Politik

CDU gibt sich harmonisch Althaus darf Gesicht wahren

Die Harmonie trügt: Am Vortag wollte Dieter Althaus nicht einmal den Namen von Christine Lieberknecht in den Mund nehmen. Die bisherige Sozialministerin soll nach dem Willen der CDU Ministerpräsidentin werden. Althaus wollte das nicht kommentieren.

Die Harmonie trügt: Am Vortag wollte Dieter Althaus nicht einmal den Namen von Christine Lieberknecht in den Mund nehmen. Die bisherige Sozialministerin soll nach dem Willen der CDU Ministerpräsidentin werden. Althaus wollte das nicht kommentieren.

(Foto: dpa)

Einen Tag nach der Rückkehr des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Dieter Althaus in die Erfurter Staatskanzlei hat die Thüringer CDU-Fraktion Geschlossenheit demonstriert.

Das Treffen - die erste reguläre Sitzung der neuen Fraktion, der auch Althaus angehört - sei harmonisch verlaufen, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Birgit Diezel. Althaus, der sein Landtagsmandat annimmt, habe dem Gremium die Motive für seinen Rücktritt und die Wiederaufnahme der Amtsgeschäfte erläutert. Damit seien alle Irritationen ausgeräumt worden.

Gleichzeitig sandte die Fraktion ein deutliches Signal an Althaus. Es werde erwartet, dass er seine Amtsgeschäfte mit der gebotenen Zurückhaltung ausübe. Am Rande der Sitzung sagten mehrere Abgeordnete, Althaus habe sich in den vergangenen Jahren große Verdienste erworben. Deshalb trage die Partei sein aktuelles Verhalten mit, um ihm die Möglichkeit zu geben, sein Gesicht zu wahren. Mit seinem überraschenden, kommentarlosen Rücktritt und seiner ebenso überraschenden Rückkehr habe er viele Parteifreunde enttäuscht und auch düpiert.

Althaus hatte am Dienstag eine Kabinettssitzung geleitet und anschließend eine Pressekonferenz gegeben. Sein Verhalten war auf allgemeine Verwunderung gestoßen.

"Nicht allzu oft wiederholen"

Der bisherige und designierte Fraktionschef Mike Mohring räumte ein, dass die vergangenen Tage dem Ansehen der CDU geschadet haben. "So eine Woche sollten wir nicht allzu häufig wiederholen." Jetzt gelte es, nach vorne zu blicken und die Verhandlungen mit der SPD über eine schwarz-rote Koalition voranzutreiben. Das zweite Sondierungsgespräch ist an diesem Donnerstag in Weimar geplant. Zunächst spricht die SPD erneut mit der Linkspartei. Erstmals sind auch die Grünen dabei.

Mit der Rückkehr von Althaus in die Staatskanzlei seien alle Personalfragen geklärt, sagte Diezel. Althaus übernehme pflichtgemäß die Amtsgeschäfte bis zur Bildung einer neuen Regierung. Die Verhandlungsführung mit der SPD liege in ihren Händen, als Kandidatin für das Ministerpräsidentenamt stehe Sozialministerin Christine Lieberknecht bereit. Mohring werde in der kommenden Woche die Führung der Fraktion übernehmen.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen