Politik

Kurz vor Abzug aus KundusFeldlager mit Millionen saniert

17.02.2012, 08:23 Uhr
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Bundeswehrsoldat im Feldlager Kundus (Foto: dpa)

In die Infrastruktur des Bundeswehr-Camps in Kundus werden 2013 noch einmal mehrere Millionen Euro gepumpt. So sollen etwa neue Unterkünfte entstehen, ein neues Rettungstzentrum eingerichtet werden. Und das, obwohl im darauffolgenden Jahr bereits der Abzug der Soldaten aus Afghanistan vorgesehen ist.

Trotz der geplanten Schließung des Feldlagers im nordafghanischen Kundus 2013 will die Bundeswehr noch etliche Millionen Euro in das Camp investieren. Nach Informationen der dpa sind Infrastruktur-Maßnahmen in Höhe von fast 20 Millionen Euro bereits beschlossen.

Alleine der Bau von sechs neuen Unterkunftsgebäuden im Camp durch die staatliche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) soll 8,177 Millionen Euro kosten. Ein viertes Stabsgebäude, das ebenfalls die GIZ errichten soll, schlägt der Planung zufolge mit 2,497 Millionen Euro zu Buche. In die Erweiterung des Rettungszentrums sollen 1,269 Millionen Euro fließen.

Vor der Schließung soll die Fläche des Feldlagers zudem noch weiter ausgedehnt werden. Zu den ebenfalls bereits beschlossenen "Baumaßnahmen Nordwesterweiterung" zählt etwa die "Einfriedung der Erweiterungsfläche" für 1,1 Millionen Euro. Teils größere Summen sollen unter anderem in den Neubau der Feuerwache, in Sicherungsanlagen, in ein Wasserflaschenlager und in die "Neugestaltung" des Haupttores des Camps investiert werden.

Einsatz kostet Milliarden

Neben diesen Baumaßnahmen sind weitere Investitionen in das Feldlager grundsätzlich beschlossen, die genaue Umsetzung muss aber noch geprüft werden. In diese Kategorie fällt etwa die Erweiterung des Fernmeldezentrums für 966.000 Euro.

Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan hat nach jüngsten Angaben der Bundesregierung in den vergangenen zehn Jahren 6,1 Milliarden Euro gekostet. Für Wiederaufbau und Entwicklung des Landes stellte Deutschland weitere 1,7 Milliarden Euro bereit.

De Maizière erneuert Abzugspläne

Die Bundeswehr hat bereits mit dem Abzug aus Afghanistan begonnen. Die zulässige Truppenstärke sank zu Monatsbeginn erstmals von 5350 auf 4900 Soldaten. Bis Januar 2013 soll die Obergrenze um weitere 500 Soldaten verringert werden. Derzeit sind im Rahmen der Afghanistan-Schutztruppe Isaf nach Angaben der Bundeswehr rund 4800 Soldaten am Hindukusch im Einsatz.

2014 sollen die meisten ausländischen Soldaten abziehen. Verbleibende Truppen sollen allerdings weiterhin die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte unterstützen. Verteidigungsminister Thomas de Maizière und sein US-Kollege Leon Panetta bekräftigten diesen Zeitplan der Nato nach einem Treffen in Washington nochmals.

Quelle: dpa/AFP