Ende einer Ära"König Kurt" dankt ab
Sachsens Ministerpräsident Biedenkopf hatte seinen letzten Auftritt im Dresdner Landtag als Regierungschef.
Nach fast zwölfjähriger Amtszeit ist der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf zurückgetreten. Der 72 Jahre alte CDU-Politiker überreichte in Dresden Landtagspräsident Erich Iltgen (CDU) ein Schreiben mit seinem Rücktrittsgesuch. Zuvor hatte er vor dem Landesparlament in einer Regierungserklärung eine positive Bilanz seiner langen Regierungszeit gezogen.
"Eine große Aufbauleistung liegt hinter uns, eine große Leistung der Erneuerung", sagte der 72-jährige CDU-Politiker. Biedenkopf zufolge bleibt die Überwindung der Arbeitslosigkeit die wichtigste Aufgabe. Der Freistaat liege mit seiner Arbeitslosenquote von 18,8 Prozent im Osten im Mittelfeld. Doch die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen, die sich vor Arbeit drücken, sei gering. Sachsen rangiere in dieser Hinsicht im bundesweiten Ländervergleich auf dem letzten Platz.
Biedenkopf dankte allen, die an der Entwicklung des Landes in den vergangenen Jahren Anteil hatten. Er würdigte, dass in diesen Prozess Erfahrungen aus Ost und West eingebracht worden seien. Damit sei der Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung des Freistaates gelegt worden.
Der letzte Auftritt Biedenkopfs im Landtag als Ministerpräsident wurde von etwa 50 geladenen Gäste verfolgt, darunter CDU-Chefin Angela Merkel und Thüringens Regierungschef Bernhard Vogel (CDU).
Biedenkopf hat nach Affären und innerparteilichem Druck zur Hälfte der Legislaturperiode vorzeitig seinen Hut genommen. Am Donnerstag soll CDU-Landeschef Georg Milbradt als Nachfolger gewählt werden.