Es geht um viele Milliarden Finanzämter prüfen Rentner
13.03.2013, 07:54 UhrSeit 2005 werden in Deutschland auch Renten besteuert. Dabei wächst der steuerpflichtige Anteil der Rente beständig an und wird bei 66 Prozent gedeckelt. Im Schnitt zahlen Normalbezieher etwas über 40 Euro pro Jahr. Es gibt aber auch Senioren, die trotz Rentenbezugs kräftig hinzuverdienen. Diese Gruppe haben die Behörden im Visier.
Die deutschen Finanzämter sind säumigen Steuerzahlern unter den Rentenbeziehern auf der Spur. Dabei würden immer mehr Senioren erwischt, berichtet die "Bild"-Zeitung. Die Steuerbehörden hätten allein im Jahr 2008 fast 21 Milliarden Euro Steuern von Rentenbeziehern kassiert, heißt es unter Berufung auf eine Statistik des Bundesfinanzministeriums.
Danach ist die Zahl derjenigen Einkommensteuer-Zahler, die auch Renten beziehen, allein von 2004 bis 2008 um fast eine Million auf 2,82 Millionen gestiegen. Jüngere Zahlen liegen demnach wegen der langen Bearbeitungsdauer und der Fristen für die Abgabe der Steuererklärungen noch nicht vor. Inzwischen dürfte die Zahl aber noch erheblich gestiegen sein.
Die Einkommensteuereinnahmen dieser Gruppe stiegen laut "Bild" im gleichen Zeitraum um rund 7,8 auf 20,7 Milliarden Euro. Im Schnitt zahlte jeder der Betroffenen 4480 Euro Steuern im Jahr. Noch deutlicher legte die Zahl derjenigen Steuerpflichtigen zu, die ausschließlich von ihrer Rente leben. Sie verachtfachte sich fast von 7720 im Jahr 2004 auf 61.149 im Jahr 2008. Allerdings lag der Steuerbetrag bei dieser Gruppe im Schnitt nur bei 41 Euro im Jahr.
Ursache für die starke Zunahme der steuerzahlenden Rentner ist die im Jahr 2005 in Kraft getretene Neuregelung der Rentenbesteuerung. Danach steigt der steuerpflichtige Teil der Rente für Neurentner jährlich an - von damals 50 auf heute 66 Prozent. Schon jetzt ist die Eckrente nach 45 Jahren Durchschnittsverdienst von 1263 Euro steuerpflichtig.
Quelle: ntv.de, AFP