Politik

Es bleibt beim Rücktritt Mixa hat ein Einsehen

Walter Mixa geht.

Walter Mixa geht.

(Foto: dpa)

Der zurückgetretene Augsburger Bischof Mixa verzichtet nun doch auf eine Rückkehr in sein Amt. Das teilen Mixa und das Augsburger Bistum in einer gemeinsamen Erklärung mit. Mixa nimmt außerdem seinen Vorwurf zurück, durch eine Intrige zum Rücktritt gedrängt worden zu sein, und verlässt den Bischofspalast.

Walter Mixa hat sich endgültig mit dem Verlust des Augsburger Bischofsamtes abgefunden. Er akzeptiere die Entscheidung des Vatikans und stelle seinen Rücktritt nicht weiter infrage, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Augsburger Bistumsleitung und Mixas. Mixa werde der Einladung des Papstes zu einem Gespräch in Rom gerne nachkommen und dabei seinen Rücktritt und dessen Umstände nicht mehr infrage stellen. Für den Druck, den er bei der Unterzeichnung seines Rücktritts empfunden habe, mache Mixa niemanden verantwortlich und niemandem Vorwürfe.

Außerdem wurde vereinbart, dass Mixa seine Wohnung im Bischofshaus verlässt und das Bistum Augsburg ihm eine "vorübergehende" Unterkunft sucht. Mixa werde sich zudem in einem "persönlichen Schreiben" an die Gläubigen der Diözese Augsburg wenden. An dem Gespräch nahmen außer Mixa unter anderem der Augsburger Diözesanadministraor, Weihbischof Josef Grünwald, sowie Weihbischof Anton Losinger sowie Rechtsanwälte beider Seiten teil.

Kein Rücktritt vom Rücktritt

Seine Vorwürfe gegen die Spitze der Katholischen Kirche in Deutschland nimmt der Ex-Bischof zurück.

Seine Vorwürfe gegen die Spitze der Katholischen Kirche in Deutschland nimmt der Ex-Bischof zurück.

(Foto: dpa)

Mixa war im März mit schwerwiegenden Prügelvorwürfen und Finanzunregelmäßigkeiten konfrontiert worden, die er zunächst leugnete. Später räumte er die Vorwürfe ein und reichte am 22. April seinen Rücktritt beim Vatikan ein. In einem für den Vatikan ungewöhnlich schnellen Verfahren hatte Papst Benedikt XVI. dieses Gesuch am 8. Mai angenommen. Danach erhob  Mixa jedoch den Vorwurf, über eine Intrige zum Rücktritt gezwungen worden zu sein und widerrief sein Rücktrittsangebot.

Der Vatikan hatte bereits klargestellt, dass auch ein Gespräch mit dem Papst im Juli nichts an der Annahme des Rücktrittsgesuchs ändern wird. In einem internen, von der Deutschen Bischofskonferenz bestätigten Dossier, waren Mixa angebliche Alkoholprobleme und angebliche homosexuelle Annäherungsversuche angelastet worden. Die Akte soll auch Papst Benedikt XVI. bei der Entscheidungsfindung vorgelegen haben.

Katholiken erleichtert

Der Augsburger Diözesanrat reagierte mit Erleichterung auf die Erklärung des zurückgetretenen Bischofs. "Dies ist ein erster Schritt in eine gute Zukunft, jetzt ist Versöhnung angesagt", erklärte der Ratsvorsitzende Helmut Mangold. Jetzt sei ein "echter Neuanfang" in dem zerrissenen Bistum möglich.

Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßte, "dass es zu einer solchen Gemeinsamkeit gekommen ist".

Bedauerlich sei aber, dass dies nicht schon früher möglich gewesen sei, sagte ZdK-Präsident Alois Glück. "Das hätte allen Beteiligten und vor allem der katholischen Kirche viel erspart." Nun solle man nach vorne schauen. "Aber alle müssen ihren Beitrag leisten, dass die Diözese im Inneren wieder zusammenwächst."

Quelle: ntv.de, dpa

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