Eine allerletzte Chance Liga-Staaten geben Syrien Zeit
24.11.2011, 16:28 UhrDie Syrer bekommen noch einmal zwei Tage Zeit, um ein Protokoll, das die Details einer Beobachtermission der Arabischen Liga in Syrien regeln soll, zu unterzeichnen. Darauf einigen sich die Außenminister der Liga. Vor allem Algerien und Oman werben für mehr Nachsicht mit Staatschef Assad.
Die Arabische Liga will Syrien doch noch eine Chance geben. Die Außenminister der Liga-Staaten entschieden bei einem Treffen in Kairo, vorerst noch keine Wirtschaftssanktionen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad zu verhängen. Stattdessen erhalten die Syrer noch einmal zwei Tage Zeit, um ein Protokoll, das die Details einer Beobachtermission der Arabischen Liga in Syrien regeln soll, zu unterzeichnen.
Wie Diplomaten in Kairo weiter mitteilten, wurden einige Punkte des Protokolls auf Wunsch der Syrer und Algeriens geändert. Eine harte Linie gegenüber Syrien hatten dem Vernehmen nach Katar, Saudi-Arabien und der ägyptische Generalsekretär der Liga, Nabil al-Arabi, vertreten. Für mehr Nachsicht mit Assad, der wegen der Gewalt gegen die Protestbewegung unter Druck steht, warben Algerien und das Sultanat Oman.
Die Mitgliedschaft Syriens in der Liga war wegen der Gewalt des Regimes gegen Demonstranten vorübergehend suspendiert worden. Auch am Donnerstag – parallel zu den Verhandlungen der Arabischen Liga – gab es nach Angaben von Aktivisten wieder Tote. In der Provinz Homs seien drei Zivilisten getötet worden, berichteten sie. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete, bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Deserteuren westlich der Stadt Al-Rastan habe es zahlreiche Tote gegeben. Seit Beginn der Proteste gegen Assad im März wurden nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 3500 Menschen getötet.
Quelle: ntv.de, dpa/rts