Politik

Witwe vermutet Vergiftung Polonium auf Arafat-Nachlass

Jassir Arafat ist bis heute die Ikone der Palästinenserbewegung.

Jassir Arafat ist bis heute die Ikone der Palästinenserbewegung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Schon seit Jahren glauben viele Anhänger Arafats, dass der Palästinenserführer im Jahr 2004 keines natürlichen Todes starb. Diese Theorie bekommt jetzt neue Nahrung. Auf Gegenständen aus dem Nachlass Arafats finden Forscher große Mengen des radioaktiven Stoffes Polonium. Arafats Witwe will jetzt Klarheit.

In persönlichen Gegenständen des früheren Palästinenserführers Jassir Arafat sind Schweizer Forschern zufolge Spuren Polonium-210 gefunden worden. Es seien "überraschend" hohe Mengen des radioaktiven Stoffes festgestellt worden, sagte der Sprecher des Instituts für Strahlenphysik in Lausanne, Darcy Christen. Es könnten aber keine Rückschlüsse gezogen werden, ob Arafat vergiftet wurde oder nicht. Die in seiner Krankheitsakte festgehaltenen Symptome stimmten nicht mit denen von Polonium-210 überein.

Arafats Witwe Suha vermutet dennoch, dass er getötet wurde. Sie kündigte in einem Beitrag des Senders Al-Dschasira an, dass sie die Exhumierung des Palästinenserführers beantragen werde.

Arafat war 2004 in Frankreich gestorben. Die genaue Ursache seines Todes ist bis heute unklar. Er wurde in Ramallah im Westjordanland beerdigt. Einige Anhänger äußerten seit längerem den Verdacht, er sei vergiftet worden, weil die Ärzte keine nähere Todesursache benannten. Eine Vergiftung nachzuweisen, sei nur jedoch durch die Untersuchung der sterblichen Überreste Arafats möglich, sagte der Leiter des Instituts für Strahlenphysik, Francois Bochud, dem Sender Al-Dschasira.

In dem Al-Schasira-Bericht wurde an den Tod des russischen Regierungskritikers Alexander Litwinenko im Jahr 2006 in London erinnert. Der frühere Agent starb an einer Vergiftung mit Polonium-210.

Quelle: ntv.de

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