Politik

Blamage im US-Fernsehen Präsidentschaftskandidat kennt Aleppo nicht

"Was würden Sie in Aleppo tun?", fragt der Moderator. Gary Johnson, der als Kandidat der Libertären Partei ins Weiße Haus will, antwortet: "Was ist Aleppo?" Bei der US-Wahl hat Johnson keine reellen Chancen.

Der Kandidat Gary Johnson führt im US-Präsidentschaftswahlkampf ein Schattendasein - nun hat er sich ausgerechnet mit einer Blamage selbst in die Schlagzeilen katapultiert. In der Frühstücksfernsehsendung "Morning Joe" fragte der Moderator Mike Barnicle den Politiker, was dieser als Präsident hinsichtlich der Krise in der Aleppo täte. Johnsons Antwort: "Was ist Aleppo?"

Barnicle reagierte verblüfft: "Machen Sie sich über mich lustig?" Als Johnson verneinte, klärte der Journalist ihn auf: "Aleppo ist in Syrien. Es ist das Zentrum der Flüchtlingskrise." Daraufhin sagte Johnson: "Was Syrien angeht, denke ich, es ist ein Desaster." Der einzige Weg sei, eng mit Russland zusammenzuarbeiten, um den Konflikt "auf diplomatische Weise zu beenden".

#WhatIsAleppo

Der frühere Gouverneur des Bundesstaates New Mexico tritt bei der US-Präsidentenwahl im November für die Libertäre Partei an. Gegen den Republikaner Donald Trump und die Demokratin Hillary Clinton ist er zwar chancenlos, Umfragen zufolge könnte er aber immerhin auf 13 Prozent der Stimmen kommen. Um an Fernsehdebatten teilnehmen zu dürfen, müssen seine Zustimmungswerte allerdings bei mindestens 15 Prozent liegen.

Bei Twitter gab es nach Johnsons Blamage unter dem Hashtag #WhatIsAleppo eine Welle von Kommentaren, die zwischen Belustigung und Entsetzen schwankten. "Das ist der Klang vom Ende der Kampagne von Gary Johnson", schrieb ein Twitter-Nutzer. Ein anderer schrieb, Aleppo sei doch "einer von den Marx Brothers, oder?" - in der Komikertruppe gab es einen Zeppo.

Andere zeigten sich einfach nur entsetzt und veröffentlichten Fotos aus der belagerten und schwer zerstörten syrischen Stadt mit dem Kommentar: "Das ist Aleppo."

Quelle: ntv.de, bdk/AFP

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