zu Trumps Wunsch nach Seltenen Erden +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von engen Kontakten zur US-Führung von Donald Trump. "Unsere Teams - die Teams der Ukraine und der Vereinigten Staaten - bereits begonnen, konkrete Gespräche zu führen", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Sein Präsidialamtsleiter Andrij Jermak habe am Dienstag mit US-Sicherheitsberater Mike Waltz gesprochen. "Und wir bereiten einen Zeitplan für Treffen vor", sagt Selenskyj in Kiew. Details nannte er aber nicht. Zuletzt knüpfte Trump Hilfen für die Ukraine an den Zugriff auf deren Rohstoffe. Dies stieß auf Kritik, unter anderem bei Bundeskanzler Olaf Scholz. Selenskyj erinnert aber daran, dass er schon vor der US-Wahl angeboten habe, westliche Hilfe mit Seltenen Erden und anderen Bodenschätzen zu entgelten. "Wir sind offen dafür, all dies mit unseren Partnern zu entwickeln, die uns helfen, unser Land zu verteidigen und den Feind mit ihren Waffen, ihrer Anwesenheit und mit Sanktionspaketen zurückzudrängen", sagt er vor Journalisten in Kiew. Er habe mit Trump darüber schon bei einem Treffen im September 2024 gesprochen.
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Quelle: ntv.de, toh/als/ino/dpa/rts/AFP