Politik

Massaker in Burundi Mehr als 180 Tote

Bei einem Massaker im ostafrikanischen Bürgerkriegsland Burundi sind 183 Menschen getötet worden. Wie ein Sprecher der Menschenrechtskommission im Parlament in der Hauptstadt Bujumbura bestätigte, kamen bei dem Übergriff im Zentrum des Landes vorwiegend Zivilisten - darunter viele Frauen und Kinder - ums Leben.

Der Vorsitzende der Kommission, Leonidas Ntibayazi, forderte das Parlament zu einer Untersuchung des Vorfalls auf. Ein militärischer Beobachter der Vereinten Nationen will am Donnerstag in die Region aufbrechen, um Einzelheiten über das Massaker zu erfahren.

Augenzeugen berichteten, uniformierte Männer seien in Hütten auf zwei Hügeln in der Gitega-Provinz, rund 120 Kilometer nordöstlich von Bujumbura, eingedrungen. "Nach Berichten der Überlebenden forderten die Killer ihre Opfer auf, sich auf den Boden zu legen, und erschossen sie", sagte Ntibayazi. Sowohl Soldaten der von Tutsis geführten Regierungsarmee als auch viele Hutu-Rebellen tragen Uniformen. "Ob es nun Rebellen oder Armeesoldaten waren - wir fordern eine Ermittlung", sagte der Vorsitzende der Menschenrechtskommission.

Die Gefechte zwischen der Armee und den Rebellen der "Kräfte zur Verteidigung der Demokratie" (FDD) halten ungeachtet südafrikanischer Vermittlungsversuche seit Monaten an.

In Burundi kämpfen seit neun Jahren Milizionäre vom Stamm des Mehrheitsvolkes der Hutus gegen die Minderheitenregierung der Tutsis, die nur 14 Prozent der Bevölkerung stellen. In dem Konflikt starben bisher mindestens 200.000 Menschen. Rund 500.000 wurden vertrieben.

Quelle: ntv.de

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