Politik

Klimaschutz EU hofft auf Umdenken in USA

Angesichts des Klimawandels hofft die EU-Kommission auf ein Umdenken in den USA beim Klimaschutz. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas sagte am Samstag auf dem Treffen der EU-Agrar- und Umweltminister in London, es sollten bald Verhandlungen für eine Nachfolgeregelung des Kyoto-Protokolls beginnen. "Ich hoffe, dass die USA mit an Bord kommen. Wir müssen kooperieren", betonte der EU-Kommissar. Bisher sei es allerdings nicht belegt, dass Katastrophen wie der Hurrikan "Katrina" in den USA direkt mit dem Klimawandel zusammenhingen.

Das Kyoto-Protokoll legt fest, dass der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2012 reduziert werden soll. Die USA und Australien haben sich dem nicht angeschlossen. Europa sei bei der Reduzierung der Emissionen bisher im Gegensatz zu den USA effektiv, sagte Dimas. Mehr als 50 Minister aus Europa beraten an diesem Wochenende in London über Landwirtschaft und Klimaschutz. "Die neue Agrarpolitik ist hilfreich, um Treibhausgasemissionen bei der Landwirtschaft abzubauen", sagte der EU-Kommissar. Im Vergleich zu 1999 seien sie um bis zu zehn Prozent gesunken.

EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel hält im Gegensatz zu Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) keine Änderungen an der Reform der EU-Agrarfinanzen für nötig. "Die gemeinsame Agrarpolitik verbindet Umwelt und Direktzahlungen", sagte Fischer Boel. Bauern müssten schon jetzt einige Auflagen erfüllen. Künast will mehr Umweltschutzauflagen für direkte Gelder an Bauern. Fischer Boel zeigte sich auch skeptisch zu dem Vorschlag, den Öko-Landbau mit mehr Mitteln auszubauen.

Die Diskussion um eine Reform der EU-Agrarfinanzen muss nach Ansicht des britischen Agrar-Staatssekretärs Lord Willy Bach fortgesetzt werden. "Wir müssen uns das wieder ansehen", sagte er. Premierminister Tony Blair hatte gefordert, die EU-Ausgaben für Landwirtschaft, von denen besonders Frankreich profitiert, zu verringern. Lord Bach sieht die Briten nicht isoliert: "Wir stehen dabei nicht allein."

Deutschland und Dänemark unterzeichneten am Rande des informellen Rates ein Abkommen zur Forschungskooperation bei der Nutzung von Windkraft in der Nord- und Ostsee. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung werde mit Windparks auf See deutlich steigen, sagte Umweltstaatssekretär Rainer Baake.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen