Politik

Drei Tote bei Anschlag in der Türkei Ankara droht PKK mit Krieg

Bild der Verwüstung in Ankara.

Bild der Verwüstung in Ankara.

(Foto: dpa)

Eine tödliche Explosion erschüttert Ankara. Nach ersten Zweifeln sprechen Staatspräsident Gül und Ermittler von einem Terroranschlag. Die Hintergründe sind aber unklar. Linke wie rechte Extremisten verüben immer wieder Attentate - ebenso wie die kurdische PKK, gegen die Ankara einen regelrechten Krieg führt.

Die Zahl der Verletzten wird mit 15 angegeben.

Die Zahl der Verletzten wird mit 15 angegeben.

(Foto: AP)

Bei einem Bombenanschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara sind drei Menschen ums Leben gekommen. 15 Menschen seien verletzt worden, fünf von ihnen schwebten in Lebensgefahr, sagte Innenminister Idris Naim Sahin im türkischen Fernsehen. Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül sprach während seines Deutschlandbesuchs von einem "terroristischen" Anschlag.

Die Explosion ereignete sich am späten Vormittag vor einem Verwaltungsgebäude im Bezirk Cankaya rund 200 Meter Luftlinie vom türkischen Ministerpräsidentenamt. In der Nähe befinden sich noch weitere öffentliche Gebäude wie etwa das Justizministerium, der türkische Generalstab und das Kassationsgericht. Bilder des türkischen Fernsehens zeigten mehrere brennende Autos und zerborstene Fensterscheiben.

Die Regierung geht davon aus, dass der Anschlag von der PKK verübt wurde.

Die Regierung geht davon aus, dass der Anschlag von der PKK verübt wurde.

(Foto: AP)

Anti-Terrorismusexperten der Staatsanwaltschaft von Ankara sind überzeugt, dass es sich um einen Terroranschlag handelt. Die Detonation sei durch eine Bombe verursacht worden. Der Sprengsatz sei in einem Auto versteckt gewesen.

Die Detonation war noch in kilometerweiter Entfernung zu hören. Die Polizei sperrte die Gegend aus Sorge vor einer weiteren Explosion weiträumig ab. Anti-Terrorismus-Experten der Polizei helfen bei den Ermittlungen.

Noch kein Bekennerschreiben

Gül verurteilte den Anschlag während seines Besuchs in Deutschland. Es handele sich um einen "terroristischen" Anschlag, der von "unmenschlichen Leuten" begangen worden sei, sagte Gül. Den Angehörigen der Opfer sprach der Präsident sein Mitgefühl aus.

ankara5.PNG

Türkische Regierungsbeamte verwenden den Begriff "Terroranschlag" meist mit Blick auf kurdische Rebellen. Die Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) haben in der Vergangenheit häufig Anschläge in türkischen Großstädten verübt. Die PKK, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, kämpft seit 1984 für eine Loslösung der kurdischen Gebiete von der Türkei.

Klare Drohungen gegen die PKK

Der Anschlag ereignete sich, nachdem türkische Beamte zuvor mit einem Einmarsch von Bodentruppen im Kampf gegen kurdische Rebellenstützpunkte im Nordirak als Reaktion auf eine Anschlagsserie in jüngster Zeit gedroht hatten. Seit dem 17. August bombardierte die türkische Luftwaffe wiederholt PKK-Stützpunkte im Nordirak. Offiziellen Angaben zufolge kamen dabei mehr als hundert Rebellen ums Leben.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen