Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:44 Frankreichs Rüstungsindustrie will mit Ukrainern Drohnen bauen +++

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Frankreichs Rüstungsunternehmen streben eine gemeinsame Waffenproduktion mit ukrainischen Herstellern an. Das bekräftigt der französische Außenminister Jean-Noël Barrot bei einem Besuch in Kiew. Angesichts des Innovationsniveaus und der technologischen Entwicklung bestehe "auf französischer Seite ein sehr großes Interesse und der Wunsch [...], mit ukrainischen Drohnenherstellern zusammenzuarbeiten", so Barrot. In der vergangenen Wochen habe es bereits 200 Treffen von Vertretern der französischen Rüstungsindustrie mit ukrainischen Firmen gegeben.

+++ 22:10 Ukrainischer Außenminister: Putin hat Angst vor Trump +++
Die Aussetzung massiver Angriffe Moskaus auf Kiew während des Besuchs des US-Sondergesandten Keith Kellogg hat der ukrainische Außenminister Andriy Sybiga als Angst des russischen Machthabers Wladimir Putin vor dem US-Präsidenten Donald Trump gewertet. Das berichtet "RBC-Ukraine" unter Berufung auf ein Briefing Sybigas mit dem französischen Außenminister Jean-Noel Barrot. Das sei ein weiterer Hinweis darauf, vor wem Putin wirklich Angst habe. "Putin hat nur Angst vor Trump. Er versteht, dass nur die Vereinigten Staaten von Amerika Russland zum Frieden zwingen können", wird der Minister zitiert. Sybiga fügt an, dass die US-Führung dank Kelloggs Besuch Informationen aus erster Hand über den Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine erhalten habe. "Warum ist das wichtig? Weil wir auch dem russischen Narrativ entgegentreten müssen, dass Russland gewinnen wird. Nein, Russland wird nicht gewinnen und die Ukraine wird nicht verlieren. Es ist wichtig, von diesem Paradigma auszugehen", teilt der ukrainische Chefdiplomat mit.

+++ 21:17 Anschlag auf Moskauer Konzerthalle: Prozess beginnt in zwei Wochen +++
Mehr als ein Jahr nach dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau mit mehr als 140 Todesopfern soll in zwei Wochen der Prozess gegen die mutmaßlichen Attentäter beginnen. Der am 4. August vor einem Moskauer Militärgericht beginnende Prozess richte sich gegen insgesamt 19 Angeklagte, berichten staatliche russische Nachrichtenagenturen. Darunter seien die vier mutmaßlichen Attentäter, die aus der ehemaligen Sowjetrepublik Tadschikistan stammen, sowie mutmaßliche Komplizen. Bei dem Attentat am 22. März 2024 waren bewaffnete Männer in die Crocus City Hall im Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatten auf Konzertbesucher geschossen. Im Anschluss setzten sie das Gebäude in Brand. Es war der schlimmste Anschlag auf russischem Boden seit mehr als 20 Jahren - 149 Menschen wurden getötet und 609 weitere verletzt. Zu der Tat bekannte sich wiederholt die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die russischen Behörden versuchten dennoch, die Ukraine mit dem Anschlag in Verbindung zu bringen. Kiew wies eine Beteiligung vehement zurück.

+++ 20:45 Merz: Deutschland und Norwegen wollen Sicherheitszusammenarbeit ausbauen +++
Deutschland und Norwegen wollen nach den Worten von Kanzler Friedrich Merz künftig in der Sicherheitspolitik enger zusammenarbeiten. Eine verstärkte Zusammenarbeit sei angesichts "der russischen Bedrohung" notwendig, sagt Merz am Abend bei einer Pressekonferenz mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Störe in Berlin. Auch die Rüstungskooperation solle ausgebaut werden. "Unsere Zusammenarbeit bei Beschaffung und Betrieb, Training und Instandhaltung hochmoderner konventioneller U-Boote setzt Maßstäbe", führt Merz weiter aus. Im Energiesektor sollen "neue Potenziale" ausgeschöpft werden. "Dazu zählt die Schaffung von Möglichkeiten zur Speicherung von CO2." In "strategischen Technologien" wollten Berlin und Oslo "gemeinsam weltweit Spitze werden", teilt Merz mit. "Norwegen leistet einen Schlüsselbeitrag, zum Beispiel zu einem unabhängigen europäischen Zugang zum Weltraum", fahrt der Bundeskanzler fort. Norwegen nennt er dabei "ein Tor ins All". In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigen beide Länder zudem ihre anhaltende Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine.

