Der Stimmenvorsprung der Union vor der SPD im Bundestag schmilzt durch den Tod eines Bundestagsabgeordneten auf nur noch eine Stimme. Der Parlamentarier Johann-Henrich Krummacher ist "nach kurzer, schwerer und tückischer Krankheit" im Alter von 61 Jahren gestorben, teilte der CDU-Kreisverband Stuttgart mit. "Jo" Krummacher war seit 2005 im Parlament, er hinterlässt seine Frau und sechs Kinder.

Für ihn kann kein Nachrücker in den Bundestag einziehen, weil er Direktkandidat war und die CDU in Baden-Württemberg bei der vergangenen Bundestagswahl drei Überhangmandate erhalten hatte. Diese entstehen, wenn eine Partei durch Direktwahl mehr Abgeordnete in den Bundestag entsenden kann als ihr nach ihrem Anteil an den Zweit-Stimmen eigentlich zustehen. Überhangmandate werden nicht nachbesetzt. Zu Beginn der Wahlperiode lagen CDU/CSU noch vier Stimmen vorn.

Ende 2006 war der sächsische CDU-Abgeordnete Henry Nitzsche aus der Fraktion ausgeschieden. Danach wechselte der ebenfalls aus Baden-Württemberg stammende Parlamentarier Matthias Wissmann Mitte 2007 an die Spitze des Verbandes der Automobilindustrie und gab sein Mandat auf.

Die Union kommt nun noch auf 223 Stimmen im Bundestag. Die Sozialdemokraten zählen 222 Parlamentarier in ihren Reihen.