Lafontaine "Urenkel Ulbrichts" Nervosität bei der SPD wächst
09.07.2007, 07:52 UhrSPD-Fraktionschef Peter Struck hat den Co-Vorsitzenden der neuen Linken und früheren Parteichef der Sozialdemokraten, Oskar Lafontaine, als "Urenkel Walter Ulbrichts" bezeichnet. Wörtlich sagte Struck der "Frankfurter Rundschau" "Lafontaine ist ein Mann ohne Grundsätze, er hat seine Meinungen schon oft geändert. Er hat eine abenteuerliche Wandlung vom Enkel Willy Brandts zum Urenkel Walter Ulbrichts hinter sich gebracht." Der 1973 gestorbene SED-Politiker Ulbricht war lange Jahre Staatsratsvorsitzender der DDR.
Linke als Gegner
Struck forderte die Sozialdemokraten auf, im Kampf gegen die neue Partei zum Angriff überzugehen: "Die Linke ist für uns ein Gegner. Wir dürfen sie nicht ignorieren, sondern müssen sie attackieren." Struck kündigte in der Zeitung eine Strategie an, mit der die SPD-Bundestagsabgeordneten gegen die Linke vorgehen werden. So wolle die Fraktionsspitze an die Abgeordneten eine Übersicht der inhaltlichen Forderungen der Linkspartei und deren finanzieller Folgen verteilen, "damit sie vor Ort damit arbeiten können". Zudem werde die SPD ihre Bande mit den Gewerkschaften stärken.
Beck schließt Zusammenarbeit aus
SPD-Chef Kurt Beck hatte nach einem Treffen mit den Landes- und Bezirksvorsitzenden der Partei erneut eine Zusammenarbeit mit der Linken im Westen und auf Bundesebene abgelehnt. "Wir haben besprochen, dass wir uns nicht auf andere einlassen und auf deren Spielfeldern spielen", sagte Beck. Am Wochenende hatte die Debatte über mögliche Koalitionen wieder für Zündstoff innerhalb der Partei gesorgt.
Thüringens SPD-Landeschef Christoph Matschie sprach sich ebenfalls gegen eine Koalition auf Bundesebene aus. Anders sehe es aber in den Ländern im Osten aus, sagte Matschie der "Berliner Zeitung". Dort sei die Linkspartei pragmatischer.
Quelle: ntv.de