Politik

Wegen hoher Jugendarbeitslosigkeit Paris fördert 150.000 Stellen

François Hollande will mit 500 Millionen Euro Arbeitsplätze fördern und gleichzeitg seinen Haushalt in Ordnung bringen.

François Hollande will mit 500 Millionen Euro Arbeitsplätze fördern und gleichzeitg seinen Haushalt in Ordnung bringen.

(Foto: AP)

Die französische Regierung versucht, die massive Jugendarbeitslosigkeit mit einem staatlichen Förderprogramm in den Griff zu kriegen. Eine halbe Milliarde Euro will sie investieren und damit 150.000 jungen Menschen zu einer Arbeit verhelfen.

Die sozialistische Regierung in Frankreich hat ihren Gesetzentwurf zur Schaffung von 150.000 "Zukunftsarbeitsplätzen" für benachteiligte Jugendliche auf den Weg gebracht. Das Kabinett beriet über den Entwurf, der nun früher als bisher geplant dem Parlament vorgelegt werden soll.

Die Sozialisten wollen im kommenden Jahr 100.000 und 2014 dann 50.000 Arbeitsplätze für schlecht ausgebildete Jugendliche aus Problemvierteln schaffen. Junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren sollen so eine Vollzeitstelle vor allem bei öffentlichen Einrichtungen finden. Die Kosten für den Staat, der die Jobs in einer Höhe von 75 Prozent des Mindestlohnes mitfinanzieren will, werden für 2013 auf 500 Millionen Euro geschätzt.

Die Arbeitslosigkeit war in Frankreich im Juli so stark angestiegen wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Fast drei Millionen Menschen waren arbeitslos gemeldet. Arbeitsminister Michel Sapin kündigte nun an, dass die ersten "Zukunftsarbeitsplätze" bereits vor dem 1. Januar eingerichtet werden könnten.

Trotz der Ausgaben soll das Haushaltsdefizit gedrückt werden

Der Gesetzentwurf zu den "Zukunftsarbeitsplätzen" wird die erste Vorlage sein, mit der sich die Parlamentarier nach ihrer Sommerpause beschäftigen. Ende September steht im Parlament dann der Haushaltsentwurf 2013 an. Dann wird es um Einsparungen und zusätzliche Einnahmen gehen, denn das Haushaltsdefizit von geplanten 4,5 Prozent in diesem Jahr soll nächstes Jahr auf drei Prozent gedrückt werden.

Angesichts der schlechten Wirtschaftslage verlor Frankreichs neuer Präsident François Hollande weiter an Zustimmung bei den Wählern. Einer Umfrage zufolge verlor Hollande fünf Prozentpunkte beim Wählervertrauen im August gegenüber dem Vormonat. Er erreichte demnach nur noch 50 Prozent, sein Premierminister Jean-Marc Ayrault rutschte um drei Punkte auf 51 Prozent.

Quelle: ntv.de, AFP

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