Politik

Menschenrechtler: 7600 Tote in Syrien Journalisten in Homs getötet

Colvin besuchte auch libysche Rebellen in Misrata.

Colvin besuchte auch libysche Rebellen in Misrata.

(Foto: REUTERS)

Seit Beginn der Proteste gegen Staatschef Assad vor knapp einem Jahr sind schon mehr als 7600 Menschen getötet worden - darunter mehr als 5500 Zivilisten. Zudem den jüngsten Opfern zählen zwei westliche Journalisten, die in Homs ums Leben kamen.

Die New Yorkerin Marie Colvin berichtete für englischsprachige Medien von vielen Brennpunkten der Welt.

Die New Yorkerin Marie Colvin berichtete für englischsprachige Medien von vielen Brennpunkten der Welt.

(Foto: AP)

In Syrien sind nach Angaben von Aktivisten zwei westliche Journalisten ums Leben gekommen. Sie seien am Mittwoch beim Beschuss der Stadt Homs durch syrische Streitkräfte getötet worden, berichteten das syrische Netzwerk für Menschenrechte und Augenzeugen. Es handele sich um die US-amerikanische Redakteurin Marie Colvin und den französischen Fotografen Rémi Ochlik. Ochlik war als freier Fotograf in Syrien, Colvin arbeitete für die britische "Sunday Times". Zudem wurde die französische Journalistin der Tageszeitung "Le Figaro", Edith Bouvier, nach Angaben ihres Arbeitgebers verletzt.

Nach Angaben von Oppositionsaktivisten wurden die Journalisten tödlich getroffen, als eine von der syrischen Armee abgefeuerte Granate in einem von der Protestbewegung eingerichteten Medienzentrum im Stadtteil Baba Amr einschlug. Drei oder vier weitere ausländische Journalisten seien verletzt worden, hieß es.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte zuvor bei der wöchentlichen Kabinettssitzung den Tod des französischen Fotografen in Homs bekanntgegeben. Die Stadt steht seit Anfang Februar unter Dauerbeschuss der syrischen Armee. Mitte Januar war in Homs der französische Fernsehjournalist Gilles Jacquier getötet worden, als eine Granate nahe einer Gruppe von Journalisten einschlug.

Schon 7600 Todesopfer

Seit Beginn der Proteste gegen Staatschef Baschar al-Assad vor knapp einem Jahr wurden nach neuesten Angaben von Menschenrechtlern mehr als 7600 Menschen getötet. Unter den insgesamt 7636 Toten seien mehr als 5500 Zivilisten, erklärte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Zudem seien fast 1700 Soldaten und Sicherheitskräfte sowie fast 400 Deserteure getötet worden.

Quelle: ntv.de, dpa

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