Politik

Die Tarnung Norfolk-Stiftung und Norfolk-Konten

Die so genannten Schweizer Norfolk-Konten der CDU beschäftigen in regelmäßigen Abständen den Spenden-Ausschuss des Bundestages. Im Zusammenhang mit diesen Konten und ihrer Inhaberin, der Norfolk-Stiftung, sind viele Fragen noch ungeklärt.

Die Bundes-CDU besaß schon vor der Gründung der Stiftung, die in Liechtenstein beheimatet war, ein Auslandskonto in der Schweiz. Verfügungsberechtigt sollen nach Darstellung der PDS-Obfrau im Untersuchungsausschuss, Evelyn Kenzler, der frühere CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep und der ehemalige Generalbevollmächtigte der CDU-Schatzmeisterei, Uwe Lüthje, gewesen sein.

Nach Aussage Lüthjes bekam er Angst, dass das Konto entdeckt werden könnte, weil zuvor deutsche Ermittler auf ein FDP-Konto in der Schweiz gestoßen waren. So wurde 1981 offenbar zur Tarnung die Norfolk-Stiftung gegründet, die dann Inhaberin von Konten wurde.

Der Norfolk-Stiftung, so haben es die von der CDU eingesetzten Wirtschaftsprüfer herausgefunden, besaß bei der Schweizerischen Bankgesellschaft drei Konten. Auf einem so genannten Depot-Konto waren Wertpapiere verwahrt. Außerdem gab es zwei Verrechnungskonten, eines in D-Mark und eines in Schweizer Franken, auf denen unter anderem die Erträge aus den Anlagen gutgeschrieben wurden.

Die Wirtschaftsprüfer haben die Zahlungseingänge genau rekonstruiert, ohne aber klären zu können, aus welchen Quellen die Gelder stammten. Immer wieder wurde Geld von den Konten abgehoben. Wohin sie gingen, ist ebenfalls nicht geklärt. Laut Kenzler sollen Lüthje und der frühere Wirtschaftsprüfer Horst Weyrauch erklärt haben, dass sie auf den bekannten früheren Schwarzgeld-Konten der Bundes-CDU in Deutschland gelandet sein sollen.

Der Restsaldo eines Kontos über 1,5 Millionen Franken ist laut Lüthje aufgeteilt worden: zwischen Kiep, Weyrauch und ihm selbst. Kiep bestritt dies. Er will auch nichts von der Norfolk-Stiftung gewusst haben. Er habe davon erst in der CDU-Spendenkrise erfahren. Der ehemalige CDU-Vorsitzende und Bundeskanzler Helmut Kohl bestreitet ebenfalls, davon gewusst zu haben.

Quelle: ntv.de

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen