Politik

Vertrauen in den Staat gebrochen Deutsche sehen Späh-Affäre gelassen

"Die Betroffenheit hält sich in Grenzen", sagt die Allensbach-Geschäftsführerin.

"Die Betroffenheit hält sich in Grenzen", sagt die Allensbach-Geschäftsführerin.

(Foto: dpa)

Rund drei Viertel aller Deutschen erwarten keine persönlichen Nachteile durch die Späh-Aktivitäten der Geheimdienste. Das geht aus einer Umfrage hervor. Mehr als die Hälfte rechnet demnach auch nicht damit, dass ihre Daten im Internet sicher seien.

Mehr als drei Viertel der Bundesbürger fühlen sich einer Umfrage zufolge durch die Spähaktivitäten des US-Geheimdiensts NSA nicht bedroht. Dass ihnen durch die NSA persönliche Nachteile entstehen könnten, halten 76 Prozent der Deutschen für nicht vorstellbar, wie eine Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Allensbach für das Düsseldorfer Magazin "WirtschaftsWoche" ergab. Dennoch sind demnach 24 Prozent "sehr besorgt" und 32 Prozent "etwas besorgt", während 44 Prozent die derzeitige Diskussion für überbewertet halten.

"Die Betroffenheit hält sich in Grenzen, auch wenn die Vorgänge von der Mehrheit kritisch gesehen werden", analysierte Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher die Zahlen. Dass die NSA-Aktivitäten nicht für weitaus mehr Unruhe bei den Deutschen sorgen, liegt nach ihrer Ansicht an einem generellen Fatalismus, der sich im Zuge der technologischen Entwicklung in der Bevölkerung breit gemacht habe.

So befürchten laut der Umfrage 57 Prozent der Deutschen, ihre Daten seien im Internet nicht geschützt. Nur 17 Prozent der Bundesbürger vertrauen darauf, dass der Staat sorgsam mit ihren Daten umgeht. Lediglich 16 Prozent der Internetnutzer halten es daher für unbedenklich, persönliche Daten ins Netz zu stellen. "Die meisten misstrauen hier der Wirtschaft ebenso wie dem Staat", so Köcher.

Quelle: ntv.de, AFP

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