Politik

Nordkorea rüstet ab Kim sprengt sich sauber

Nordkorea hat wie angekündigt den Kühlturm des Atomreaktors Yongbyon gesprengt. Die geplante Übertragung von Live-Bildern scheiterte den Angaben einiger TV-Sender zufolge an technischen Problemen. Später wurden Aufzeichnungen gezeigt.

Mit der Sprengung wollte Machthaber Kim Jong Il seinen Willen zum Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms unter Beweis stellen. Nordkorea hatte am Donnerstag in Peking detaillierte Informationen zu seinem Atomprogramm übergeben, woraufhin die USA eine Lockerung ihrer Handelssanktionen ankündigten.

Vertrag erfüllt

Die Zerstörung des Kühlturms ist in dem Vertrag zur Abrüstung des nordkoreanischen Atomprogramms vorgesehen, der im vergangenen Jahr bei den Sechs-Nationen-Gesprächen zwischen Nordkorea, den USA, China, Südkorea, Japan und Russland geschlossen wurde. Im Gegenzug hatte Nordkorea Hilfen für seine notleidende Bevölkerung ausgehandelt.

Der knapp hundert Kilometer nördlich von Pjöngjang gelegene Komplex von Yongbyon ist das Rückgrat des nordkoreanischen Atomprogramms. In Yongbyon wurde Plutonium für ein Atomwaffenprogramm hergestellt; im Oktober 2006 testete Nordkorea erstmals eine Atombombe. Nach den erfolgreichen Verhandlungen Anfang 2007 wurde die Anlage im vergangenen Juli abgeschaltet.

Außenminister Yu sagte, Südkorea habe eine Kopie der Erklärung Nordkoreas zu Einzelheiten seines Atomprogramms erhalten. Im Zuge der Sechs-Nationen-Gesprächen solle Anfang Juli ein neues Treffen abgehalten werden. Über den Inhalt der nordkoreanischen Erklärung wurde zunächst nur wenig bekannt. Nach US-Angaben handelt es sich um ein "Paket" von Dokumenten, in denen Nordkorea seine Plutoniumproduktion und seine Aktivitäten rund um die Urananreicherung darlege.

US-Präsident George W. Bush hatte als Reaktion die Aufhebung von Handelssanktionen gegenüber Nordkorea angekündigt. Außerdem soll das stalinistisch geführte Land von der US-Liste der sogenannten Schurkenstaaten gestrichen werden soll, in der die Unterstützer des Terrorismus verzeichnet sind.

Quelle: ntv.de

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