+++ 20:15 Ukraine greift Russland massiv mit Drohnen an +++
Die Ukraine greift Russland mit zahlreichen Drohnen an: In der Region Rostow fängt in einem Bahnhof ein Dach durch herabfallende Drohnentrümmer Feuer. Ein weiteres Ziel war offenbar eine russische Munitionsfabrik, doch stattdessen wurden Wohnhäuser und Autos getroffen.

+++ 19:58 Selenskyj kündigt direkte Gespräche mit Russland bereits für Mittwoch an +++
Vertreter Russlands und der Ukraine wollen nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch erneut direkte Gespräche führen. Der ukrainische Generalstabschef Rustem Umerow habe ihn über die Vorbereitungen für das in der Türkei geplante Treffen informiert, sagt Selenskyj am Abend. Beide Seiten hatten zuvor im Mai und Juni direkte Gespräche in Istanbul geführt, Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe wurden bei den Treffen jedoch nicht erzielt.

+++ 19:28 Ukrainischer Geheimdienst meldet Festnahme eines russischen Spions in Anti-Korruptionsbehörde +++
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Mitarbeiter der Anti-Korruptionsbehörde wegen Spionage für Russland verhaftet. "Ein Mitarbeiter der Zentrale des Nationalen Anti-Korruptionsbüros der Ukraine wurde festgenommen", teilt der Geheimdienst SBU mit. Der Verdächtige habe in einer "abgeschlossenen Eliteeinheit" der Behörde gearbeitet und "spionierte für russische Geheimdienste". Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahren Haft. Der SBU beschuldigt den Verdächtigen, geheime Informationen an einen Sicherheitsmann des 2014 gestürzten ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch weitergegeben zu haben. Der kremltreue Janukowitsch lebt heute in Russland.

+++ 18:54 London verhängt neue Sanktionen gegen 135 russische Tanker +++
Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen Russlands sogenannte Schattenflotte, mit der die Führung in Moskau Strafmaßnahmen wegen des Angriffs auf die Ukraine zu umgehen versucht. Betroffen seien 135 Öltanker sowie zwei russische Firmen, die Reederei Intershipping Services LLC und der Ölhändler Litasco Middle East DMCC, teilt die Regierung in London mit. Die Öltanker sind für den russischen Energie- und Ölsektor von entscheidender Bedeutung. Nach Angaben der britischen Regierung gehören sie zu der Flotte, die seit Anfang 2024 Fracht im Wert von 24 Milliarden Dollar transportiert hat. Außenminister David Lammy zufolge sollen die neuen Sanktionen die sogenannte Schattenflotte weiter "demontieren" und Russlands Kriegskasse um die wichtigen Öleinnahmen bringen.

+++ 18:14 Selenskyj nennt Prioritäten für neue Runde der Friedensgespräche mit Russland +++
Die Ukraine will sich laut Präsident Selenskyj in der möglichen dritten Runde direkter Friedensgespräche mit Russland in Istanbul auf drei Schlüsselthemen konzentrieren. "Die Agenda unserer Seite ist klar: die Rückgabe der Kriegsgefangenen, die Rückgabe der von Russland entführten Kinder und die Vorbereitung eines Treffens der Staats- und Regierungschefs", schreibt Selenskyj auf X. Allen sei klar, "dass wirklich wirksame Gespräche nur auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs stattfinden können." Zuvor hatte Kiew eine Wiederaufnahme der Gespräche vorgeschlagen. Der neu ernannte Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Rustem Umerow, habe den russischen Vertretern ein neues Treffen angeboten. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte am Mittag, dass Moskau die Durchführung einer dritten Runde unterstütze. Jedoch sei noch kein Termin vereinbart worden.

