CDU gibt sich harmonischAlthaus darf Gesicht wahren
Einen Tag nach der Rückkehr von Ministerpräsident Althaus in die Erfurter Staatskanzlei demonstriert die Thüringer CDU-Fraktion Geschlossenheit. Intern ist die Botschaft an Althaus allerdings klar: Man erwartet, dass er seine Amtsgeschäfte zurückhaltend ausübt.
Einen Tag nach der Rückkehr des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Dieter Althaus in die Erfurter Staatskanzlei hat die Thüringer CDU-Fraktion Geschlossenheit demonstriert.
Das Treffen - die erste reguläre Sitzung der neuen Fraktion, der auch Althaus angehört - sei harmonisch verlaufen, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Birgit Diezel. Althaus, der sein Landtagsmandat annimmt, habe dem Gremium die Motive für seinen Rücktritt und die Wiederaufnahme der Amtsgeschäfte erläutert. Damit seien alle Irritationen ausgeräumt worden.
Gleichzeitig sandte die Fraktion ein deutliches Signal an Althaus. Es werde erwartet, dass er seine Amtsgeschäfte mit der gebotenen Zurückhaltung ausübe. Am Rande der Sitzung sagten mehrere Abgeordnete, Althaus habe sich in den vergangenen Jahren große Verdienste erworben. Deshalb trage die Partei sein aktuelles Verhalten mit, um ihm die Möglichkeit zu geben, sein Gesicht zu wahren. Mit seinem überraschenden, kommentarlosen Rücktritt und seiner ebenso überraschenden Rückkehr habe er viele Parteifreunde enttäuscht und auch düpiert.
"Nicht allzu oft wiederholen"
Der bisherige und designierte Fraktionschef Mike Mohring räumte ein, dass die vergangenen Tage dem Ansehen der CDU geschadet haben. "So eine Woche sollten wir nicht allzu häufig wiederholen." Jetzt gelte es, nach vorne zu blicken und die Verhandlungen mit der SPD über eine schwarz-rote Koalition voranzutreiben. Das zweite Sondierungsgespräch ist an diesem Donnerstag in Weimar geplant. Zunächst spricht die SPD erneut mit der Linkspartei. Erstmals sind auch die Grünen dabei.
Mit der Rückkehr von Althaus in die Staatskanzlei seien alle Personalfragen geklärt, sagte Diezel. Althaus übernehme pflichtgemäß die Amtsgeschäfte bis zur Bildung einer neuen Regierung. Die Verhandlungsführung mit der SPD liege in ihren Händen, als Kandidatin für das Ministerpräsidentenamt stehe Sozialministerin Christine Lieberknecht bereit. Mohring werde in der kommenden Woche die Führung der Fraktion übernehmen.