Dänisches Segelboot gekapert Piraten entführen Kinder
28.02.2011, 18:27 Uhr
Piraten im Golf von Aden (Archivfoto).
(Foto: dapd)
Die von Somalia aus operierenden Piraten schlagen wieder zu: Diesmal kapern sie im Indischen Ozean ein Segelboot mit drei dänischen Kindern und vier Erwachsenen. Über ihr Schicksal gibt es ebenso keine Informationen wie über das der 23 Besatzungsmitglieder des griechischen Frachters "Dover".
Somalische Piraten haben im Indischen Ozean eine Yacht mit sieben Dänen an Bord gekapert. Dabei seien auch drei Kinder in die Hände der Entführer geraten, teilte das Außenministerium in Kopenhagen mit.
Die Piraten hätten das Segelboot bereits Ende vergangener Woche überfallen und würden nun Kurs auf die somalische Küste nehmen. Weitere Einzelheiten gab das Ministerium nicht bekannt. In der vergangenen Woche endete die Entführung von vier US-Seglern durch Piraten im Indischen Ozean tödlich: Die Geiseln wurden getötet, bevor sie von Mitgliedern eines US-Sonderkommandos befreit werden konnten.
Außerdem brachten somalische Piraten einen Frachter einer griechischen Reederei in ihre Gewalt. Wie die europäische Anti-Piraten-Mission Atalanta mitteilte, wurde die "Dover" im Arabischen Meer gekapert. Das Schiff mit 23 Seeleuten aus den Philippinen, Rumänien und Russland an Bord sei auf dem Weg von Pakistan in den Jemen gewesen. Über das Schicksal der Besatzung gebe es derzeit keine Informationen. Auch Einzelheiten des Überfalls waren - ebenso wie im Fall des Segelbootes - nicht bekannt.
Dagegen ist ein im vergangenen Oktober gekapertes Schiff nach Atalanta-Angaben seit Freitag wieder frei. Die unter Panama-Flagge fahrende "MS Izumu" und ihre Besatzung - 20 philippinische Seeleute - sollen unterwegs zu einem sicheren Hafen sein, hieß es. Über den Zustand der Seeleute und des Schiffes nach der monatelangen Gefangenschaft gab es keine Informationen. Derzeit befinden sich etwa 30 Schiffe mehr als 700 Seeleute vor der somalischen Küste in der Gewalt von Piraten.
Hamburger Piraten-Prozess dauert länger
Unterdessen verlängert sich der Hamburger Prozess gegen zehn mutmaßliche somalische Piraten voraussichtlich um weitere Monate. Für die Verhandlung vor dem Landgericht sollen zusätzliche Termine bis nach dem Sommer angesetzt werden, kündigte der Richter an. "Wir haben noch Hoffnung, dass wir auch bis Ende Mai fertig werden." Es sei aber unklar, welche weiteren Anträge, Stellungnahmen und Beweismittel noch von der Verteidigung gewünscht werden.
Ursprünglich war der Prozess bis Ende März geplant, später kamen Termine bis Ende Mai hinzu. Zehn Angeklagte müssen sich seit November wegen Gefährdung des Seeverkehrs und erpresserischen Menschenraubs verantworten.
Quelle: ntv.de, AFP