Politik

Fischmehl-Skandal Künast feuert Mitarbeiter

Der Skandal um verseuchtes Fischmehl in Niedersachen hat erste personelle Konsequenzen. Verbraucherministerin Renate Künast entband am Donnerstag zwei Unterabteilungsleiter von ihren Aufgaben. Interne Ermittlungen hätten ergeben, dass die beiden dafür verantwortlich seien, dass Warnhinweise im Ministerium tagelang nicht beachtet wurden, teilte die Grünen-Politikerin mit.

Als weitere Konsequenz forderte Künast, in der EU müsse ein Schnellwarnsystem auch für Futtermittel eingeführt und mit dem System für Lebensmittel verbunden werden. Dafür werde sie im nächsten Agrarrat in Brüssel plädieren.

Künast räumte ein, dass es über Neujahr "nicht akzeptable Zeitverzögerungen" in ihrem Hause gegeben habe. Als Folge sei Niedersachsen, wo die betroffenen Futtermittelbestände lagern, erst am 11. Januar vor dem belasteten Fischmehl gewarnt worden. Als sie erfahren habe, dass sich die Warnhinweise tagelang "in einem abzuarbeitenden Stapel" befunden hätten, sei sie "wie ein HB-Männchen nach oben gegangen", sagte Künast.

Am Montag war bekannt geworden, das 27,5 Tonnen verseuchte Shrimps aus Asien in den Niederlanden mit Fischabfällen vermischt und in Cuxhaven zu Futtermittel verarbeitet wurden. Nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums wurden mehrere Tonnen verseuchten Fischmehls an Firmen in Deutschland und im Ausland ausgeliefert. 130 Tonnen des mit dem verbotenen Antibiotikum Chloramphenicol belasteten Fischmehls lagerten noch in Cuxhaven. Ob die betroffenen Firmen belastete Futtermittel bereits ausgeliefert hätten, werde gegenwärtig überprüft.

Verseuchtes Kalbsfleisch auf dem Markt

Unterdessen wurde bekannt, dass in Deutschland mit Antibiotikum verseuchtes Kalbsfleisch als Lebensmittel in den Handel gelangt ist. Das Fleisch sei durch "einen verwaltungstechnischen Irrtum des zuständigen niederländischen Untersuchungslabors (Rikilt)" aus einer Schlachterei in Apeldoorn in die Bundesrepublik, nach Frankreich und Österreich verkauft worden, hieß es in einer Erklärung des Verbraucherschutzministeriums und des zuständigen niederländischen Ministeriums.

Quelle: ntv.de

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