Politik

Studien sorgen für Diskussionsstoff Machokultur bei jungen Muslimen

Beim Tag der offenen Moschee in Köln.

Beim Tag der offenen Moschee in Köln.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bundesfamilienministerin Schröder stellt zwei Studien vor, die für Diskussionen sorgen dürften: Junge Muslime sind demnach öfter gewaltbereit als nichtmuslimische Altersgenossen. Schröder spricht von einer "gewaltverherrlichenden Machokultur bei einigen jungen Muslimen".

Schröder besucht die Herbert-Hoover-Realschule in Berlin.

Schröder besucht die Herbert-Hoover-Realschule in Berlin.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bundesjugendministerin Kristina Schröder (CDU) sieht eine deutlich erhöhte Gewaltbereitschaft unter jungen, männlichen Muslimen. "Wir dürfen hier keine falschen Tabus aufbauen: Es gibt eine gewaltverherrlichende Machokultur bei einigen jungen Muslimen, die auch kulturelle Wurzeln hat", sagte Schröder und verweist auf zwei Studien im Auftrag ihres Ministeriums. Die Gewaltbereitschaft unter jungen, männlichen Muslimen sei "deutlich höher" als bei nichtmuslimischen Jugendlichen, fügte die Ministerin hinzu. Es gehe darum, sich bei vermeintlichen Kränkungen der eigenen Ehre auch mit Gewalt zu verteidigen.

"Soziale Benachteiligung und Diskriminierung sind wichtige Faktoren, reichen aber nicht als Erklärung", sagte Schröder weiter. Es gebe einen Zusammenhang "zwischen Religiosität, Machonormen und Gewaltgeneigtheit". Religion sei Teil der Kultur, und Kultur präge Verhalten. Wenn jemand die "überproportionale Gewaltbereitschaft" bei jungen Muslimen zum Thema mache, heiße es immer gleich, dies sei ein Pauschalurteil. "Das ist es aber nicht", sagte die Ministerin.

Auffallend sei auch, dass zunehmend über Feindlichkeit gegenüber Deutschen berichtet werde: "Nicht selten werden deutsche Kinder an den Schulen gemobbt, nur weil sie deutsch sind. Auch das dürfen wir nicht länger hinnehmen."

Schröder forderte verstärkte Anstrengungen zur Ausbildung islamischer Geistlicher an den Universitäten in Deutschland. Es müssten diejenigen in die Pflicht genommen werden, die in der muslimischen Gemeinschaft Werte prägen. Das seien in erster Linie die Imame. "Dann würde in den Moscheen bald auch ein anderes Bild der Gesellschaft, der Rolle von Männern und Frauen und von Gewalt vermittelt", sagte die Ministerin.

Quelle: ntv.de, dpa

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