Politik

"Lektion gelernt" Obama gesteht Fehler ein

Werben um Unterstützung: Obama vor rund 35.000 Anhängern in Ohio.

Werben um Unterstützung: Obama vor rund 35.000 Anhängern in Ohio.

(Foto: dpa)

Zwei Wochen vor den Kongresswahlen in den USA gesteht Präsident Obama taktische Fehler in seiner Amtszeit ein. Er habe es versäumt, seine Politik den Wählern zu erklären. Über die bisherige Umsetzung seiner Wahlversprechen sagte Obama, es seien "vielleicht 70 Prozent" erfüllt worden. Zugleich läutet er zusammen mit seiner Frau Michelle die heiße Phase des Wahlkampfs ein.

Gut zwei Wochen vor den Kongresswahlen in den USA hat Präsident Barack Obama taktische Fehler in der ersten Hälfte seiner Amtszeit eingeräumt. Angesichts der Fülle an Themen habe sich die Regierung möglicherweise stärker auf die Inhalte konzentriert als darauf, diese Inhalte zu vermitteln, sagte Obama der "New York Times". "Ich denke, jeder, der dieses Amt bekleidet hat, wird sich daran erinnern, dass der Erfolg von einem Zusammenspiel von Beidem abhängt, und dass man Marketing, PR und die öffentliche Meinung nicht vernachlässigen darf", sagte Obama.

Er habe seine "Lektion gelernt", als er zugelassen habe, als ein linker Demokrat alter Schule dargestellt worden zu sein, obwohl er sich im Wahlkampf als moderner Kämpfer für einen politischen Wandel präsentiert habe. Über die bisherige Umsetzung seiner Wahlversprechen sagte Obama, es seien "vielleicht 70 Prozent" erfüllt worden. Die Regierung Obama hat unter anderem gegen heftige Widerstände der oppositionellen Republikaner die Gesundheitsreform durchgesetzt sowie eine Neuordnung des Finanzsektors.

Den Republikanern wird für die Wahlen am 2. November ein Stimmengewinn vorausgesagt. Bei der Wahl werden die Abgeordneten des Repräsentantenhauses neu bestimmt sowie ein Drittel der Senatoren, zudem werden in einigen Bundesstaaten die Gouverneure gewählt.

Michelle begleitet Präsidenten

Zusammen mit seiner Frau versucht der Präsident, auf den letzten Metern noch einen Stimmungsumschwung zu erreichen.

Zusammen mit seiner Frau versucht der Präsident, auf den letzten Metern noch einen Stimmungsumschwung zu erreichen.

(Foto: AP)

Im Wahlkampf ist es auch zum ersten gemeinsamen Auftritt des US-Präsidentenpaares seit zwei Jahren gekommen. Im Bundesstaat Ohio warben Michelle und Barack Obama vor 35.000 Anhängern um Unterstützung für den Kurs der Regierung. Präsident Obama rief bei einer Versammlung an der Ohio State University in Columbus das überwiegend junge Publikum auf, die Hoffnung auf Wandel nicht zu verlieren. "In ein wenig mehr als zwei Wochen könnt Ihr die Richtung dieses Staates und dieses Landes bestimmen", sagte Obama am ersten Tag einer Tour durch mehrere umkämpfte Bundessstaaten.

Eingeführt wurde der Präsident bei der größten Versammlung seit seiner Vereidigung im Januar 2009 von seiner Ehefrau Michelle, die in Umfragen inzwischen besser abschneidet als ihr Mann. "Wenn Ihr noch immer so heiß und tatkräftig seid wie vor zwei Jahren, weiß ich, dass wir weiter Veränderung bringen können", sagte sie mit Verweis auf das Motto des Wahlkampfes vor zwei Jahren. Ihr Mann sagte, sie stünden vor "schweren Wahlen", wies aber den Republikanern die Schuld für die andauernde Krise zu.

Obama will am Mittwoch seine Wahlkampftour mit Auftritten in Oregon und drei weiteren besonders heftig umkämpften Bundesstaaten fortsetzen. Bei der Präsidentschaftswahl 2008 spielte Ohio eine wichtige Rolle für Obamas Sieg, doch ist der Staat mittlerweile besonders schwer von der Wirtschaftskrise betroffen und leidet unter hoher Arbeitslosigkeit.

Quelle: ntv.de, AFP

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