+++ 17:59 Ukrainischer Geheimdienst geht gegen Antikorruptionsbüro vor +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat zusammen mit der Generalstaatsanwaltschaft Dutzende Razzien bei Ermittlern des Nationalen Antikorruptionsbüros (NABU) vorgenommen. Diese hätten unter anderem über Exil-Ukrainer in Russland Informationen an den russischen Geheimdienst weitergegeben, teilen die Behörden mit. Einem festgenommenen NABU-Ermittler wurden zudem Geschäfte mit Russland vorgeworfen. NABU-Ermittler sollen darüber hinaus mehreren ukrainischen Geschäftsleuten bei der Flucht aus dem Kriegsland geholfen haben. Anderen wurden wiederum Verkehrsunfälle zur Last gelegt. In einer Stellungnahme informierte der NABU über mindestens 70 Hausdurchsuchungen, von denen 15 Mitarbeiter der Behörde betroffen waren. NABU-Chef Semen Krywonos brach eine Dienstreise in Großbritannien ab.

+++ 17:26 50-Tage-Ultimatum: London fordert verstärkte Waffenlieferungen an Kiew +++
Großbritannien hat die westlichen Verbündeten der Ukraine aufgefordert, ihre Waffenlieferungen an Kiew in den kommenden 50 Tagen zu verstärken. Der britische Verteidigungsminister John Healey rief bei einer Video-Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe dazu auf, damit ein Ultimatum von US-Präsident Donald Trump an Kreml-Chef Wladimir Putin zu unterstützen, "um die Ukraine auf dem Schlachtfeld zu stärken und Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen".

+++ 17:10 Dobrindt lobt Polen für Sicherung der Grenze zu Belarus +++
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat Polens Anstrengungen zur Sicherung der Grenze zu Belarus gelobt. Er sei überzeugt, dass diese "enorme Wirkung" zeigten, sagt der CSU-Politiker bei einem Besuch vor Ort. "Hier kann man sehen, wie wirkungsvoller Außengrenzschutz gemacht wird." Es sei ein großes Problem, dass Russland und Belarus versuchten, "Migration als Waffe" einzusetzen, um Polen, Deutschland und die Europäische Union zu destabilisieren, führt Dobrindt weiter aus. Damit greift der Innenminister die Wortwahl seines polnischen Kollegen Tomasz Siemoniak auf, der ihm den geschlossenen Grenzübergang Polowce nach Belarus zeigte. Der dortige Grenzverlauf ist durch einen hohen Stahlzaun und elektronische Überwachungsmittel gesichert.

+++ 16:51 Syrskyj ruft zur Erhöhung der ukrainischen Militärhilfen auf +++
Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat ebenfalls zu einer Erhöhung der Militärhilfen aufgerufen. "Uns fehlen weiter dringend Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen, weitreichende Waffen, Artilleriegranaten, Panzertechnik, Evakuierungsausrüstungen, Systeme der elektronischen Kriegsführung, Radare, Drohnensysteme und anderes", sagt der General bei einem virtuellen Treffen im sogenannten Ramstein-Format. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen sei die russische Aggression zu stoppen. An dem bereits 29. Treffen nahmen unter Leitung von Deutschland und Großbritannien 50 Partner-Staaten der Ukraine teil.

+++ 16:29 Ukraine braucht weitere Milliarden Euro für Waffenproduktion +++
Die Ukraine benötigt zur Steigerung ihrer Waffenproduktion eigenen Angaben nach in diesem Jahr umgerechnet über fünf Milliarden Euro an zusätzlichen Militärhilfen. Das sei notwendig, um mehr ferngesteuerte Drohnen, Abfangdrohnen und weitreichende Waffen herzustellen, sagt Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei einem virtuellen Treffen im sogenannten Ramstein-Format. Er bat laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine die Partner-Länder darum, bereits jetzt Mittel für 2026 bereitzustellen.

+++ 15:59 SBU: Größte Banken Russlands bereiten sich auf Schuldenkrise vor +++
Führende russische Banken, darunter die Sberbank und die VTB, sollen sich auf eine Welle von Kreditausfällen vorbereiten, da sich die finanzielle Lage der Russen verschlechtere. Das berichtet RBC-Ukraine unter Berufung auf den Pressedienst des Auslandsgeheimdienstes der Ukraine (SBU). Den Geheimdienstinformationen zufolge werden Ende 2025 und Anfang 2026 in der Russischen Föderation zahlreiche Kreditnehmer massenhaft mit ihren Krediten in Verzug geraten. Schon jetzt sei die Höhe der Schulden, deren Zahlungen überfällig sind, auf 1,5 Billionen Rubel (ca. 19,2 Milliarden Dollar) angestiegen - ein Rekordwert der letzten sechs Jahre. Insbesondere die russische Bank VTB habe festgestellt, dass der Anteil der Problem-Kredite fünf Prozent erreicht habe und im nächsten Jahr auf sieben Prozent steigen könnte. Gleichzeitig habe der Chef der Sberbank, German Gref, während der Aktionärsversammlung eingeräumt, dass die Situation im Jahr 2026 "schwierig" sein werde.

+++ 15:30 Peskow bringt mögliches Treffen zwischen Putin und Trump in Peking ins Spiel +++
China feiert im September den 80. Jahrestag des Sieges über Japan. Kreml-Chef Putin hat bereits eine Einladung zu einem Besuch in der Volksrepublik erhalten. Nun sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, dass ein Treffen der russischen und amerikanischen Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump in Peking im Rahmen der Veranstaltung möglich sei. "Wir bereiten eine Reise nach Peking vor", teilt Peskow mit. "Das steht tatsächlich auf der Agenda des Staatsoberhauptes. Wir haben aber nicht gehört, dass auch Präsident Trump eine Reise nach Peking plant." Falls es dazu kommen sollte, dass auch Trump nach Peking reißt, dann sei es nicht auszuschließen, "dass die Frage nach der Zweckmäßigkeit der Durchführung des Treffens aufgeworfen wird", wird Peskow von Tass zitiert. Es gebe jedoch bisher keine Hinweise darauf, dass Trump eine Reise nach China plane, fügt Peskow hinzu.

+++ 15:04 Russisches Staatsfernsehen zeigt Produktion von Angriffsdrohnen in riesiger Fabrik +++
Das russische Staatsfernsehen hat mit einem Dokumentarfilm über die Massenproduktion von Angriffsdrohnen einen seltenen Einblick in Russlands Rüstungsindustrie gewährt. Bei der Fabrik in der Nähe von Jelabuga in der russischen Teilrepublik Tatarstan handele es sich um die "weltgrößte Fabrik zur Herstellung unbemannter Kampfflugzeuge - und um die geheimste", sagt Fabrikdirektor Timur Schagiwalejew, der von den USA mit Sanktionen belegt ist, in der am Sonntag im Sender "Swesda" ausgestrahlten Dokumentation. Um den riesigen Bedarf zu decken, produziere die Fabrik in Jelabuga neun Mal so viele Drohnen wie ursprünglich geplant, sagt Fabrikdirektor Schagiwalejew in dem Film. Zu sehen sind Arbeiter mit verpixelten Gesichtern beim Zusammenbau der dreieckigen schwarzen Drohnen, darunter auch viele junge Beschäftigte. Bei den Drohnen, die in der Fabrik gebaut werden, handelt es sich um russische Geran-Drohnen. Es oll eine weiterentwickelte Kopie der iranischen Schahed-Drohnen sein, die bei der russischen Offensive in der Ukraine ebenfalls zum Einsatz kommen. "Swesda" ist der Sender des russischen Verteidigungsministeriums.

+++ 14:27 Pistorius: Ukraine braucht fünf Patriot-Systeme +++
Zur Verteidigung gegen die russischen Luftangriffe benötigt die Ukraine nach Darstellung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius fünf zusätzliche Patriot-Systeme. Deutschland werde dazu beitragen, dass die Ukraine diese dringend benötigten Waffen so schnell wie möglich erhalte, sagt Pistorius bei einem virtuellen Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe. Deutschland will die Ukraine mit zwei weiteren Patriot-Systemen unterstützen. Zudem wird laut Pistorius die Beschaffung weitreichender Drohnen aus ukrainischer Produktion finanziert. "Sie zerstören russische Flugzeuge, Drohnen und Raketen auf dem Boden, bevor sie eine Bedrohung für die Ukraine, ihre Städte oder Infrastruktur darstellen können", sagt der Verteidigungsminister. "Die ersten der von Deutschland finanzieren Systeme werden in den kommenden Tagen an die ukrainischen Streitkräfte ausgeliefert und können sofort eingesetzt werden."

+++ 13:57 Kreml erklärt sich zu Verhandlungen mit Kiew bereit +++
Nach dem Vorschlag Selenskyjs für erneute Verhandlungen mit Russland über eine Waffenruhe hat der Kreml sich zu direkten Gesprächen bereiterklärt. Moskau sei für eine dritte Verhandlungsrunde, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Es gebe aber noch keinen Termin. "Sobald eine endgültige Einigung über die Termine vorliegt, werden wir Sie umgehend informieren", so Peskow. Zugleich teilt er mit, für die Annäherung der Positionen brauche es "viel Arbeit".

+++ 13:33 Wohnung von "Miss Ukraine" nach russischem Angriff abgebrannt +++
Die Wohnung des ukrainischen Models und der Gewinnerin des Wettbewerbs "Miss Ukraine International 2018", Bohdana Tarasyk, ist in Kiew nach dem nächtlichen russischen Angriff zerstört worden. Das berichtet die junge Frau auf Instagram und zeigt Fotos und Videos des niedergebrannten Hauses. Glücklicherweise blieben das Model und ihre Familie unverletzt. "Aber wir haben keine Wohnung mehr. An ihrer Stelle sind jetzt nur noch ein schwarzes Loch und Asche", schreibt Tarasyk.

+++ 12:56 "Taktische Spielchen"? Warum Selenskyj gerade jetzt Gespräche fordert +++
Obwohl der Kreml von seinen Maximalforderungen im Ukraine-Krieg nicht abweicht, schlägt Selenskyj nun einen Friedensgipfel vor. Was hinter dem Zeitpunkt dieses Vorstoßes steckt, ordnet Russlandexperte Niko Karasek ein.

+++ 12:23 Großbritannien und Deutschland wollen Kiew schneller Waffen liefern +++
Deutschland, Großbritannien und weitere Verbündete wollen die Waffenlieferungen an die Ukraine deutlich beschleunigen. Das teilt das Verteidigungsministerium in London vor einem virtuellen Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe mit. Demnach sollen die kommenden 50 Tage dazu genutzt werden, Kiew rasch mit so vielen Waffen wie möglich zu versorgen. Großbritannien werde unter anderem rasch Luftabwehrmunition im Wert von 170 Millionen Euro für die Ukraine besorgen, heißt es in der Mitteilung aus London. Das Geld dafür soll demnach aus Deutschland kommen. Allein in den vergangenen zwei Monaten sei Munition zur Luftabwehr und für die Artillerie im Wert von 150 Millionen Pfund (etwa 173 Millionen Euro) für die Ukraine geliefert worden.

+++ 11:48 Ex-Offizier: Regelmäßige Angriffe auf Moskau könnten Vertrauen in Putin zerstören +++
Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf zwei Schlüsselregionen Russlands - Moskau und St. Petersburg - könnten den Verlauf des Krieges beeinflussen, sagt Anatoli Chraptschinski, ehemaliger Offizier der ukrainischen Luftwaffe. "Die Russen hören schließlich die Arbeit ihrer Luftabwehr und auch die Explosionen", sagt Chraptschinski. Dies übt seiner Meinung nach einen gewissen Druck auf die Bevölkerung aus. "Das Hauptziel ist aber nicht, dass das russische Volk leidet, sondern dass es zu begreifen beginnt, dass Putin es betrügt."

+++ 11:13 Frankreichs Außenminister Barrot trifft in der Ukraine ein +++
Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot ist erneut in die Ukraine gereist. Der Minister traf soeben zu einem zweitägigen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein. Der Besuch zielt nach Angaben des französischen Außenministeriums darauf ab, die Ukraine in ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zu unterstützen. "Nach den beispiellosen Sanktionen, die Frankreich und die Europäische Union gegen Russland verhängt haben, wird der Minister eine Bilanz der französischen Unterstützung für die Ukraine ziehen", teilt das französische Außenministerium mit.

+++ 10:16 Russen feuern 420 Drohnen und 24 Raketen in einer Nacht ab +++
Russland hat die Ukraine in der Nacht zum heutigen Montag erneut mit einer massiven Welle von Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Jetzt gibt es offizielle Zahlen dazu: Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, Russland habe landesweit mit 426 Drohnen und 24 Raketen angegriffen. Davon hätten jedoch nur 23 Drohnen ihre Ziele getroffen.

+++ 09:33 Ukrainische Drohnenangriffe sorgen für Chaos an russischen Flughäfen +++
Ukrainische Drohnenangriffe haben Medienberichten zufolge für Chaos an russischen Flughäfen gesorgt. Wegen gestrichener oder verspäteter Flüge sitzen Tausende Passagiere fest, wie russische Medien melden. Videos vom größten Moskauer Flughafen Scheremetjewo zeigen lange Warteschlangen und Menschen, die auf dem Boden schlafen. Die russische Luftfahrtbehörde schränkte in der Hauptstadt auch den Verkehr an den Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski in der Nacht vorübergehend ein. Im Fernen Osten Russlands kamen mehrere Tausend Menschen wegen der Flugausfälle auf ihrem Weg in den europäischen Teil des Landes nicht weiter. Um Passagiere aus St. Petersburg im Westen Russlands nach Moskau zu bringen, wurden Sonderzüge eingesetzt. Das Verteidigungsministerium teilt mit, die Luftabwehr habe in der Nacht 117 ukrainische Drohnen abgewehrt, 30 davon über der Region Moskau. Im Großraum der Hauptstadt leben 21,5 Millionen Menschen.

+++ 08:47 Kiew im Visier: "Man zielt auf Kindergärten und U-Bahnen" +++
Nach mehreren Drohnenangriffen auf Moskau erlebt Kiew erneut schweren Beschuss durch russische Streitkräfte. Auch U-Bahn-Stationen, die eigentlich als Schutzorte dienen, rücken jetzt ins Fadenkreuz. ntv-Reporter Jakob Paßlick hat die "Nacht der Angst" miterlebt.

+++ 08:06 Nach tödlichem Beschuss: U-Bahn in Kiew steht zeitweise still, Gebäude brennen +++
Durch die erneuten russischen Drohnen- und Raketenangriffe seien in mehreren Bezirken der Hauptstadt Kiew Gebäude in Brand geraten, darunter ein Hochhaus, ein Supermarkt und das Gelände eines Kindergartens, schreibt Verwaltungschef Tymur Tkatschenko auf Telegram. Beschädigt worden sei auch eine U-Bahnstation Medienberichten zufolge soll dichter Rauch im Inneren der Station sein, in der Menschen Schutz vor dem Angriff gesucht hätten. Die U-Bahnen fuhren nur eingeschränkt. Der Bürgermeister von Kiew und Leiter der zivilen Verwaltung, Vitali Klitschko, teilte auf Telegram mit, die Luftabwehr sei im Einsatz. Der Feind greife die Hauptstadt weiter an. Die Menschen sollten in den Schutzräumen bleiben.

+++ 07:20 Peking kritisiert "negative Auswirkungen" der EU-Sanktionen gegen Russland +++
Das chinesische Handelsministerium kritisiert die Auswirkungen der neuen EU-Sanktionen gegen Russland auf die Beziehungen zwischen Peking und Brüssel. "Die Handlungen der EU sind gegensätzlich zu den Vereinbarungen, die zwischen den Anführern Chinas und der EU getroffen wurden und haben ernsthafte, negative Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen und die finanzielle Zusammenarbeit zwischen China und der EU", sagt ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums vor Journalisten in Peking. Die EU hatte am Freitag das 18. Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet und dabei Moskaus Öleinnahmen ins Visier genommen. Auch zwei chinesische Banken stehen auf der Sanktionsliste.

+++ 06:35 Polen startet Kampfjets nach Raketeneinschlägen in Grenznähe +++
In der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk nahe der Grenze zu Polen gab es ukrainischen Medien zufolge Explosionen und Einschläge. Bei dem kombinierten Angriff mit Drohnen und ballistischen Raketen wurden dem Portal "RBK Ukraine" zufolge mehrere Menschen getötet und weitere verletzt. Polen und Verbündete hätten als Reaktion und zum Schutz des polnischen Luftraums Kampfjets gestartet, zitieren Medien aus einer Erklärung des Einsatzführungskommandos der polnischen Streitkräfte.

