Schüsse von fahrendem MotorradChefermittler in Bhutto-Fall ermordet

Chaudhry Zulfiqar macht sich gerade auf den Weg in das pakistanische Anti-Terror-Gericht, als Schüsse fallen. Der Chefermittler im Mord an Ex-Premier Bhutto stirbt, sein Leibwächter wird verletzt. Wer hinter dem Attentat steckt, ist noch unklar.
Knapp viereinhalb Jahre nach dem tödlichen Anschlag auf Ex-Premierministerin Benazir Bhutto in Pakistan ist der Hauptermittler in dem Mordfall erschossen worden. Unbekannte eröffneten von einem Motorrad aus das Feuer auf Chaudhry Zulfiqar nahe dessen Haus in Islamabad, sagte ein Polizeisprecher. Zulfiqars Leibwächter wurde verletzt.
Der Staatsanwalt vertrat das pakistanische Bundeskriminalamt (FIA) in dem Fall, in dem auch gegen den damaligen Militärmachthaber Pervez Musharraf ermittelt wird. Zulfiqar sollte am Tag seiner Ermordung an dem Verfahren zum Bhutto-Mord in einem Anti-Terror-Gericht in der Garnisonsstadt Rawalpindi teilnehmen.
Musharraf wird vorgeworfen, trotz der Bedrohungslage nicht für ausreichenden Schutz für Bhutto gesorgt zu haben. Er steht unter anderem deshalb bis mindestens zum 14. Mai unter Hausarrest.
Musharraf hat Politik-Verbot
Der Ex-Präsident war im März aus dem selbsterwählten Exil zurückgekehrt, um an der Parlamentswahl am 11. Mai teilzunehmen. Musharrafs Kandidatur wurde ihm von mehreren Gerichten untersagt. Zuletzt verfügte ein Gericht in Peshawar am vergangenen Dienstag ein lebenslanges Politikverbot für den Ex-Präsidenten.
Bhutto war Ende 2007 im Wahlkampf zur damals bevorstehenden Parlamentswahl bei einem Anschlag getötet worden. Wenige Wochen zuvor hatte sie einen Selbstmordanschlag in Karachi unverletzt überlebt.