Politik

Tod durch den Strang Japan lässt Verbrecher hinrichten

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit dem Amtsantritt von Premierminister Abe im Dezember sind in Japan bereits fünf Todesurteile vollstreckt worden. Jüngste Opfer sind zwei Männer, die den Boss eines Verbrechersyndikats ermordeten. Das Land mit den meisten Vollstreckungen ist jedoch China. Die Volksrepublik lässt mehr Menschen hinrichten als der gesamte Rest der Welt zusammen.

In Japan sind zwei zum Tode verurteilte Verbrecher hingerichtet worden. Die 56 und 64 Jahre alten Männer starben durch den Strang, wie das Justizministerium in Tokio mitteilte. Sie waren im Zusammenhang mit der Ermordung des Bosses eines rivalisierenden Verbrechersyndikats verurteilt worden.

Damit sind in Japan seit Amtsantritt von Premierminister Shinzo Abe im Dezember bereits fünf Todesurteile vollstreckt worden. Im gesamten Jahr 2012 gab es sieben Hinrichtungen. Japan gehört neben den USA zu den wenigen Industrieländern, in denen es noch die Todesstrafe gibt.

Die Liste der Hinrichtungen führt jedoch China an. Die Volksrepublik ließ im vergangenen Jahr mehr Menschen hinrichten als der gesamte Rest der Welt zusammen. Dies geht aus dem Todesstrafe-Bericht von Amnesty International hervor. Demnach ließ der Staat in China mehrere tausend verurteilte Verbrecher töten. Im Rest der Welt gab es mindestens 682 Hinrichtungen - zwei mehr als im Jahr zuvor.

Der einmal pro Jahr erscheinende Amnesty-Bericht gilt als weltweit zuverlässigste Quelle zur Todesstrafe. Die Zahlen basieren auf offiziellen Angaben und Schätzungen von Experten. Auf Platz zwei der "Henkerstaaten-Statistik" lag wieder der Iran, wo mindestens 314 Menschen gehenkt wurden. Es folgen der Irak (129), Saudi-Arabien (79), die USA (43) und der Jemen (28). In Weißrussland - dem einzigen europäischen Staat mit der Todesstrafe - gab es drei Exekutionen. Mit Ausnahme der USA sind das alles Mindestzahlen.

Mehr als zwei Drittel der insgesamt 193 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen haben die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft oder verzichten darauf. Im vergangenen Jahr ließen noch insgesamt 21 Staaten hinrichten - genau so viele wie 2011. Allerdings kehrten mehrere Länder wie Japan, Indien, Gambia oder Kuwait nach zum Teil jahrzehntelanger Pause zu Exekutionen zurück. Zudem gab es weltweit mehr als 1700 neue Todesurteile.

Quelle: ntv.de, dpa

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