Politik

Scharfe Töne um die Falkland-Inseln Briten entsenden Zerstörer

Großbritannien schickt eines seiner neuesten und modernsten Kriegsschiffe zu den Falklandinseln. Eine "Routineaktion", betonen die Briten. Doch die argentinische Regierung protestiert gegen "den britischen Versuch, den Konflikt zu militarisieren".

Großbritannien hat mit der Ankündigung, ein modernes Kriegsschiff zu den Falkland-Inseln zu schicken, die Spannungen zu Argentinien verschärft. Die Entsendung des Zerstörers "HMS Dauntless" in den Atlantischen Ozean sei seit Langem geplant, teilten Vertreter des britischen Verteidigungsministeriums mit. Das Kriegsschiff soll demnach in den nächsten Monaten auf Jungfernfahrt gehen und an den Falkland-Inseln vor Argentinien eine kleinere Fregatte ablösen.

Die "HMS Dauntless" In ihrem Heimathafen Portsmouth.

Die "HMS Dauntless" In ihrem Heimathafen Portsmouth.

(Foto: Reuters)

Die argentinische Regierung protestierte gegen "den britischen Versuch, einen Konflikt zu militarisieren, in dem die Vereinten Nationen mehrfach zu einer Lösung durch bilaterale Verhandlungen aufgerufen haben". Die Regierungen sollten der Versuchung widerstehen, in der Wirtschaftskrise mit falschem Patriotismus die Öffentlichkeit von den Sparmaßnahmen und der Arbeitslosigkeit abzulenken, heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Buenos Aires.

Der britische Außenminister William Hague dagegen sagte dem Fernsehsender Sky News, an der Stationierung der "HMS Dauntless" sei nichts Ungewöhnliches. Die Royal Navy sei seit vielen Jahren durchgängig im Südatlantik präsent, erklärte ein Sprecher der britischen Marine. Bei dem Schiffsaustausch handle es sich um eine "Routineaktion".

Konfliktpotenzial seit dem 19. Jahrhundert

Argentinien beansprucht die Falkland-Inseln für sich, die Großbritannien 1833 besetzt hat. Die Spannungen zwischen beiden Ländern hatten in jüngster Zeit wieder zugenommen. Der britische Premier David Cameron warf Argentinien vergangene Woche "Kolonialismus" vor. Daraufhin beschuldigte die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner Cameron, ihr Land als "gewalttätig" darstellen zu wollen. Zuvor hatte bereits die Ankündigung, dass Prinz William demnächst auf die Falkland-Insel entsendet werde, für Streit gesorgt. Argentinien zeigte sich damals erschrocken über die bevorstehende Ankunft Williams "in der Uniform eines Eroberers".

Anfang April jährt sich der Beginn des Krieges um die Falkland-Inseln zum 30. Mal. Am 2. April 1982 griff die Armee der damaligen argentinischen Militärjunta die Inselgruppe an und löste so den Falkland-Konflikt mit Großbritannien aus, der mit einer Niederlage für das südamerikanische Land endete. Bei dem 74-tägigen bewaffneten Konflikt starben etwa 650 Argentinier und rund 250 Briten. Großbritannien übernahm anschließend wieder die Kontrolle über die Inseln, die es 1833 besetzt hatte.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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