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"Nichts Krankhaftes" Boris Palmer ließ sich während Auszeit coachen

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"Es geht wirklich darum, Techniken der Selbstbeherrschung zu trainieren", erklärt der impulsive wie umstrittene Politiker.

"Es geht wirklich darum, Techniken der Selbstbeherrschung zu trainieren", erklärt der impulsive wie umstrittene Politiker.

(Foto: picture alliance/dpa)

Um weitere "Überreaktionen" zu vermeiden, sucht sich Tübingens Bürgermeister Hilfe bei einem Coach. Das Ziel: Techniken der Selbstbeherrschung. Eine Therapie hält Palmer nicht für nötig.

In seiner einmonatigen Auszeit im Juni hat Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer mit einem Coach an sich gearbeitet. "Eine Therapie würde ich es nicht nennen", sagte Palmer in der ZDF-Sendung von Markus Lanz. Ihm sei es in der Auszeit um seine Impulse gegangen, die zu Überreaktionen geführt hätten. "Und die Frage, die besser zu kontrollieren, hat sich mir gestellt." Die Gespräche hätten gezeigt, dass es dabei nicht um etwas Krankhaftes gehe. "Es geht wirklich darum, Techniken der Selbstbeherrschung zu trainieren." Und da sei ein Coach der richtige Ansprechpartner. Vor seiner Auszeit sei er an einem "toten Punkt" gewesen.

Der Oberbürgermeister der 90.000-Einwohner-Stadt hatte sich am 1. Juni in eine vierwöchige Auszeit verabschiedet. Der Grund dafür war ein Eklat rund um Aussagen Palmers am Rande einer Migrationskonferenz Ende April in Frankfurt am Main. Nach der Eskalation war er auch bei den Grünen ausgetreten.

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Nach seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit hatte er sich für einen Neustart in sozialen Medien entschieden. In seinem Facebook-Profil sollten nur noch "Freunde" kommentieren können, erklärte er Ende Juni. "Das ist ein auf 5000 Personen beschränkter Kreis. Genug Menschen, um viele Perspektiven abzubilden. Aber nicht mehr die Offenheit, für jeden Troll und jedes Fakeprofil, sich auf meiner Seite auszutoben", schrieb Palmer in einem Post. Ohne ständig negative Energien aus Facebook aufnehmen zu müssen, habe er die vergangenen beiden Monate sehr viel besser und entspannter gelebt.

Der Politiker war in der Vergangenheit immer wieder mit provokativen Aussagen angeeckt. Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister in Tübingen. Mit Äußerungen etwa zur Flüchtlingspolitik sorgte er immer wieder für Kontroversen und sah sich Rassismusvorwürfen ausgesetzt. Bundesweites Aufsehen und Anerkennung brachten aber auch sein Management während der Corona-Pandemie sowie seine kommunale Umweltpolitik.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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