Politik

Berlusconi willigt ein Italien jetzt unter IWF-Kontrolle

Ein schwerer Tag für den Machtmenschen Berlusconi.

Ein schwerer Tag für den Machtmenschen Berlusconi.

(Foto: dpa)

Im Kampf gegen ein Übergreifen der Euro-Krise stimmt Italien einer Überwachung seiner Staatsfinanzen auch durch den IWF zu. Mit der Zustimmung unterwirft sich das Land einem strikten Monitoring sowohl durch die EU-Kommission als auch durch den IWF. Damit soll das Vertrauen der Märkte in die Solidität Italiens gestärkt werden.

Vor dem Hintergrund der Euro-Schuldenkrise steht Italien ab jetzt unter verschärfter Beobachtung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Ministerpräsident Silvio Berlusconi willigte ein, sein Reform- und Sparprogramm vom IWF bewerten lassen. Damit solle Vertrauen an den Märkten geschaffen und die Finanzierung der Schuldenlast erleichtert werden, hieß es am Rande des G20-Gipfels in Cannes. Berlusconi hatte weitere Sparmaßnahmen versprochen, mit denen eine Krise ähnlich wie in Griechenland verhindert werden soll.

Bislang hatte nur die EU-Kommission den Auftrag, die italienischen Reformschritte zu überwachen. Der IWF gilt allerdings als wesentlich erfahrener und genießt an den Märkten ein höheres Vertrauen.

Die Vereinbarung ist Ergebnis eines Sondertreffens zur Euro-Krise, das am Rande des Gipfels in Cannes am späten Donnerstagabend stattgefunden hatte. An dem Treffen nach dem Abendessen der G-20-Staats- und Regierungschefs nahm neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy auch Berlusconi teil. Auch Vertreter der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) waren dabei.

Italien gilt als nächster Wackelkandidat in der Euro-Gruppe aufgrund seiner hohen Gesamt-Schuldenlast von 120 Prozent der Wirtschaftsleistung sowie eines geringen Wirtschaftswachstums. Im Gegensatz zu anderen Krisenländern ist Italien aber überwiegend bei inländischen Geldgebern verschuldet. Zudem gilt die Wirtschaft grundsätzlich als solide.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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