Wahl schon Mitte Februar Brinkhaus macht Weg für Merz als Fraktionschef frei
27.01.2022, 19:08 Uhr
Friedrich Merz wird die Fraktion künftig anführen.
(Foto: REUTERS)
Der künftige CDU-Chef Merz wird aller Voraussicht nach auch Oppositionsführer im Bundestag. Unionsfraktionschef Brinkhaus erklärt in einem Brief an die Abgeordneten, er werde nicht kandidieren. Zudem schlägt er vor, die Wahl auf die nächste Gelegenheit vorzuziehen.
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus verzichtet zugunsten des künftigen CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz auf eine erneute Kandidatur für den Fraktionsvorsitz. Das kündigte Brinkhaus in einem Brief an die Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU an, der ntv vorliegt. Brinkhaus schlägt vor, den neuen Fraktionsvorsitzenden bereits am 15. Februar zu wählen.
Brinkhaus schreibt, Merz habe ihn darüber informiert, dass er beabsichtige, "sich in jedem Falle für das Amt des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu bewerben". Es sei "kein Geheimnis, dass bezüglich des Fraktionsvorsitzes zwischen Friedrich Merz und mir unterschiedliche Auffassungen bestehen, die wir auch nicht ausräumen konnten". Daraus solle und werde jedoch kein persönlicher Dissens werden, der der Union schadet.
Brinkhaus ruft zudem die Abgeordneten dazu auf, Merz an der Fraktionsspitze zu unterstützen. "Ich schlage vor, schnell Klarheit zu schaffen und die Ende April anstehende Wahl des Fraktionsvorsitzenden auf die nächste Plenarsitzung, das heißt auf den 15, Februar, vorzuziehen." Brinkhaus selbst werde einfacher Abgeordneter der Fraktion bleiben, erklärte er.
Merz dankte Brinkhaus in einer ersten Reaktion für dessen Verzicht. "Auch wenn wir in der Sache unterschiedlicher Auffassung waren, so danke ich Ralph Brinkhaus für seine Bereitschaft, die beiden Aufgaben des Vorsitzenden in Partei und Fraktion in eine Hand zu legen", erklärte Merz. Er ergänzte: "Wir bündeln damit die Arbeit in Partei und Fraktion." Brinkhaus bleibe "aktives und wichtiges Mitglied unserer Bundestagsfraktion, ich werde seine Fähigkeiten und seine Unterstützung gern in Anspruch nehmen", so Merz.
Quelle: ntv.de, jog/dpa