Laboratorien und Fluchtwege des BND Pläne zeigen vertrauliche Details
17.07.2011, 12:20 UhrBND-Präsident Uhrlau beeilte sich zwar, Entwarnung zu geben. Doch die Pläne scheinen doch sehr viel detaillierter zu sein, als Uhrlau bisher zugeben mochte. Medienberichten zufolge sollen sehr wohl sicherheitsrelevante Räume präzise beschrieben sein. Möglichweise will der BND verhindern, dass Ermittler auf der Baustelle neugierige Fragen stellen.
Die verschwundenen Baupläne für die neue Zentrale des Bundesnachrichtendiensts enthalten offenbar doch sicherheitsrelevante Einzelheiten. Die Pläne offenbarten Laboratorien, ein Spezialarchiv und geheime Fluchtwege, berichtete der "Focus".
Die Zeichnungen zeigten unter anderem Einzelheiten über jeweils 33 Quadratmeter große Laboratorien, 17 Quadratmeter große Einzelbüros und ein 60 Quadratmeter großes Spezialarchiv. Zudem gebe es präzise Angaben über Sicherheitsschleusen, Spezialverglasungen, Notausgänge sowie dargestellte Schall- und Brandschutzmaßnahmen und "Einbruchshemmungen".
. Umbauten seien daher nicht nötig. Es seien wohl nur eine Parkgarage, eine Energieversorgung und eine Kantine betroffen.
Der frühere Staatsminister und Geheimdienstkoordinator der Regierung von Helmut Kohl (CDU), Bernd Schmidbauer (ebenfalls CDU), übte scharfe Kritik an den Zuständen beim BND. "Bei der Aufsicht und der Kontrolle sowie beim Umgang mit dem aktuellen Problem sind nur Laienschauspieler am Werk", sagte Schmidbauer dem Magazin. Chef der Regierungskommission, die das Leck an der BND-Baustelle aufspüren soll, ist BND-Vizepräsident Werner Ober.
Der BND befürchtet dem Magazin zufolge eine Strafanzeige wegen Diebstahls und damit Ermittlungen der Polizei; Kripo-Beamte könnten auf der Baustelle zu große Unruhe auslösen und eine Geheimhaltung gefährden.
Quelle: ntv.de, AFP