+++ 05:40 Ein Toter bei russischen Angriffen in der Nacht +++
Russland feuert in der Nacht eine neue Welle von Drohnen und Raketen ab. Bei dem Angriff auf Kiew wird nach Angaben ukrainischer Behörden mindestens ein Mensch getötet. In Kiew brechen mehrere Brände aus. In der Hauptstadt sind Explosionen zu hören, als Luftabwehreinheiten auf die Attacken reagieren. Aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, werden mehrere Explosionen gemeldet.

+++ 04:52 MAD: Russland intensiviert Spionage in Deutschland +++
Russland verstärkt nach Beobachtungen des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) seine Ausspähversuche und Störmaßnahmen in Deutschland. "Wir reden über einen starken Anstieg der Fälle im Bereich der Spionage und hybrider Maßnahmen. Das Vorgehen ist massiver und auch aggressiver", sagt MAD-Präsidentin Martina Rosenberg. Dabei gingen die russischen Geheimdienste vor, "wie wir es im Kalten Krieg kannten". Überdies werde der Instrumentenkasten erweitert. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat sich die Zahl der Verdachtsfälle binnen Jahresfrist praktisch verdoppelt. Weiterhin reisen russische Agenten über Drittstaaten nach Deutschland ein.

+++ 03:45 Kreml: Vier Drohnen auf dem Weg nach Moskau zerstört +++
Der Kreml zerstört vier ukrainische Drohnen, die Kurs auf Moskau nahmen. Das berichtet Bürgermeister Sergei Sobjanin auf Telegram. "Die Luftabwehr des Verteidigungsministeriums hat zwei feindliche Drohnen zerstört, die in Richtung Moskau flogen", schrieb er erst. Kurz darauf berichtete der Bürgermeister von zwei weiteren Anflügen, die abgewehrt worden seien. Rettungskräfte sind seinen Angaben zufolge an den Absturzstellen im Einsatz.

+++ 01:38 Luftalarm über ganzer Ukraine - zündet Kreml Kinschal-Raketen? +++
In der gesamten Ukraine ist Luftalarm ausgelöst worden. Hintergrund ist der Start von MiG-31K-Flugzeugen aus Russland, die möglicherweise mit Hyperschallraketen vom Typ Kinschal bestückt sein könnten, berichtet "Ukrinform". Die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte warnt zudem, dass russische Truppen aus verschiedenen Richtungen "massenhaft Angriffsdrohnen" gestartet hätten. Erste Einschläge werden bereits aus den Regionen Kiew und Charkiw gemeldet. Von mehreren Explosionen und mindestens zwei Bränden ist bisher die Rede.

+++ 00:10 Russland greift mehrere Dutzend Mal bei Pokrowsk an +++
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich im Tagesverlauf viele schwere Kämpfe entlang der Front im Osten der Ukraine geliefert. Wie der Generalstab in Kiew mitteilt, wurden von verschiedenen Abschnitten insgesamt 122 russische Angriffe gemeldet. Der Schwerpunkt der russischen Angriffe lag demnach einmal mehr bei Pokrowsk. Dort hätten russische Einheiten 36 Angriffe aus verschiedenen Stoßrichtungen unternommen, erklärte das Militär. Die Stadt liegt im Westen der ostukrainischen Region Donezk an einem strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Sie ist seit Monaten schwer umkämpft und inzwischen fast völlig zerstört. Die ukrainischen Verteidiger konnten den Vormarsch der russischen Besatzer auf die Stadt bremsen. Allerdings ist es den russischen Truppen inzwischen gelungen, im Norden und vor allem im Süden der Stadt vorzurücken, sodass der Stadt eine Einkesslung droht.

+++ 23:19 Rund 50 Länder beraten über neue Hilfen für Ukraine +++
Hochrangige Vertreter von rund 50 Ländern kommen morgen erneut zu einer Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Bei dem virtuellen Treffen werden ab 13 Uhr Statements zur Eröffnung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, dem britischen Verteidigungsminister John Healey und deren ukrainischem Kollegen Denys Schmyhal erwartet. Bei dem 29. Treffen geht es wie bei den früheren Konferenzen der Ukraine-Kontaktgruppe darum, die Militärhilfen für die Ukraine im Kampf gegen Russland abzustimmen und auszubauen. Die Konferenz findet hinter verschlossenen Türen statt. Eine Pressekonferenz zum Abschluss ist nicht vorgesehen.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.

Quelle: ntv.de, gut/mpa/dpa/rts/AFP

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