Politik

Anerkennung ausländischer Abschlüsse Deutschland soll vorangehen

Bei der Herbstkonferenz der Ausländer- und Integrationsbeauftragten der Bundesländer wirbt die Integrationsbeauftragte Böhmer eindringlich für das neue Gesetz zur Regulierung des Fachkräftebedarfs. Es würde unter anderem die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse erleichtern.

Entwurf eines hessischen Einbürgerungs-Fragebogens.

Entwurf eines hessischen Einbürgerungs-Fragebogens.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Deutschland könnte nach dem Willen der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse weltweit Vorreiter werden. Mit der Verabschiedung des geplanten Anerkennungsgesetzes stünde Deutschland an der Spitze der Einwanderungsländer, sagte die CDU-Politikerin in Erfurt. Selbst Kanada und die USA würden ausländische Berufsabschlüsse oft nicht anerkennen. "Wir machen uns im Wettbewerb um die besten und klügsten Köpfe attraktiv", betonte Böhmer bei der Herbstkonferenz der Ausländer- und Integrationsbeauftragten der Bundesländer. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll im Januar ins Kabinett kommen.

Das neue Gesetz sei "eine schnelle Antwort auf den Fachkräftebedarf in Deutschland". Ausländern aus Nicht-EU-Staaten soll mit dem Gesetz die Anerkennung von Abschlüssen vereinfacht werden. Sie sollen einen Rechtsanspruch auf ein Verfahren bekommen. Innerhalb von maximal drei Monaten soll über eine komplette oder teilweise Anerkennung ihres Abschlusses entschieden werden. "In Zeiten von Fachkräftemangel müssen wir die Ressourcen der hier lebenden Ausländer nutzen", sagte Böhmer. Nach einer Schätzung könnten 300.000 Migranten vom Anerkennungsgesetz Gebrauch machen.

Auch die Länder sollten so schnell wie möglich eigene Gesetze auf den Weg bringen. Dabei sei jedoch verständlich, dass sie auf einen Entwurf des Bundes warteten, um einen gemeinsamen Weg zu gehen. Böhmer: "Beim Thema Anerkennung ziehen wir an einem Strang." Die Ländergesetze werden nötig, weil die Zuständigkeit für die Abschluss- Anerkennung je nach Berufsgruppe unterschiedlich geregelt ist. So liegt die Anerkennung von Heilberufen in Bundeshand, die von Lehrer- oder Ingenieursabschlüssen jedoch bei den Ländern.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen